Birkelbach. Ob 18 oder 58 – jeder kann ein Oldie sein. Alle Generationen haben Bock auf heimische Bands und finden es bei den Zugvögeln „richtig mega“

  • „Oldie-Night“ hat sich im Altkreis Wittgensteins als feste Größe etabliert
  • Zugvögel als Veranstalter: „Wir haben einfach Bock drauf – wir wollen was auf die Beine stellen“
  • Besucherin: „Ich hab’ immer gedacht: ,Oldie? Biste nicht!’ Aber anscheinend ja doch“

Betritt man die Mehrzweckhalle in Birkelbach, wird man von authentischer Musik, gut gelaunten Gästen jeden Alters und einer passenden Dekoration begrüßt: Die „Oldie-Night“ hat sich im Altkreis Wittgensteins als feste Größe etabliert – und das zeigt sich auch bei den Gästen.

„Wir hatten die Altersbeschränkung mal auf 21 Jahre gelegt, mittlerweile ist sie aber bei 18 angekommen“, erklärt Florian Fino, Vorsitzender der Zugvögel, die sich Jahr um Jahr für eine gelungene Veranstaltung einsetzen. „Wir haben einfach Bock drauf – wir wollen was auf die Beine stellen und halt auch das kulturelle Angebot hier ein bisschen aufrechterhalten“, meint Fino im Gespräch mit unserer Zeitung.

Live-Musik ist das Erfolgsrezept

Nach der Oldie-Night ist vor der Oldie-Night

Die Entscheidung, ob eine Oldie-Night erneut stattfindet, fällt meist einige Wochen nach der letzten Veranstaltung, wenn alle Eindrücke verarbeitet sind.

Alle Einnahmen des Abends unterstützen die Arbeit der Zugvögel vor Ort.

Und das Konzept geht am Ende voll auf: Die Oldie-Night bringt 18- und 58-jährige Besucher zusammen und musikalisch auf einen Nenner, auch wenn sich „Oldie“ mittlerweile auf den Zeitraum 80er bis 2000er Jahre bezieht, was viele Besucher höheren Jahrgangs zum amüsierten Kopfschütteln animiert: „Ich hab’ immer gedacht: ,Oldie? Biste nicht!’ Aber anscheinend ja doch“, meint eine Besucherin lachend.

Seit drei Jahren sorgen Live-Bands in Birkelbach für die musikalische Unterhaltung. Dieses Jahr sind die beiden lokalen Bands „Zum Horst“ aus Müsen und „Superliquid“ aus Kreuztal, die bereits bei der „Christmas Night“ aufgetreten sind, zu Gast. „Wir haben einfach gemerkt, dass es nur mit einem DJ nicht so gut klappt wie mit den Bands hier“, so Fino.

Auffällig: der Trend zur Spontanität

„Wenn am sich mal so umschaut, dann ist das richtig mega hier“, sind sich die Raucher einig, die vor der Tür ausharren. „Die Deko, die Leute, die ganze Atmosphäre einfach.“ Was die Dekoration betrifft, lassen sich die Zugvögel jedes Jahr etwas Neues einfallen. Diesmal hängen in der Mehrzweckhalle ausgemusterte CDs an Schnüren von der Decke und brechen das einfallende Licht der beiden Bühnen, so dass eine „perfekte Disco-Atmosphäre der 80er“ entsteht.

Auch Fino ist mit dem Verlauf des Abends zufrieden: „Die letzten Jahre hatten wir immer so um die 700 Gäste, das müsste dieses Jahr auch drin sein. Auffällig ist halt der Trend zur Spontanität.“ Der Vorverkauf der Karten lief laut Fino „ganz okay“, aber: Es zeichnet sich deutlich ab, dass viele immer später erscheinen – „das ist einfach schade für die erste Band, die dann vor 100 bis 150 Leuten performen“, meint Florian Fino. Er wird übrigens von ungefähr 35 Zugvögeln unterstützt, die alle anfallenden Arbeiten übernehmen. Für eine Veranstaltung, die sich durch eine angenehme Atmosphäre und das Miteinander verschiedener Altersgruppen auszeichnet – die Zugvögel haben es in diesem Jahr nun schon zum 22. Mal geschafft.