Bad Laasphe/Erndtebrück.. Anhaltender Starkregen und Schneeschmelze in den Höhen lassen die Pegel der Bäche ansteigen. Die Feuerwehr ist auf weitere Einsätze vorbereitet.

Mit Sturmtief „Burglind“ sind auch die Flüsse und Bäche in Wittgenstein weiter angeschwollen. Die Pegel der Kappel in Aue-Wingeshausen sowie der Eder bei Berghausen und Erndtebrück sind derzeit höher als gewöhnlich. Vor allem im Erndtebrücker Kernort hatte die Feuerwehr die Eder kritisch im Blick. „Das Wasser steht da teilweise schon in den Gärten“, so Feuerwehr-Chef Karl-Friedrich Müller, Teile des Parkplatzes „Em Dech“ seien bereits überflutet. „Da müssen wir als Feuerwehr womöglich noch pumpen“, fürchtet er mit Blick aufs weiterhin regnerische Wetter.

Dringender Appell an Autofahrer

Die Eder überflutet den Parkplatz „Em Dech“ und erklärt damit, warum der Platz so heißt.
Die Eder überflutet den Parkplatz „Em Dech“ und erklärt damit, warum der Platz so heißt. © Christoph Vetter | Unbekannt

In Sachen umgestürzte Bäume berichtet Müller von zwei Einsätzen gegen 6.30 Uhr auf der B 62 bei Leimstruth und einem weiteren gegen 7.30 Uhr in der Benfe. Hier hätten sich Anlieger der L 720 kurzerhand selbst am alten Forsthaus Benfe bei Ludwigseck den Weg durch drei massive Fichten geschnitten – und zwar so, „dass sie so eben durchkamen“. Allerdings habe ein Autofahrer die Reste der Bäume, die immer noch in die Fahrbahn ragten, nicht rechtzeitig gemerkt – und sei hineingefahren. Dabei sei sein Wagen demoliert worden.

Müller: „Das hätte ganz schlimm ausgehen können.“ Deshalb appelliert Feuerwehr-Chef Müller dringend an Autofahrer, deren Wagen von Bäumen gebremst wird: „Anhalten, die Unfallstelle absichern, Warnblinkanlage einschalten und über 112 die Feuerwehr anrufen.“ Gegen 8 Uhr schließlich habe die Erndtebrücker Feuerwehr noch die Hilchenbacher Kollegen auf der Eisenstraße (L 722) unterstützt. „Auch da lagen mehrere Bäume auf der Fahrbahn“, berichtet Müller, denen man nur mit schwerem Gerät habe beikommen können.

Feuerwehr bemängelt Funklöcher

Fließt normalerweise eher bescheiden: der Ilsebach bei Feudingen, der momentan Hochwasser führt.
Fließt normalerweise eher bescheiden: der Ilsebach bei Feudingen, der momentan Hochwasser führt. © Christoph Vetter | WP

Was der Feuerwehr-Chef kritisch anmerkt: Während der Einsätze auf der L 722, aber auch in der Benfe seien Telefonate mit der Feuerwehr-Leitstelle via Mobilfunk nahezu unmöglich gewesen – wegen eklatanter Funklöcher. „Wir müssen das mal überprüfen“, kündigt Müller an. Der Leiter der Bad Laaspher Feuerwehr, Dirk Höbener, hatte wie seine Berleburger Kollegen ebenfalls einen Meldekopf im Gerätehaus in der Wehrstraße gebildet Dort hielt sich auch ein Teil der insgesamt 71 Kameraden zunächst in Bereitschaft auf.

„Früher oder später waren wir mit allen Einheiten komplett draußen“, bilanziert Höbener Einsätze in Feudingen, Rüppershausen, Banfe und in der Laaspher Kernstadt. Überwiegend seien Bäume von der Fahrbahn geräumt worden. Wobei die Laaspher Kameraden offenbar „zivile Helfer“ hatten, wie der Wehrführer verrät. Er habe „Mitarbeiter von Berge Bau gesehen, als sie sich spontan mit der Motorsäge den Weg freigeschnitten haben“.

Banfetal: Hochwasser-Einsätze durchaus denkbar

Höbener hielt es für möglich, dass es im Banfetal noch zu Hochwasser-Einsätzen kommen könne, denn von dort werden durch den stetig steigenden Banfebach „Land unter“ gemeldet.

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