Wingeshausen. . Farbe am Stillen Örtchen: Zwei professionelle Graffiti-Künstler verschönern das Dixi-Klo am Rastplatz Bockeshorn in Wingeshausen. Wie es dazu kam

  • Zwei professionelle Graffiti-Künstler aus dem Rheinland haben ein Dixi-Klo am Rastplatz Bockeshorn verschönert.
  • Der SGV hat sich für diese ungewöhnliche Gestaltung entschieden.
  • Vorlage sind die ebenfalls gestalteten RWE-Versorgungstationen

Solange die erste Schicht trocknet, gehen die Beiden Pilze sammeln. Die Graffiti-Künstler Simon Horn und Stefan Vogt sind an diesem Donnerstag für einen besonderen Auftrag aus ihrer rheinischen Heimat Bonn angereist: Am Rastplatz Bockeshorn, direkt am Wisent-Pfad, soll ein Dixi-Klo verschönert werden.

Unbekanntes Terrain

Für die erfahrenen Künstler unbekanntes Terrain. „Sowas haben wir tatsächlich noch nie gemacht“, verrät Simon Horn. Vor neun Jahren hat er sein Hobby zum Beruf gemacht, gründete gemeinsam mit Kollege Stefan Vogt in Bonn eine Firma für professionelle Gestaltung von Fassaden gegründet. Mittlerweile zieren ihre Kunstwerke etwa Versorgungstationen von „Westnetz, den Siegburger Bahnhof oder den Wellness-Bereich der Kicker von Bayer Leverkusen. Auch der lächelnde Rothaarsteig-Ranger an der Trafostation in Berleburg gehört zu den Werken der Künstler. Und hier beginnt auch die Geschichte, die am DIXI-Klo des Rastplatz Bockeshorn enden sollte.

Graffiti-Kunst am Dixi-Klo bei Wingeshausen

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    „Ich habe im Internet recherchiert, wer die Trafostation so schön gestaltet hat.“, erzählt Doris Peiser, Vorstandsmitglied des Sauerländischen Gebirgsvereins (SGV), Abteilung Aue-Wingeshausen. Dem Verein gehört der Rastplatz am Bockeshorn, das zugehörige DIXI-Klo hatte ein Vereinsmitglied gestiftet.

    Modell „Alm-Plumpsklo“ mit Wisent-Motiv

    Premiere: Seit rund neun Jahren gestaltet Stefan Vogt kommerziell Fassaden - ein Dixi-Klo war noch nicht dabei.
    Premiere: Seit rund neun Jahren gestaltet Stefan Vogt kommerziell Fassaden - ein Dixi-Klo war noch nicht dabei. © Marcel Krombusch

    Schon lange war ein frischer Anstrich geplant. „Es sollte schön aussehen und in die Landschaft passen“, betont Peiser. Nach Zusage der geschickten Graffiti-Künstler begann jedoch die Debatte um das neue Motiv: „Ich wollte das Klo anfangs als englische Telefonzelle gestaltet haben“, erinnert sich Doris Peiser zurück. „Mit einem Ranger in der Zelle“, ergänzt sie und lacht. „Aber jeder Mensch hat seinen Humor.“

    Schließlich einigte sich der Verein auf ein Holz-Motiv – Modell „Alm-Plumpsklo“, samt zugehörigem Herz an der Tür. Seitlich soll dem Toiletten-Gänger ein Wisent zulächeln.

    Am Donnerstag wurden die Pläne umgesetzt: In den Mittagsstunden reisten die Graffiti-Künstler aus Netphen an, dort hatten Sie erst am Mittwoch eine Versorgungsstation verziert. „Wir haben beide Aufträge zeitlich kombiniert, um nicht doppelt aus Bonn anreisen zu müssen.“, erklärt Simon Horn. Kurz darauf sprühte er die nächste Farbschicht. Bis zum Abend war das Kunstwerk fertig.