Wunderthausen. . 1887 wütete ein Großbrand in Wunderthausen, das Dorf geht fast in einem flammenden Inferno unter. Wahrscheinlichste Ursache: Brandstiftung.

  • Brand wütete am 24. Juli 1887
  • Gesamtschaden: fast 55.500 Reichsmark – nur drei Häuser bleiben stehen
  • Hilfsbereitschaft im Dorf – aber auch überregional – ist groß

„Am Sonntag, den 24. Juli, hatten wir uns gegen 12 Uhr gerade zu Tisch gesetzt, als mein Vater auf einmal aufsprang, ans Fenster lief und sagte: ‘Es brennt!’ Tatsächlich stiegen unten beim alten Haus große Rauchschwaden auf. Ich sprang sofort zum Haus hinaus, aus den anderen Häusern kamen nun auch die Leute heraus.“ So berichtet der Wunderthäuser Wilhelm Knoche in der Familienchronik über den Beginn der Katastrophe, die sein Heimatdorf zerstörte. Das Feuer wütete und fraß sich durch Stroh, Holz und Lehm. Am Morgen nach dem flammenden Inferno standen nur noch drei Häuser: Kurz, Lotzes und Lindes.

Große Hilfsbereitschaft

Keine Familie ist ungeschoren davon gekommen. Durch ein unglaubliches Glück stirbt kein Mensch in den Flammen, aber ein ganzes Dorf steht vor dem Nichts. Die rauchenden Trümmer und Aschehaufen zeichnen das Bild einer Katastrophe, wie sie heute in Deutschland kaum noch vorstellbar ist. Eines hat sich in den vergangenen 130 Jahren aber kaum verändert: Die Hilfsbereitschaft der Menschen, die vom Leid der Dorfbewohner erfahren haben.

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Am 24. Juli 1887 brannte das Dorf nieder. Wie das Feuer ausgebrochen ist, weiß niemand, auch wenn Brandstiftung seit langem als die wahrscheinlichste Ursache gilt. Einen verurteilten Täter gibt es nicht. Hinter vorgehaltener Hand wurde aber vermutet, dass der oder die Verantwortlichen sich später nach Amerika abgesetzt haben könnten.

19 Häuser und zwölf Nebengebäude brennen innerhalb von nur eineinviertel Stunden nieder. Der starke Wind hat die Funken tanzen lassen und die Strohdächer sind schnell entfacht worden. „Das Flammenmeer und die Glut waren nun ungeheuer, es knisterte und knatterte unheimlich, die Flammen loderten haushoch zum Himmel und fraßen wie gierige Ungeheuer, schneller als man gehen konnte, weiter“, berichtet Knoche in seiner Chronik. Drei Kälber sind durch das Feuer getötet worden. Eine Kuh wurde verletzt.

