Wittgenstein. . Träger in Wittgenstein rufen NRW-Fördergelder ab – und investierenin Begegnung, Qualifikation Ehrenamtlicher oder Workshops für Flüchtlinge.

  • Ziel: Flüchtlinge sollen sich nach ihrer Ankunft räumlich, sprachlich, sozial und kulturell im neuen Umfeld orientieren
  • In allen Wittgensteiner Kommunen durch Landesmittel Übersetzungstätigkeiten gefördert
  • Programm „Ehrenamt in der Flüchtlingshilfe“ 2015 lief komplett ohne Wittgensteiner Beteiligung ab

NRW-Landesgelder für die Integration von Flüchtlingen: Immerhin rund 31 000 Euro aus verschiedenen Förderprogrammen sind seit 2015 nach Wittgenstein geflossen, um eine ganze Reihe von Integrationsprojekten in den drei Kommunen Bad Berleburg, Bad Laasphe und Erndtebrück gezielt zu fördern. Das geht aus dem aktuellen Sachstandsbericht des Kommunalen Integrationszentrums (KI) beim Kreis Siegen-Wittgenstein hervor.

Die Projekt-Palette

Mittel auch an Kulturvereine und Schulen geflossen

Mit den Programmen „Ehrenamt in der Flüchtlingshilfe“, „Zusammenkommen und Verstehen“ und „KOMM-AN NRW“ wurden dem Kreis Siegen-Wittgenstein vom Land NRW Mittel zur Verfügung gestellt, die das Kommunale Integrationszentrum beantragt und an die Träger in der Region weitergeleitet hat.

An der Förderung interessiert waren kreisangehörige Städte und Gemeinden, Flüchtlingsinitiativen, Kirchenkreis und Kirchengemeinden, aber auch Kulturvereine, Schulen und Träger der Freien Wohlfahrtspflege.

Die Palette der geförderten Projekte vor Ort reicht von eingerichteten Treffpunkten zur Begegnung über die Qualifizierung Ehrenamtlicher in der Betreuung bis hin zu Kunst- und Musik-Workshops für Flüchtlinge und Einheimische als gemeinsame Zielgruppe. Und: „In allen Wittgensteiner Kommunen wurden durch Landesmittel Übersetzungstätigkeiten gefördert“, betont Kreis-Sprecherin Stefanie Stoltenberg. Das zentrale Ziel aller Projekte: „Die Geflüchteten sollen die Möglichkeit erhalten, sich nach ihrer Ankunft räumlich, sprachlich, sozial und kulturell im neuen Umfeld zu orientieren.“ Bei der Verteilung der Mittel dienen die Einwohnerzahlen und somit auch die Zahlen der Zuweisungen von Geflüchteten als Anhaltspunkt.

Die Beispiel-Bausteine

Allein aus dem Programm „Zusammenkommen und Verstehen“ wurden 2015 „Projekt-Bausteine“ in allen drei Kommunen finanziell unterstützt – mit rund 11 000 Euro. Immerhin fast 30 Prozent der Fördersumme für den gesamten Kreis von 25 100 Euro landeten in Bad Berleburg – etwa im „Café International“ der evangelischen Kirchengemeinde an der Schloßstraße. Oder im Jugendcafé am Markt, das jetzt mit Rutschen und Tischtennisplatte ausgestattet ist. Ferner wurde der Billard-Tisch instandgesetzt. In Bad Laasphe entstanden Stadt- und Integrationskarten, in Erndtebrück stand das Geld auch für Deutschkurse zur Verfügung.

Die Fördertöpfe

Aus den Fördertöpfen „Komm-an NRW“ der Jahre 2016 und 2017 fließen nach Bad Berleburg jeweils weitere 12 500 Euro – unter anderem für Frauentreffs, Hausaufgabenhilfe oder gemeinsame Koch-Veranstaltungen. Und je 7500 Euro gehen nach Bad Laasphe – für die erwähnten Workshops, aber auch für Sprechstunden zu Alltagsproblemen und Flüchtlingsbegleitung.

Das Förderprogramm „Ehrenamt in der Flüchtlingshilfe“ 2015 lief allerdings komplett ohne Wittgensteiner Beteiligung ab. Zwar habe der Kreis die Information zu den Fördermitteln an alle Kommunen im Kreis Siegen-Wittgenstein gesandt, so Stoltenberg, doch leider habe es damals aus Wittgenstein „keine Rückmeldung über den Bedarf an Landesmitteln“ gegeben. Mit der Summe von 18 000 Euro wurden seinerzeit zehn Initiativen ausschließlich aus dem Siegerland gefördert.

Das Integrationszentrum

Mitarbeiter des Kommunalen Integrationszentrums in Siegen waren und sind aber auch selbst im Raum Wittgenstein unterwegs, unterstützen hier die Akteure der Integrationsarbeit durch Beratung, Qualifikation und Vernetzung.

„So haben wir zum Beispiel am 13. Mai eine Schulung zum Thema Interkulturelle Sensibilisierung mit den Engagierten der Flüchtlingshilfe in Bad Berleburg durchgeführt“, berichtet Stoltenberg. Außerdem nähmen KI-Mitarbeiter „bei Bedarf an den Runden Tischen der Flüchtlingsarbeit teil.“ Darüber hinaus „besteht ein guter Informationsaustausch mit den Ansprechpartnern für Integration in den Wittgensteiner Kommunen und auch mit den Vereinen, Verbänden, Schulen, Kindertageseinrichtungen, Institutionen und Ehrenamtlichen.“

Dazu nennt Stoltenberg auch konkrete Beispiele: „Wir werden das Eltern- und Sprachbildungsprogramm ,Rucksack Schule’ an der Grundschule in Erndtebrück einführen. Und wir beteiligen uns an der jährlich stattfindenden Veranstaltung ,Bad Berleburg bunt’.“

Die neue Helfer-Homepage

Um Informationen zu bündeln, hat das Integrationszentrum gerade einen neue Homepage für Helfer ins Internet gebracht, auf der Informationen rund ums Thema „Integration“ zu finden sind: www.siwihilft.de.