Wittgenstein. . Die Bonuspunkt-Karte Wittgenstein ist ein Erfolg für Handel und Kunden. Allerdings kann man nicht jeden Punkt auch überall einlösen – noch nicht

Fast jeder vierte Wittgensteiner hat sie in seinem Geldbeutel – und sammelt fleißig Punkte damit. Vor Weihnachten wurden allein in den Bad Berleburger Geschäften täglich zwischen 2500 und 3500 Buchungen registriert. Die Tendenz in alle Wittgensteiner Geschäften sei steigend. Die Bonuspunkt-Karte Wittgenstein ist also ein Erfolg für den Handel und für die Kunden, die ihre gesammelten Punkte anschließend wieder in Waren umsetzen und bezahlen können.

Verein Markt und Tourismus zuversichtlich

„Wir wollen etwas aus Wittgenstein für Wittgenstein tun“, ist die Devise. Stefan Küpper vom Bad Berleburger Verein Markt und Tourismus steht nach wie vor hinter dem Bonussystem-Wittgenstein-Card.

Dass die Punkte bislang noch nicht wie erhofft grenzübergreifend in den drei Mitgliedskommunen gesammelt und eingelöst werden können, ändere nichts an einem erfolgreichen System, so Küpper.

Auf eine wichtige Funktion müssen die Wittgenstein-Card-Nutzer aber nach wie vor warten: Immer noch gibt es im System drei getrennte Töpfe. Berleburger Punkte können nur in Bad Berleburger Geschäften eingelöst werden, Erndtebrücker in Erndtebrück und Bad Laaspher in Bad Laasphe.

Hintergrund dieser nach wie vor bestehenden Trennung ist die Gesetzeslage für solche Bonussysteme, wie Diplom-Ingenieur Michael Knebel erläutert. Der Geschäftsführer der Firma Teleknebel, die das Bonussystem betreibt, ist aber zuversichtlich, dass es bald eine Lösung gibt.

Lizenz fürs E-Geld fehlt

Für die Technik der Bonuspunkt-Karte zuständig: Diplom-Ingenieur Michael Knebel.
Für die Technik der Bonuspunkt-Karte zuständig: Diplom-Ingenieur Michael Knebel. © Eberhard Demtröder

Hintergrund ist eine bislang fehlende „E-Geld-Lizenz“, die dem Betreiber des Bonussystems von der Bankenaufsicht BaFin erteilt werden muss. Die kennt sich mit der Prüfung von Banken aus, aber dieses Geschäftsmodell der lokalen Bonuskarten ist offenbar schwieriger. „Wir haben auch nicht damit gerechnet, dass es so lange dauert“, sagt Knebel. Aber seine Zuversicht ist ungebrochen, weil er auch genau das Problem kennt. Es liegt im Gesetzestext für solche Lizenzen. Das Geschäftsgebiet für die Wittgenstein-Card besteht aus drei Kommunen, das Gesetz sieht bislang aber nur einen einzigen Ort vor. „In Berlin mit seinen drei Millionen Einwohnern gibt es also kein Problem, in Wittgenstein mit seinen 40 000 schon“, bedauert Knebel. Diese Ungerechtigkeit müsse beseitigt werden. „Wir haben der BaFin Unterlagen zukommen lassen – und alle bemühen sich um eine Lösung.“

Neuer Service steigert Attraktivität

Unabhängig davon werde das System der Card weiter ausgebaut, sagt Michael Knebel. Für Kunden und Geschäftsleute soll es demnächst zum Beispiel möglich sein, direkt am Lesegerät im Laden den Stand aller drei Ortskonten überprüfen zu können – egal, in welcher der drei Wittgen­steiner Kommunen sie punkten. Ein Service, der bislang nur am Computer zu Hause zur Verfügung steht. Damit soll die Attraktivität weiter gesteigert werden.