Wittgenstein/Bad Berleburg. . Der Winter hat Wittgenstein weiter fest im eisigen Griff. Nach wie vor sind Straßen gesperrt und die Situation der Stromversorgung bleibt angespannt.
Am stärksten betroffen ist Bad Berleburg. Seit dem Montagnachmittag ist eine Holzerntemaschine, ein sogenannter Harvester, im Dauereinsatz, um die Straßen zu den abgeschnittenen Ortsteilen Wunderthausen, Christianseck und Diedenshausen freizuräumen.
Es werde versucht, die L717 Diedenshausen bis Bad Berleburg sowie Teile der K40 ab Abzweig Hof Teiche bis Christianseck schnellstmöglich wieder passierbar zu machen. Inzwischen wieder für den Verkehr freigegeben ist die K53 Bad Laasphe Richtung Richstein. Zusätzlich gesperrt wurde die K43 Schwarzenau Richtung Arfelder Berg.
Vier Strom-Aggregate im Einsatz
Die Situation der Stromversorgung ist nach wie vor kritisch. Am Montag hat es laut Westnetz-Sprecher Christoph Brombach zwischen 5.08 und 10.39 erneut einen Stromausfall in Wunderthausen, Girkhausen und Schwarzenau gegeben. „Wir haben inzwischen das vierte Aggregat im Einsatz“, sagt Brombach. Die Stromerzeuger stehen in Richstein im Dambach, im Eichbach bei Diedenshausen und im Kloster bei Wunderthausen.
Diese Provisorien sind notwendig, weil das Schneebruch-Risiko auf den Straßen und im Wald auch die Aufräumarbeiten des Stromversorgers stark gefährdet. Der bereits für Montag von der Westnetz GmbH geplante Hubschraubereinsatz wird am Dienstag erfolgen. Der Helikopter soll alle Leitungen im Bereich Girkhausen, Wunderthausen, Diedenshausen, Alertshausen, Richstein und Christianseck aus der Luft zu kontrollieren und gegebenfalls dne Schnee von den Bäumen blasen und auf diese Weise das Schneebruch-Risiko verringern.
Unterricht mit kleinen Einschränkungen
In den meisten Schulen Wittgensteins verlief der Unterricht am Montag mit kleinen Einschränkungen normal – zumindest in Bad Laasphe: Die oben auf dem Schlossberg gelegene private Realschule und das private Gymnasium verzeichneten laut Realschulleiter Klaus Teuchert ab der zweiten Stunde einen geregelten Unterricht. Lediglich der Bus aus Siegen, der die Volkholzer Schüler mitnimmt, war ausgefallen. Das Städtische Gymnasium Bad Laasphe erhielt lediglich in Einzelfällen Entschuldigungen von Schülern, die wegen des Schnees oder gesperrter Straßen fehlten.
Schulbus-Verkehr: Alternative Lösung für Elsofftal
Einige Ortsteile abgeschnitten
In Bad Berleburg ist die Situation bedeutend kritischer, weil einige Ortsteile entlang des Elsofftales förmlich abgeschnitten sind. „Die Situation ist ziemlich bedrohlich“, sagte Wunderthausens Ortsvorsteher Martin Schneider am Montagvormittag. Das Elsofftal sei derzeit die einzige Verbindung ins Dorf.
Die ärztliche Versorgung ist laut Stadt durch die Leitstellen, teilweise auch von hessischer Seite oder aus dem Hochsauerlandkreis heraus sichergestellt. In medizinischen Notfällen werde auch über die 112 der Hubschrauber aktiviert.
Die Straßensperrungen
Beim Landesbetrieb Straßen NRW sieht man im Moment kaum Möglichkeiten, die Sperrung mehrerer Kreis- und Landstraßen im Altkreis wegen umgestürzter Bäume zügig aufzuheben. Aus Sicht von Eberhard Zimmerschied ist es für Mitarbeiter derzeit zu gefährlich, die Hindernisse zu beseitigen. Auf der K 40 zwischen Elsoff und Laibach habe ein Baum bereits ein Winterdienst-Fahrzeug getroffen.
Straßensperrungen wegen Schneebruchs
Die Unfälle
Die nächtlichen Schneefälle haben auch zu mehreren Glätte-Unfällen im Raum Wittgenstein geführt. Zum Glück nur leicht verletzt wird eine 56-jährige Autofahrerin aus Bad Berleburg, als sie gegen 1.35 Uhr auf der B 62 durch Schameder mit ihrem Wagen von der Fahrbahn abkommt und gegen das Eisenbahn-Viadukt im Verlauf der Straße prallt. Sachschaden: rund 30 000 Euro.
Auf der K 33 zwischen Erndtebrück und Zinse schlittert kurz nach 6 Uhr eine Fahrerin mit ihrem Auto gegen einen umgestürzten Baum auf der Fahrbahn – und kommt mit dem Schrecken davon. Auf der Rosenstraße in Puderbach rutscht gegen 7.30 Uhr ein Lkw in einen Zaun.
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