Bad Laasphe. Stadt Bad Laasphe und Stadtsportverband ehren gemeinsam im Haus des Gastes: Tafel-Mitarbeiter gleichen aus zwischen Überfluss und Bedürftigkeit.
„Hier unten ist es so schön bunt. Und das ist auch gut so.“ Mit dieser Feststellung eröffnete Bürgermeister Torsten Spillmann seine Ansprache bei der diesjährigen Ehrungsveranstaltung der Stadt Bad Laasphe und des Stadtsportverbandes Bad Laasphe im Haus des Gastes. Eine bunte Mischung von Menschen, die mit ihren Leistungen aus der Menge herausstechen – sei es mit ihrem sportlichen Erfolg oder einer ehrenamtlichen Tätigkeit, in die sie seit Jahren ihre Kraft und Zeit investieren.
Erinnerung an Lebensmittel-Laden
Dazu gehören auch die Mitarbeiter der Bad Laaspher Tafel, die seit 2009 einmal wöchentlich ihre Türen öffnet. Jeden Dienstag versuchen sie damit einen kleinen Ausgleich zwischen Überfluss und Bedürftigkeit zu schaffen. „Manche Mitbürger können aus diesem großen Überfluss an Angeboten nicht frei wählen“, so Laudatorin Anne Bade. An dieser Stelle kommt die Bad Laaspher Tafel ins Spiel, die sich ehrenamtlich dafür einsetzt, dass übrig gebliebene frische Lebensmittel nicht im Abfall landen.
Stets ein kurzweiliger Abend
Die Stadt Bad Laasphe und der Stadtsportverband sind sich einig, dass die Zusammenlegung der beiden Veranstaltungen ein guter Schritt war.
Zwar habe die Zeitplanung in den letzten Jahren nicht immer einwandfrei funktioniert – doch durch die Moderation und die musikalischen Darbietungen am Klavier, die ebenfalls Kira Claudi übernahm, entstand stets ein kurzweiliger Abend.
Vor neun Jahren hat die Biedenkopfer Tafel landesübergreifende Unterstützung aus Bad Laasphe bekommen. Anne Bade ging in ihrer Ansprache einige Jahrzehnte zurück, denn im heutigen Tafel-Laden wurden schon einmal Lebensmittel angeboten. Die holte sich Bade als Kind frisch beim Einzelhandel Wagner, der damals genau dort seinen Platz hatte. „Leider konnte sich der Laden irgendwann nicht mehr halten, ihr lasst ihn mit der Tafel jedoch wieder einmal in der Woche aufleben“, betonte Bade.
Ehrenamt geschieht oft im Stillen
Daher entschied sich die Jury aus Vertretern der Stadt, Politik und lokalen Unternehmen dafür, den Mitarbeitern mit der Ehrung im Haus des Gastes ganz besondere Aufmerksamkeit zu schenken. „Damit wird ein kleines Zeichen gesetzt, dass wir die Helfer nicht im Stich lassen“, diesen Satz gab Anne Bade den Gästen am Ende ihre Laudatio mit auf den Weg.
„Ehrenamt geschieht oft im stillen Kämmerchen“, stellte Bürgermeister Spillmann noch einmal fest. Daher ist die Stadt Bad Laasphe jedes Jahr bemüht, genau die Personen, die ihre Tätigkeit oft im Stillen ausführen, einmal auf die Bühne zu holen. Denn an der Öffentlichkeit geht oft vorbei, mit welchem Aufwand Menschen im Ehrenamt ihrer Leidenschaft nachgehen. „Diesen Mut und Einsatz bringt nicht jeder mit“, so der Bürgermeister. Ehrungen wie diese sind mit Sicherheit nicht das, was diese Personen zu ihrem Einsatz antreibt. Trotzdem ist es wichtig, ehrenamtliche Arbeit nach außen zu tragen. Denn Sport, Kultur und andere Institutionen in Wittgenstein könnten ohne Ehrenämter nicht überleben.
Körperteile im Zusammenspiel – dann funktioniert’s
Auch die Moderatoren der Ehrungsveranstaltung, Kira Claudi und Wolfgang Gerber, riefen das Publikum noch einmal auf, sich in ihrem Umfeld nach Menschen umzuschauen, die einmal einen Platz auf der Bühne verdient hätten. Denn jeder kenne doch bestimmt eine Person, die ihr Herzblut ehrenamtlich in eine Sache lege, ohne dafür auch nur die kleinste Gegenleistung zu erwarten.
Die Bad Laaspher Tafel fiel am Samstag etwas aus dem Bild, denn alle anderen Ehrungen waren sportbezogen. Doch Pfarrer Stefan Post betonte noch einmal, dass sowohl der Mannschaftssport, wie auch Institutionen wie die Tafel nach einem ähnlichen Prinzip funktionieren. „Es ist wie beim menschlichen Körper: Verschiedene Körperteile, die miteinander im Zusammenspiel sind – und nur dann funktioniert es.“