Wittgenstein. . Regional-Managerin Ines Wünnemann sieht für die Region und ihre Menschen gehörige Potenziale. Sechs Leader-Projekte werden auf den Weg gebracht

Seit gut 100 Tagen leitet Ines Wünnemann das Regional-Management für die Leader-Region Wittgenstein. Sie arbeitet gemeinsam mit Regional-Manager Jens Steinhoff.

Sie steuern als Regionalmanagerin mit den Leader-Prozess in Wittgenstein. Was war bisher gut?

Ines Wünnemann: In der letzten Sitzung unseres Leader-Vereins, der Lokalen Aktionsgruppe Region Wittgenstein e.V., hat der Vorstand sechs Projekte für eine Leader-Förderung beschlossen. Das ist eine Menge und natürlich ein toller Einstieg für mich. Es freut mich sehr, so viel Engagement in der Bevölkerung zu sehen und der Einsatz, den die Projetträger für ihre Projekte zeigen, beeindruckt mich immer wieder. Die Bandbreite an Themen, von einer ehrenamtlichen Trauerbegleitung über Angebote der Freizeitgestaltung bis zu Projekten zur Fachkräftesicherung in Wittgenstein, um nur ein paar zu nennen, zeigt, wie vielseitig Leader einsetzbar ist – aber auch, wie vielseitig der Bedarf in der Region ist, gemeinsam aktiv zu werden.

Wo liegen noch Potenziale?

Potenzial gibt es viel. Zum Beispiel der Rückgang der Nah- und Gesundheitsversorgung in den Ortschaften oder auch fehlende Angebote für junge Menschen, hier könnten über Leader geförderte Projekte ansetzen.

Wo setzen Sie die Schwerpunkte Ihrer Arbeit?

Die sehe ich in der Begleitung der Projektträger, von der ersten Projektidee bis hin zur Umsetzung eines förderfähigen Leader-Projektes. Wer sich in der Leader-Förderlandschaft nicht auskennt, steht schnell vor einem bürokratischen Berg, doch davon sollte er oder sie sich nicht abschrecken lassen, denn genau dafür sind wir ja da. Es wäre sehr schade, wenn Projekte aus diesem Grund nicht weiter verfolgt würden.

Mal ehrlich: Haben Sie eigentlich ein Lieblingsprojekt?

Ein Lieblingsprojekt? Nein. Natürlich gibt es Projekte, die inhaltlich vielleicht mehr zu meinen persönlichen Interessen passen als andere, aber das ist ja nicht der einzige Faktor, der ein Projekt ausmacht. Jedes Projekt ist auf seine Art und Weise spannend.

Mit welchen Stärken kann unsere Region im Vergleich zu anderen punkten?

Klar, wer das Großstadtleben sucht, der ist hier falsch, aber die Landschaft ist fantastisch. Und ich glaube, vielen von außerhalb ist das gar nicht so bewusst, aber auch als Industriestandort hat Wittgenstein einiges zu bieten. Außerdem sollte das ehrenamtliche Engagement der Bürgerinnen und Bürger hier in Wittgenstein nicht unterschätzt werden, das ist nicht selbstverständlich und ein dickes Plus für die Region.

Was raten Sie den Menschen vor Ort, wie sie sich einbringen können?

Ich habe festgestellt: Die Wittgensteiner können sehr viel bewegen. Und wer den Prozess kennenlernen möchte, sollte unsere Arbeitskreise besuchen. Die finden mehrmals im Jahr statt und sind für alle Bürgerinnen und Bürger offen. Dort besteht Gelegenheit, aktuelle Projekte kennenzulernen, mit uns, den Ideengebern und anderen Interessierten ins Gespräch zu kommen und Anregungen für eigene Projektideen zu sammeln. Außerdem finden Interessierte jede Menge Informationen rund um Leader auf unserer Website. Wenn Sie Fragen oder eigene Vorschläge haben, sprechen Sie uns einfach an, wir sind per Telefon, Email und Post zu erreichen, und nach vorheriger Vereinbarung steht auch einem persönlichen Treffen nichts im Weg (siehe Textende).

Sechs Projekte sind vom Vorstandsteam als förderwürdig eingestuft. Wie geht der Prozess jetzt weiter?

Für die Projektträger heißt es jetzt, alles für den Antrag bei der Bezirksregierung zusammenzusuchen. Das ist viel Papierkram, aber dafür haben sie es auch fast geschafft, denn wenn die Bezirksregierung diesen Antrag bewilligt, können sie endlich loslegen. Auf diesem Weg begleiten wir die Projektträger natürlich weiter. Währenddessen halten wir auch immer Ausschau nach neuen Projektmöglichkeiten und feilen zusammen mit Projektträgern an Ideen, die schon auf unseren Tischen liegen. Ab Anfang 2018 starten wir außerdem als Partner der Universität Siegen in ein Projekt zur digitalen Zukunft der Dörfer. Ende Februar und Anfang März werden wir die nächsten öffentlichen Arbeitskreise, unsere Projektschmieden, durchführen. Dazu sind alle Interessierten herzlich eingeladen und auch dafür möchten wir alle Bürger mit einer Projektidee ermuntern, sich bei uns zu melden.

Zur Person

Ines Wünnemann ist 31 Jahre alt und stammt aus Bielefeld, wo sie ihre Schulzeit verbracht und das Abitur gemacht hat. Zur Zeit wohnt sie in Bad Berleburg.

Ein Jahr USA als Au Pair (Mount Kisco, New York State), BBA Internationales Tourismusmanagement in Breda, Niederlande, M.Sc. Tourismus und Regionalentwicklung in Greifswald, seit 100 Tagen Leader Regionalmanagement Wittgenstein.

Hobbys: Wandern („Hier ist ja die perfekte Gegend“), Konzerte besuchen, Die Siedler von Catan und Doppelkopf, Zeit mit Freunden, und: „ich freue mich total darauf, endlich einen richtigen Winter zu erleben.

>>> INFO

Die Geschäftsstelle der Leader-Region befindet sich in der 5. Etage des Sparkassen-Hauptgebäudes in Bad Berleburg in der Poststraße 15 . Erreichbar ist Regionalmanagerin Ines Wünnemann telefonisch unter 02751/9221234 sowie per E-Mail an ines.wuennemann@leader-wittgenstein.de

www.leader-wittgenstein