Bad Laasphe. . Die Energiegenossen Wittgenstein wollen wachsen, planen weitere Anlagen. Module im Wabach-Sportpark liefern bereits erfolgreich sauberen Strom.
- Alexander Blecher: Bei den Photovoltaik-Anlagen profitieren auch die Vermieter der Dachflächen
- Frank Leyener: „Insgesamt führt in einigen Jahren an der Elektromobilität kein Weg vorbei“
- Uli Krüger: Harmonische Zusammenarbeit des ehrenamtlichen Teams hervorgehoben
Die Energiegenossenschaft Wittgenstein möchte weiter wachsen – und plant, noch in diesem Jahr zwei weitere größere Photovoltaik-Anlagen in Bad Laasphe und Bad Berleburg zu realisieren. Ziel sei es, auf diese Weise „die wirtschaftlichen Kennzahlen der Genossenschaft zu verbessern“, so Alexander Blecher vom Vorstand der Genossenschaft. Weiterer aktueller Schwerpunkt der Energie-Genossen: die Elektromobilität.
Wechsel im Aufsichtsrat
Martin Frettlöh als verdientes Aufsichtsratmitglied der Energiegenossenschaft stand nicht mehr zur Wahl. An seiner Stelle wurde Marco Pitz einstimmig zum Aufsichtsratsmitglied gewählt.
Die Energiegenossenschaft dankte Frettlöh vielmals für seinen Einsatz. Ohne ihn wäre die Energiegenossenschaft in ihrem Engagement nicht soweit gekommen, hieß es.
Bei den Photovoltaik-Anlagen profitierten in jedem Fall aber auch die Vermieter der Dachflächen, auf denen die Anlagen montiert werden, betont Blecher im Gespräch mit unserer Zeitung. Die Anlage „Wabach-Sportpark“ – hier ist der Förderverein Sportpark Wabach Dach-Vermieter – trage bereits maßgeblich zur Wirtschaftlichkeit bei. Bei der jüngsten Generalversammlung der Genossenschaft konnte über die seit September 2016 laufende Anlage mit 34 Kilowatt Leistung auf dem Dach des Sportheims, in dem die Mitglieder tagten, positiv berichtet werden – ebenso über die neue Anlage „Feudingerhütte II“ mit 14,4 Kilowatt, die aktuell umgesetzt wird.
2016: Über 100 000 Kilowattstunden Strom erzeugt
Insgesamt erzeugten die derzeit drei laufenden Anlagen der Genossenschaft, zu denen auch die auf dem Dach des städtischen Gymnasiums Bad Laasphe gehört, allein 2016 knapp über 100 000 Kilowattstunden sauberen Strom.
In diesem Jahr wird die neue Anlage „Wabach-Sportpark“ erstmals den Ertrag der Genossenschaft maßgeblich steigern. Und die Anlage „Feudingerhütte“ werde aufgrund der noch andauernden Umsetzung erst 2018 in vollem Maße die Bilanz stärken, schätzt der Genossenschaftsvorstand. Mit einer Optimierung der Anlage „Städtisches Gymnasium“ konnte außerdem das etwas schlechtere Sonnenjahr kompensiert werden.
Rahmenbedingungen müssen stimmen
Für die erwähnten beiden neuen Photovoltaik-Projekte müssten allerdings „gewisse Rahmenbedingungen wie der Elektro-Anschluss oder die Dach-Statik stimmen“, so Alexander Blecher weiter. Darüber hinaus befänden sich weitere Anlagen noch in unterschiedlichen Planungsstadien.
Stichwort „Elektromobilität“: Hier hatten Mitglieder der Genossenschaft sowie Gäste vor und nach der Versammlung Gelegenheit, verschiedene Elektroautos zu begutachten, mit den Besitzern zu fachsimpeln und auch Probefahrten zu machen. Mit einem BMW i3, einem VW e-Up, einem VW GTE sowie einen Renault ZOE war den Interessierten eine breite Elektroauto-Auswahl gegeben.
Elektroautos: Gängige Klischees nicht bestätigt
In einem kurzen Vortrag berichtete Vorstandsmitglied Frank Leyener über persönliche Erfahrungen mit mehreren E-Autos samt dem erwähnten BMW i3 sowie über erwartbare Trends in Sachen Elektromobilität. Die gängigen Klischees konnte er indes nicht bestätigen: „Lange Touren waren dank kostenloser Schnell-Ladesäulen kein Problem, wie auch am Akku kein Verschleiß feststellbar war.“ Sein Fazit: „Insgesamt führt in einigen Jahren an der Elektromobilität kein Weg vorbei.“
Aufsichtsratsvorsitzender Uli Krüger hob die harmonische Zusammenarbeit des ehrenamtlichen Teams hervor. Er wünschte gutes Gelingen für die Umsetzung der neuen Photovoltaik-Anlagen.