Wittgenstein. . Volkmar Klein hat es geschafft. Mit einem satten Vorsprung von gut zehn Prozent ist der Burbacher Christdemokrat erneut direkt in den Bundestag eingezogen.

Im Interview nach dem Wahlerfolg freute sich Volkmar Klein „mit einer guten Mehrheit direkt gewählt worden zu sein“. Klein kommentierte aber auch das Gesamtergebnis der Bundestagswahl: „Es ist besorgniserregend, wenn die Populisten von links und rechts ein Viertel der Stimmen geholt haben.“

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Klein machte aber indirekt auch die Große Koalition mit für diesen Wahlausgang verantwortlich. Sie sei „auf lange Sicht kein gutes Konzept“, weil sie die Ränder stärke. Zu einer möglichen künftigen Koalition wollte der Abgeordnete noch keine Prognosen abgeben. „Aber es gibt ja nicht viele Optionen. Das macht es nicht ­einfacher“, so Klein, der ab Dienstag in Berlin mit der Unionsfraktion diskutieren wird, wie es weiter gehen soll.

Sein Herausforderer, der aus ­Womelsdorf stammende Heiko ­Becker, holte nur zwei von elf Kommunen: Seinen Wohnort Kreuztal und seine Heimatgemeinde Erndtebrück. Aber selbst dort war es ein ganz enges Rennen. Mit nur 45 Stimmen Vorsprung, oder einem Prozentpunkt verwies er den Wahlsieger Volkmar Klein an der Eder auf den zweiten Platz. In Kreuztal waren es 383 Stimmen oder etwas mehr als zwei Prozentpunkte.

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Insgesamt schaffte es der Nachfolger von Willi Brase, ähnlich wie schon sein Vorgänger, immerhin durchschnittlich vier Prozent mehr zu holen als die SPD, aber Becker ist dennoch enttäuscht. Er weiß am Wahlabend noch nicht, ob er nicht doch über die NRW-Landesliste und ein Überhangmandat in Berlin einzieht.

Neuausrichtung der SPD mit Martin Schulz

Zum Ende der Großen Koalition in Berlin hat Becker eine klare Meinung: „Ich finde es richtig. Bei einem Bundeskanzler muss man wissen, wohin er will. Das war bei Angela Merkel nicht immer der Fall.“ Außerdem hofft Becker auf eine Neuausrichtung der SPD - allerdings unter einem Parteivorsitzenden Martin Schulz. „Wir müssen uns wieder mehr auf die sozialdemokratischen Werte besinnen.“

Erstimmen-Ergebnis im Kreis Siegen-Wittgenstein

40,1 Prozent

Volkmar Klein (CDU) ist wieder direkt in den Deutschen Bundestag gewählt.

30,2 Prozent

Heiko Becker (SPD) schafft den Sprung über die Landesliste nicht.

9,8 Prozent

Dr. Andreas Appelt (AfD)

7,3 Prozent

Prof. Dr. Hermann Siebdrat (FDP)

5,9 Prozent

Sylvia Gabelmann (Die Linke) ist über die Landesliste in den Bundestag gewählt.

4,3 Prozent

Simon Rock (Bündnis 90/Grüne)

1,4 Prozent

Florian Kiel (Die Partei)

0,6 Prozent

Jörn Krause (ÖDP)

0,4 Prozent

Dominik Eichbaum (Einzelbewerber)

1/9

Wahlsplitter in Siegen-Wittgenstein

62,25 Prozent Erststimmen in Niederdresselndorf 1 — das ist das beste Wahlbezirksergebnis für den Burbacher Volkmar Klein (CDU).

 

48,75 Prozent Erststimmen holte der Kreuztaler Heiko Becker (SPD) in Littfeld-Ost.

 

25,09 Prozent Zweitstimmen: Damit wurde die AfD im Siegener Stimmbezirk Fischbacherbergschule 2 zur stärksten Partei.

 

Auch im Stimmbezirk 1 desselben Wahllokals kam die AfD auf mehr als 20 Prozent, ebenso im Netphener Wahlbezirk Deuz 2.

 

19,08 Prozent sind das beste Zweitstimmenergebnis der FDP; erzielt wurde das in Siegen-Breitenbach.

 

Ähnlich hoch schnitt die FDP in Wilnsdorf-Obersdorf ab, um die 18 Prozent erreichte sie auch  in Niederholzklau und Brauersdorf.

 

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