Wemlighausen/Winterberg. . Mehr Wertschätzung sowie einen Fokus auf Digitalisierung wünschten sich die Jugendlichen im Kirchenkreis Wittgenstein auf der Sondersynode
Rund 80 Besucher kamen kürzlich zur Sondersynode des Evangelischen Kirchenkreises Wittgenstein ins Abenteuerdorf in Wemlighausen. Üblicherweise gibt es jährlich nur zwei Synoden – die Sonderveranstaltung knüpfte an die Ergebnisse der ersten Jugendsynode an. Diese hatte im November anlässlich des Reformationsjubiläums stattgefunden. Motto: Koffer packen für die Zukunft. Bei den Synoden treffen sich die Delegierten aus den evangelischen Kirchengemeinden und Arbeitsbereichen in Wittgenstein sowie in den Hochsauerländer Kommunen Eslohe, Schmallenberg und Winterberg.
Vertreter verschiedener Altersklassen
Teilnehmer aus 15 Kirchengemeinden waren in Wemlighausen, 13 davon vertreten durch zwei Altersklassen: erfahrene Synodale sowie Jugendliche und junge Erwachsene. Auch Oliver Berg als Leiter der gemeinsamen Verwaltung der Kirchenkreise Siegen und Wittgenstein, Klinikseelsorger Dr. Andreas Kroh, Schulpfarrer Detlev Schnell vom Berufskolleg und Christel Knebel von der Frauenhilfe gestalteten den Tag mit.
Superintendent Stefan Berk eröffnete die Synode. Es gehöre unbedingt zum Leben dazu, sich die Zeit zum Gespräch zu nehmen. „Was wir heute hier im Abenteuerdorf machen, ist keine Nebensächlichkeit. Die Älteren stellen sich den Fragen der Jüngeren. Die Jugendsynode hat Positionen bezogen. Und wir sind jetzt gefragt, darauf zu reagieren, Antworten zu geben, gemeinsam mit der jüngeren Generation über unser Leben, unseren Glauben, unsere Kirche für die nächsten Jahre nachzudenken.“ Genau das mache den Glauben aus: über persönliche Erfahrungen ins Gespräch zu kommen.
Einfluss der Jugendlichen
Fünf Gruppen beschäftigten sich mit den Themen „Gottesdienst – feiern!“, „1000 Fähigkeiten – aber wer?“, „Kirchenkreis in der Tasche – Digitalisierung heute“, „Gemeinde – aber mit allen!“ und „Sehen und gesehen werden – Wertschätzung in unseren Gemeinden“. Dazu stellten die jungen Menschen die Gedanken der Jugendsynode vor, die lebhaft diskutiert wurden.
Die Jugendlichen erfuhren auch Näheres über Vorschriften. Denn es gibt Grenzen: Beschlüsse für den Kirchenkreis darf nur die Synodalversammlung mit ihren klar festgelegten Stimmberechtigten fassen. Gleich zu Beginn hatte Stefan Berk aber angeregt, dass an diesem Tag keine Beschlüsse gefasst, sondern lediglich Stimmungsbilder eingeholt werden sollten. So konnten alle abstimmen.
Digitalisierung und Wertschätzung
Auch moderne Projekte wurden berücksichtigt. So war beispielsweise ein eigenes Kirchenkreis-Gesangbuch mit alten und neuen Liedern auf Papier und digital ein Thema der Synode. Auch die Befragung aller Gemeindeglieder für den Ablauf und die Form eines kirchenkreisweiten Traumgottesdienstes und eine jährliche gemeinsame Jugendveranstaltung wurden besprochen. Außerdem war den Teilnehmern wichtig, dass Informationen des Kirchenkreises auf allen Endgeräten nutzbar werden sollen und ein Ausschuss für Digitalisierung, Vernetzung und Social Media eingerichtet wird.
Zusätzlich sollen auf Kirchenkreisebene Gemeindeabende der Begegnung konzipiert werden. Der Kirchenkreis soll eine synodale Beauftragung für Wertschätzung auf den Weg bringen und einen Katalog mit Bausteinen der Wertschätzung für sich und seine Gemeinden erarbeiten.
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