Waldbrand in Wunderthausen

Bei einem Waldbrand bei Wunderthausen standen am Donnerstagmittag etwa 2000 Quadratmeter Fichtenwald und eine angrenzende Böschung in Flammen.
Bei einem Waldbrand bei Wunderthausen standen am Donnerstagmittag etwa 2000 Quadratmeter Fichtenwald und eine angrenzende Böschung in Flammen. © Matthias Böhl
Bei einem Waldbrand bei Wunderthausen standen am Donnerstagmittag etwa 2000 Quadratmeter Fichtenwald und eine angrenzende Böschung in Flammen.
Bei einem Waldbrand bei Wunderthausen standen am Donnerstagmittag etwa 2000 Quadratmeter Fichtenwald und eine angrenzende Böschung in Flammen. © Matthias Böhl
Bei einem Waldbrand bei Wunderthausen standen am Donnerstagmittag etwa 2000 Quadratmeter Fichtenwald und eine angrenzende Böschung in Flammen.
Bei einem Waldbrand bei Wunderthausen standen am Donnerstagmittag etwa 2000 Quadratmeter Fichtenwald und eine angrenzende Böschung in Flammen. © Matthias Böhl
Bei einem Waldbrand bei Wunderthausen standen am Donnerstagmittag etwa 2000 Quadratmeter Fichtenwald und eine angrenzende Böschung in Flammen.
Bei einem Waldbrand bei Wunderthausen standen am Donnerstagmittag etwa 2000 Quadratmeter Fichtenwald und eine angrenzende Böschung in Flammen. © Matthias Böhl
Bei einem Waldbrand bei Wunderthausen standen am Donnerstagmittag etwa 2000 Quadratmeter Fichtenwald und eine angrenzende Böschung in Flammen.
Bei einem Waldbrand bei Wunderthausen standen am Donnerstagmittag etwa 2000 Quadratmeter Fichtenwald und eine angrenzende Böschung in Flammen. © Matthias Böhl
Bei einem Waldbrand bei Wunderthausen standen am Donnerstagmittag etwa 2000 Quadratmeter Fichtenwald und eine angrenzende Böschung in Flammen.
Bei einem Waldbrand bei Wunderthausen standen am Donnerstagmittag etwa 2000 Quadratmeter Fichtenwald und eine angrenzende Böschung in Flammen. © Matthias Böhl
Bei einem Waldbrand bei Wunderthausen standen am Donnerstagmittag etwa 2000 Quadratmeter Fichtenwald und eine angrenzende Böschung in Flammen.
Bei einem Waldbrand bei Wunderthausen standen am Donnerstagmittag etwa 2000 Quadratmeter Fichtenwald und eine angrenzende Böschung in Flammen. © Matthias Böhl
Bei einem Waldbrand bei Wunderthausen standen am Donnerstagmittag etwa 2000 Quadratmeter Fichtenwald und eine angrenzende Böschung in Flammen.
Bei einem Waldbrand bei Wunderthausen standen am Donnerstagmittag etwa 2000 Quadratmeter Fichtenwald und eine angrenzende Böschung in Flammen. © Matthias Böhl
Bei einem Waldbrand bei Wunderthausen standen am Donnerstagmittag etwa 2000 Quadratmeter Fichtenwald und eine angrenzende Böschung in Flammen.
Bei einem Waldbrand bei Wunderthausen standen am Donnerstagmittag etwa 2000 Quadratmeter Fichtenwald und eine angrenzende Böschung in Flammen. © Matthias Böhl
Bei einem Waldbrand bei Wunderthausen standen am Donnerstagmittag etwa 2000 Quadratmeter Fichtenwald und eine angrenzende Böschung in Flammen.
Bei einem Waldbrand bei Wunderthausen standen am Donnerstagmittag etwa 2000 Quadratmeter Fichtenwald und eine angrenzende Böschung in Flammen. © Matthias Böhl
Bei einem Waldbrand bei Wunderthausen standen am Donnerstagmittag etwa 2000 Quadratmeter Fichtenwald und eine angrenzende Böschung in Flammen.
Bei einem Waldbrand bei Wunderthausen standen am Donnerstagmittag etwa 2000 Quadratmeter Fichtenwald und eine angrenzende Böschung in Flammen. © Matthias Böhl
Bei einem Waldbrand bei Wunderthausen standen am Donnerstagmittag etwa 2000 Quadratmeter Fichtenwald und eine angrenzende Böschung in Flammen.
Bei einem Waldbrand bei Wunderthausen standen am Donnerstagmittag etwa 2000 Quadratmeter Fichtenwald und eine angrenzende Böschung in Flammen. © Matthias Böhl
Bei einem Waldbrand bei Wunderthausen standen am Donnerstagmittag etwa 2000 Quadratmeter Fichtenwald und eine angrenzende Böschung in Flammen.
Bei einem Waldbrand bei Wunderthausen standen am Donnerstagmittag etwa 2000 Quadratmeter Fichtenwald und eine angrenzende Böschung in Flammen. © Lars-Peter Dickel
Bei einem Waldbrand bei Wunderthausen standen am Donnerstagmittag etwa 2000 Quadratmeter Fichtenwald und eine angrenzende Böschung in Flammen.
Bei einem Waldbrand bei Wunderthausen standen am Donnerstagmittag etwa 2000 Quadratmeter Fichtenwald und eine angrenzende Böschung in Flammen. © Lars-Peter Dickel
Bei einem Waldbrand bei Wunderthausen standen am Donnerstagmittag etwa 2000 Quadratmeter Fichtenwald und eine angrenzende Böschung in Flammen.
Bei einem Waldbrand bei Wunderthausen standen am Donnerstagmittag etwa 2000 Quadratmeter Fichtenwald und eine angrenzende Böschung in Flammen. © Lars-Peter Dickel
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55.460 Reichmark – so hoch ist der Gesamtschaden berichtet das Wittgensteiner Kreisblatt – verbunden mit dem Aufruf: „Möge die Mildtätigkeit den hart bedrängten Bewohnern hilfreiche Hand leisten.“ Tatsächlich kommt eine größere Summe von Spenden zusammen. 600 Mark stiftet das Oberpräsidium zu Münster. 300 kommen aus der Schatulle des Landesherrn, Fürst zu Sayn-Wittgenstein-Berleburg.

Manch anderer vornehmer Bürger, wie der Gerichtsdirektor Becker (26 Mark) oder der Regierungs-Baumeister Merten (10 Mark) greifen in den Geldbeutel. Aber es sind auch Spender aus Schmallenberg, Frankfurt, Herdecke, Gelsenkirchen und Marburg dabei. Von Pfennigbeträgen bis zu stolzen Summen ist alles dabei. Auch die Erfindung von Benefizkonzerten ist nicht neu: Ein Konzert des Gemischten Chores in Laasphe brachte 88 Mark ein.