Wingeshausen. . Wenn Heike Born erzählt, dann sprüht sie vor Energie und strahlt Freude aus, Freude an dem, was sie jeden Tag tut.
- Heike Born ist die erste Bauernhofpädagogin in Siegen-Wittgenstein.
- Die Wingeshäuserin hat ihre Leidenschaft zum Beruf gemacht.
- Sie bring Kindern die Natur, die Tiere und die Landwirtschaft nahe.
Wenn Heike Born erzählt, dann sprüht sie vor Energie und strahlt Freude aus, Freude an dem, was sie jeden Tag tut. Die Wingeshäuserin lächelt auch deshalb, weil sie ihre Leidenschaft zum Beruf gemacht hat - jetzt auch mit Zertifikat. Sie ist Siegen-Wittgensteins erste Bauernhofpädagogin. Zu den ersten Gratulanten zählt Kreislandwirt Lothar Menn - das zeigt den Stellenwert, wie Heike Born findet.
Die in Wemlighausen im elterlichen Gasthof groß gewordene Heike ist als Kind gerne bei den Nachbarn und mit Tieren und Landwirtschaft bei Bochems Tante Milli aufgewachsen. „Ich habe total schöne Erinnerungen daran. Da waren damals immer acht bis zehn Kinder. Aber ich habe nie gedacht, dass ich mal selbst Bäuerin werde.“ Das kommt erst viel später, als sie ihren Mann Jochen Born kennenlernt. Der bewirtschaftet einen Naturhof mit Hochlandrindern, Bentheimer Landschweinen, Hühnern und Hund.
Immer sind auch Kinder auf dem Hof zu Gast und dann kommt vor zwei Jahren der entscheidende Moment: „Da hat mich eines gefragt: Wo saugt denn das Küken beim Huhn die Milch?“ Heike Born ist heute noch geschockt. „Wir haben so etwas nicht in der Schule gelernt, sind aber mit den Tieren aufgewachsen.“ Deshalb beschließt sie: „Wir müssen die Kindern wieder dahin zurück bringen, dass sie wissen, wie die Tiere leben und wie unsere Nahrung erzeugt wird.“
Der Entschluss ist gefasst und erste Angebote zur Ferienbetreuung für Kindern auf dem Hof sind schnell ausgebucht - Eine Marktlücke auch in Wittgenstein. Aber die Mutter von fünf Kindern will trotz eigener Erziehungs-Erfahrungen nichts dem Zufall überlassen und belegt Blockseminare, besucht andere Bauernhöfe mit pädagogischen Konzepten. Am Ende dieser lehrreichen Tage steht übrigens nicht nur die Bauernhofpädagogin, sondern auch der Titel einer „Genussbotschafterin“ der Sarah-Wiener-Stiftung. Die hat es sich zur Aufgabe gemacht, Kindern nicht nur gesunde Ernährung näher zu bringen, sondern auch zu erläutern, woher die Dinge kommen, die sie essen.
Heike Borns Arbeit besteht inzwischen nicht nur aus Ferienbetreuungen. Sie empfängt und besucht auch Kindergärten und Schulklassen und wird dabei nicht nur als selbstständige Pädagogin bezahlt, sondern auch als Mensch belohnt: „Man merkt sofort, wie glücklich die Kindern hier sind.“ Vor allem dann, wenn sei wieder alte Spiele spielen können wie Schubkarrenrennen, wenn sie ums Lagerfeuer zusammensitzen oder die Tiere pflegen und füttern dürfen.