Bad Laasphe. . Das Radiomuseum ist nun an einem Scheideweg angekommen. Was soll aus den von Hans Necker zusammengesammelten Geräten werden?

Es ist außergewöhnlich. Es ist international und es ist geschlossen. Bad Laasphes Radiomuseum ist nun endgültig an einem Scheideweg angekommen. Was soll aus den von Hans Necker zusammengesammelten Geräten werden? Ein finanziell tragfähiges und zeitgemäßes Konzept soll die Stadtverwaltung jetzt mit Hilfe von Fachleuten des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe ausarbeiten. Das hat der Stadtrat nach einer wenig kontroversen Diskussion mit 20 Ja-Stimmen beschlossen. Für die Überraschung sorgte die CDU mit zwei Gegenstimmen und sieben Enthaltungen. Der formal größte Kritiker des Museums indes, Klaus Preis (FDP), stimmte für die von Anna Bade und ihrer Grünen-Fraktion (erneut) angestoßenen Museums-Reform. Der waren zwei Treffen der Fraktionsspitzen mit Hans Necker und Dr. Ute Koch vom LWL vorausgegangen.

„Ratspolitik heißt gestalten und es ist an der Zeit, dass wir uns zusammensetzen“, hatte Bade gefordert. Auch sie hatte sich in den vergangenen Jahren offenbar zur Befürworterin erst entwickeln müssen, wie Klaus Preis feststellt: „Vor 16 Jahren hast Du noch die Schließung gefordert.“ Geschlossen ist das Haus im Moment - aus Brandschutzgründen. Aber die Präsentation der über 4500 Radiogeräte wird von allen Ratsvertretern ohnehin eher als „Ausstellung“ denn als museal interessant eingeschätzt. Der Platz im Haus der Jugend könne auch für Ganztagsbetreuung von Kindern genutzt werden, findet Bade. Sie schlägt die leerstehende Hauptschule als Standort vor. Der Vorstoß wird von der SPD begrüßt. Klaus Preis aber hat noch Fragen. Er möchte wissen, wie viel die Stadt für das Museum zuschießen muss. Und Martin Achatzi könnte sich ein Museum mit wechselnden Ausstellungen als viel interessanter vorstellen. Außerdem sei in der Verwaltung niemand fachlich in der Lage, ein solches Konzept zu erarbeiten. „Der LWL muss mit ins Boot“, fordert Achatzi.

Wem gehören die Radios?

Außerdem gilt es zu klären: „Wie sind die vertraglichen Vereinbarungen mit Hans Necker? Schließlich sind die über 4500 Geräte in seinem Besitz“, fragt Luisa Licina-Bode (SPD).