Niederlaasphe. Die Sperrung der B 62 durch Niederlaasphe im Sommer wird für das Dorf nicht einfach. Die Bewohner wollen die Baustelle jedoch gelassen nehmen.
- Baulärm über mehrere Wochen hinweg, Unannehmlichkeiten beim Autofahren in die Stadt
- Qualität des Asphalts lässt stellenweise zu wünschen übrig – Landesbetrieb hat Vorbeugung im Visier
- Ortsvorsteherin Schäfer hat nächste potenzielle Baustelle im Dorf schon gedanklich im Blick
Baustellen-Lärm über mehrere Wochen hinweg, Unannehmlichkeiten beim Autofahren in die Stadt – einfach wird es für die Niederlaaspher sicher nicht, wenn im Sommer die Bundesstraße 62 ausgebaut und dafür zwischen Einmündung Hauptstraße/Bornstraße und Landesgrenze zu Hessen komplett gesperrt wird. Doch Ortsvorsteherin Waltraud Schäfer ist zuversichtlich, dass die rund 1100 Einwohner auch das überstehen werden.
Sieht die B 62 in der Ortsdurchfahrt nicht eigentlich noch ganz ordentlich aus? „Da gibt’s schon einige Stellen, die es nötig haben“, sagt Schäfer – etwa an der Einmündung Bornstraße. Tatsächlich lässt die Qualität des Asphalts hier zu wünschen übrig. Auf jeden Fall wird der Landesbetrieb den kompletten Oberbau der Bundesstraße sanieren, Leitplanken und die Entwässerung erneuern. Damit wirke man nicht zuletzt Schäden im Untergrund entgegen, erläutert Karl-Josef Fischer, Sprecher des Landesbetriebs, Regionalniederlassung Südwestfalen in Netphen – „bevor sie schlimmer werden“. Geschätzte Baukosten für den etwa 2,1 Kilometer langen Abschnitt: immerhin etwa eine Million Euro.
Neue Wasserleitung dringend nötig
Was Schäfer besonders freut: Dass es im Haushalt der Stadt Bad Laasphe passend zu den Straßenbauarbeiten auch Finanzmittel für eine neue Wasserleitung entlang der B 62 gibt. Veranschlagte Kosten hier, so Beigeordneter Dieter Kasper von der Stadtverwaltung: rund 100 000 Euro. Bereits ab Juni möchte die Stadt die neuen Wasserleitungen auf etwa einem Kilometer unter dem Bürgersteig verlegen – zwischen den Einmündungen Alte Landstraße und Wallauer Straße. Und das sei auch dringend nötig, meint die Ortsvorsteherin – „da hatten wir schon Rohrbrüche“. Von den neuen Leitungen profitieren unmittelbar die Niederlaaspher Häuser an der B 62, die hier Marburger Straße heißt.
Gut, dass die Straße endlich gemacht werde, sagen die Anlieger. Dass die Fahrbahndecke saniert wird. Dass endlich die bröseligen Bordsteine ausgetauscht werden, dass statt Asphalt Pflaster auf die Bürgersteige kommt. Was die Komplett-Sperrung der einzigen Straße Richtung Hessen angeht, wollen es die Niederlaaspher gelassen angehen. „Dann fahre ich eben vier Wochen lang mal mit dem Rad zur Arbeit“, hat sich ein Bewohner schon vorgenommen. Beispielsweise durch den Entenberg, bis man im hessischen Breidenstein wieder herauskommt.
Großräumige Umleitung vor allem für Lkw
Ein Weg vom Bad Laaspher Stadtgebiet hinüber ins Hessische führt theoretisch auch über K 36 und K 37 via Hesselbach nach Wiesenbach. Für Autos sei das „bestimmt kein Problem“, meint Ortsvorsteherin Schäfer – aber für Lkw sei diese Route definitiv zu schmal. Außerdem gebe es hier aus gutem Grund eine Tonnage-Beschränkung. Für schwere Laster ebenfalls nicht empfehlenswert sei die alte Landstraße zwischen Wallau und Niederlaasphe, die auf hessischer Seite „Alte Straße“ heißt und auf Laaspher Seite „Wallauer Straße“. Hier könne es allzu mutigen Brummi-Fahrern nämlich während der Bauarbeiten passieren, dass sie von Hessen kommend plötzlich mitten in der Baustelle feststecken.
Ortsnahe Umfahrung wird problematisch
Die B 62 zwischen Niederlaasphe und Landesgrenze Hessen wird zwischen Juni und Mitte August zum Nadelöhr, vor allem für den Schwerlastverkehr. Und man darf gespannt sein, welche alternativen Strecken sich die Fahrer suchen – oder gar von ihrem Navigationsgerät empfehlen lassen.
Problematisch ist eine ortsnahe Umgehung der Baustelle allemal, deshalb: Die B 62 in den Sommerferien am besten großräumig umfahren.
Ein Tipp von Ortsvorsteherin Waltraud Schäfer: „Während der Vollsperrung und eigentlich immer besteht in unserem Dorf die Möglichkeit, mit der Kurhessenbahn zu fahren – ab Bedarfshaltepunkt Niederlaasphe an der Entenbergstraße.“
Insbesondere für Fahrzeuge über 7,5 Tonnen möchte der Landesbetrieb Straßen deshalb eine großräumige Umleitung voraussichtlich über die Leimstruth (B 62), Raumland (B 480), Hatzfeld-Eifa (L 553), Biedenkopf-Ludwigshütte (B 236) und Wallau (B 62) einrichten. Und für die Gewerbebetriebe im Bereich Austraße und Amalienhütte werde je nach Stand der Bauarbeiten eine Anbindung von Niederlaaspher oder hessischer Seite ermöglicht, hat Sprecher Karl-Josef Fischer bereits angekündigt.
Zweiter Teil vielleicht schon 2018
Waltraud Schäfer freut sich schon jetzt auf das sichtbare Ergebnis der Bauarbeiten, die hoffentlich auch wie geplant bis zum Ende der Sommerferien abgeschlossen sein werden. „Dann haben wir wieder eine ordentliche Straße und viele Jahre Ruhe.“
Die nächste potenzielle Baustelle im Dorf hat die Ortsvorsteherin aber schon gedanklich im Blick, denn: „Das Stück B 62 Richtung Kreisel muss ja auch irgendwann gemacht werden...“ Vielleicht sogar schon 2018. Dann wäre auch die schadhafte Stelle an der Einmündung Hauptstraße/Bornstraße endlich Geschichte.