Birkefehl. . Bei einer Großübung wird nicht nur die Leistungsfähigkeit der Feuerwehr, sondern auch die Wasserversorgung über das Trinkwassernetz überprüft.
Schon wieder Birkefehl, schon wieder Alarm! Keine fünf Monate nach der Alarmübung an der Scheune der Hofmetzgerei Dreisbach heißt es für die Einsatzkräfte der Freiwilligen Feuerwehr Erndtebrück ausrücken zu einer großen Übung. Diesmal ist das Dorfgemeinschaftshaus das Einsatzziel.
„Wir simulieren einen Brand im Dachgeschoss des ehemaligen Schulgebäudes. Außerdem wird dort eine unbekannte Zahl an Menschen vermisst“, erläutert Gemeinde-Brandinspektor Karl Friedrich Müller das Szenario. Er wartet bereits Minuten vor dem Ausbruch des Feuers mit Bürgermeister Henning Gronau und dem Stellvertretenden Kreisbrandmeister Dirk Höbener an der Kreuzung in der Ortsmitte als um 17.45 Uhr der Funkmeldeempfänger Alarm schlägt.
Die Löschgruppe Birkefehl ist schnell zur Stelle, baut den Löschangriff vor und beginnt mit der Menschenrettung in dem künstlich verqualmten Gebäude. Fünf Menschen und eine Puppe werden aus dem Haus geholt. Die Rettung läuft fast perfekt und die Verletzten werden dem Roten Kreuz übergeben.
Das Übungsszenario soll aber nicht nur zeigen, wie leistungsfähig die Feuerwehr ist. Es ist auch ein Belastungstest für die Löschwasserversorgung. Genau hier hatte es bei der Übung Ende Mai Probleme gegeben, die man gemeinsam mit der Gemeindeverwaltung angehen will.
Im Einsatzfall ziehen die Löschfahrzeuge sehr viel Wasser aus den Hydranten. Um ausreichend Nachschub zu haben, müsste das Wasser in der Trinkwasserleitung aus Schameder mit vier Bar über den Berg gepumpt werden. Danach fließt es gut hundert Meter bergab. Im Ergebnis wäre das ein Druck von bis zu 14 bar. Zuviel! Aus diesem Grund erfordert das Pumpen der Feuerwehr viel Fingerspitzengefühl und Druckminderer in den Schläuchen vor den Fahrzeugen. Außerdem wurde der Waldbrand-Zug Wittgenstein mit sechs Fahrzeugen alarmiert. Sie kommen aus Bad Laasphe und Bad Berleburg. Im Pendelverkehr liefern sie bei jeder Tour 18 000 Liter Löschwasser. Dirk Höbener ist zufrieden: „Mit diesem Zug können wir sehr viel erreichen, ohne die Schlagkraft der anderen Feuerwehren zu schwächen.“ Und auch Müller hat nichts auszusetzen: „Alles hat wunderbar geklappt, auch die Wasserversorgung.“