Arfeld. . Das Regionaleprojekt „Via Adrina“ entsteht maßgeblich durch die enormeEigenleistung und ehrenamtliches Engagement zahlreicher Arfelder Bürger.

  • Das Engagement der Arfelder Dorfgemeinschaft für ihr neues Projekt ist ungebrochen
  • Inzwischen liegen die Bodenplatten der beiden Gebäude, und nach Ostern wird aufgeschlagen
  • Die Außenanlagen sollen demnächst von den Bürgern diskutiert und mit geplant werden

Schon beim Abriss der alten Schuhleistenfabrik Hartmann im Stedenhof haben die Arfelder gezeigt, dass auf sie Verlass und mit ihrer Unterstützung zu rechnen ist. Jetzt, nachdem die Bodenplatten für das Feuerwehrgerätehaus und das benachbarte Zentrum Via Adrina fertiggestellt und sämtliche Versorgungsleitungen verlegt sind, stehen die Arfeld wieder „Gewehr bei Fuß“. Denn nach Ostern fällt der Startschuss für den Aufbau der Außenwände.

Darauf freut sich u.a. Ortsvorsteher Kai-Uwe Jochims. Er zeigt vor Ort auf die Gerüste, die aus dem ganzen Dorf eingesammelt worden sind – Stichwort Eigenleistung. „Insgesamt muss die Feuerwehr für ihr Gerätehaus 100 000 Euro und die Dorfgemeinschaft für das Zentrum rund 95 000 Euro aufbringen. Da hilft jeder eingesparte Cent“, weist Jochims auf eine strikte Kosteneinhaltung hin. Beigetragen dazu haben bereits die Modellbahnfreunde, die den schweren Trägerbalken einen Schutzanstrich verpasst haben. Diese Balken liegen genau wie die hölzernen Außenwände schon bei der Fa. Gelbach in Schwarzenau. „Ich bin froh, dass ein heimisches Unternehmen die Ausschreibung gewonnen hat. Gelbachs haben das wirtschaftlichste Angebot abgegeben“, verrät der Ortsvorsteher. Weitere heimische Firmen kommen ebenfalls zum Zuge, „das nutzt dann der Region, wenn die investierten Mittel hierbleiben“.

Nach Ostern wird aufgeschlagen

Eifrig zugepackt haben auch schon die Kameraden der Löschgruppe Arfeld. Sie haben die Voranstriche für den Spezialkleber an den Bodenplatten angebracht. Angesetzt für diese Arbeiten war ein ganzer Tag; schon mittags konnten die Jungs die Pinsel aus der Hand legen. „Die Stimmung ist gut, die Motivation passt; die Leute sind dabei“, lobt Jochims das ehrenamtliche Engagement.

Die Versorgungsleitungen liegen in der Bodenplatte, und Ortsvorsteher Kai-Uwe Jochims ist zuversichtlich, dass nach den Osterfeiertagen mit dem Aufschlagen der Außenwände am Feuerwehrgerätehaus begonnen werden kann.
Die Versorgungsleitungen liegen in der Bodenplatte, und Ortsvorsteher Kai-Uwe Jochims ist zuversichtlich, dass nach den Osterfeiertagen mit dem Aufschlagen der Außenwände am Feuerwehrgerätehaus begonnen werden kann. © Christoph Vetter

Das soll nach den Osterfeiertagen fortgesetzt werden, wenn die Firma Gelbach mit einem schweren Kran die Außenwände aufstellt. Die sind auf der Innenseite bereits fertig; in Eigenleistung erfolgt noch die Dämmung und das Anbringen der Außenplatten. Das gilt zunächst für das Gerätehaus, für das bekanntlich die Stadt Bad Berleburg verantwortlich zeichnet. Ist das Gebäude hochgezogen, wechselt das Gerüst zum Zentrum Via Adrina. Dort wird – natürlich auch in Eigenleistung – Zellulose als Dämmung in die Wände eingeblasen.

Bürger gestalten wieder mit

Nicht endgültig entschieden ist die Gestaltung des Außengeländes. Während im Umfeld des Feuerwehrhauses Vorschriften für Zufahrten einzuhalten sind, sollen die Bürger für das Zentrum erneut beteiligt werden. Mit im Boot natürlich auch die Nachbarn der Interessengemeinschaft „Youngtimer“. Auch sie sind dabei, ihre Gebäude in Schuss zu bringen, haben das Dach schon erneuert, und sie erfreuen die Arfelder mit einer nächtlichen Anstrahlung des historischen Ziegelbaus.

Eigene WhatsApp-Gruppe für die freiwilligen Helfer

„Wir wollen demnächst in einer Bürgerversammlung gemeinsam diskutieren und den Außenbereich planen“, beschreibt Kai-Uwe Jochims das weitere Procedere, an dem natürlich auch Architekt Swen Geiss beteiligt ist. Er habe sich „sehr, sehr kooperativ“ gezeigt und sei von der beispielhaften Bürgerbeteiligung begeistert, weiß Ortsvorsteher Jochims. Er hat übrigens kürzlich eine „WhatsApp“-Gruppe für Smartphone-Besitzer in Arfeld eingerichtet (Tel.-Nr. 0151/54133093). Dort kann jederzeit kurzfristig Hilfe rund um die Eigenleistungen koordiniert werden, was bis jetzt auch funktioniert habe. Außerdem liegen bei Sparkasse und Volksbank im Ort Listen aus, in die sich potenzielle Helfer entsprechend ihrer Fähigkeiten eintragen können.

Es wächst also, das Regionaleprojekt „Zentrum Via Adrina“, und es wird zu einem neuen Dorfzentrum in Arfeld, Jochims: „Das wird uns gelingen, weil wir hier die In­frastruktur unserer Ortschaft hervorragend bündeln.“