Wemlighausen. . Das Abenteuerdorf Wittgenstein in Wemlighausen entwickelt sich zur wunderbaren Stätte der Erholung mit frischer Luft, Wasser, Feuer und Erde.

  • Vor der Eröffnung im Juni geben Handwerker und Mitarbeiter Gas bei der Umgestaltung
  • Sogar Superintendent Stefan Berk betätigt sich dabei als Bauarbeiter und bewegt die Erde
  • Übernachten bei Wemlighausen künftig im Luftschloss, Bachbett, Fuchsbau oder Drachenhöhle

Bis zum Fronleichnamstag müssen die Handwerker noch ganz schön reinhauen, muss der Tontechniker den Seminarraum bestücken, die Schreiner die letzten Bretter hobeln und der Landschaftsbauer schwere Steine setzen. „Ganz fertig wird unser Abenteuerdorf bis zur Eröffnung am 15. Juni vielleicht nicht, aber es wird voll funktionieren“ – da sind die beiden Damen Sabine Lang und Maike Schröder sicher. Die Kuratoriumsvorsitzende und die kommissarische Leiterin der Einrichtung arbeiten Hand in Hand an der Projektumsetzung. Und da ist bereits einiges sichtbar geworden.

Beim Rundgang durch die weitläufigen Anlagen schellt bei Maike Schröder das Telefon: „Wenn der kein Pfund Wolle hier im Zimmer lässt“, erlaubt die pädagogische Leiterin, dass eine Klasse aus dem Siegerland demnächst auch den Schulhund mitbringen darf – kostenlos. Austoben kann er sich ja hier oben vom Allerfeinsten. Das gilt natürlich nicht nur für Vierbeiner. In erster Linie richten sich Angebote an Kinder und Jugendlichen, die im Abenteuerdorf Freizeiten verbringen sollen, wie es abertausende Wittgensteiner schon hinter sich haben.

Drachenhöhle, Fuchsbau, Luftschloss und Bachbett

Das neue Konzept, für das sich der Kirchenkreis Wittgenstein nach langen Sitzungen und auch schlaflosen Nächten entschieden hat, ist überzeugend. Klare Strukturen bei der Aufteilung der vier Häuser fallen auf; sie lehnen sich an die vier Elemente und tragen die Namen: Luftschloss, Drachenhöhle für das Feuer, Bachbett fürs Wasser und Fuchsbau für das Element Erde. Ein künstlicher Wasserlauf wird bald noch nahe am Haus Bachbett geschaffen, in der Drachenhöhle können Kinder die Geschichten von einem liebenswerten und hilfsbereiten Drachen hören. Im Luftschloss sind alle Menschen Königskinder...

Der christliche Glaube schwebt über allem

„Es ist wichtig für uns, die Schöpfung mit im Blick zu haben. Der christliche Glaube schwebt hier über allem, und weil wir hier mitten in der Natur liegen, können wir damit viel Programm machen“, erläutert Maike Schröder die Ausrichtung. Die lässt das Weltliche natürlich nicht außen vor. WLAN-Freigabe gibt es auf Wunsch, und auch die Feier der Goldhochzeit oder des runden Geburtstages sind hier im Dorf möglich. Platz genug gibt es ja Dank einer Neu- und Anbauten.

Hier hat sich das urige Alt mit modernem, hellen Gebälk verbunden, wirkt einladend und gemütlich, zum Wohlfühlen eben. Beispiel dafür sind die Familienzimmer, themenbezogen und mit verblüffendem Inventar ausgestattet; hier das Wasserbett im Raum „Wasser des Lebens“, dort der aufgemalte Verlauf der Eder im Zimmer „An der Quelle bleiben“. Viel Spaß beim Entdecken verspricht ein weiteres Familienzimmer mit einer riesigen, fiktiven Landkarte an der Wand. Sie zeigt das Abenteuerdorf am Fuß der „Berge der Herausforderung“. Sehenswert!

Superintendent Stefan Berk auf dem Radlader

Tonnenweise Erde bewegt worden ist für den neuen Dorfplatz – Zentrum und inmitten der vier Häuser gelegen. „Ich bin dafür drei Stunden mit dem Radlader hin und her gefahren“, beschreibt Superintendent Stefan Berk seinen Job bei den vielen Arbeiten im Hand-und-Spanndienst. Jedenfalls habe es Spaß gemacht. Der steht übrigens auch unseren beiden Frauen ins Gesicht geschrieben, weil dass gerade wächst, was sie in dem langen konzeptionellen Prozess mit anderen an Ideen zusammengetragen haben. „Hier ist bald ganz viel möglich, es muss sich entwickeln“, ist Kuratoriums-Vorsitzende Sabine Lang ganz sicher und hofft, dass die Angebote in Wemlighausen demnächst rege in Anspruch genommen werden.

Auf der künftigen Sonnenterrasse, so ist es geplant, sollen ehrenamtliche Helfer demnächst Wanderer und Radfahrer mit Snacks und Erfrischungen versorgen. Der Blick in die Natur ist gratis.
Auf der künftigen Sonnenterrasse, so ist es geplant, sollen ehrenamtliche Helfer demnächst Wanderer und Radfahrer mit Snacks und Erfrischungen versorgen. Der Blick in die Natur ist gratis. © Christoph Vetter

Immerhin ist es Ziel, dass sich das Abenteuerdorf mittelfristig wirtschaftlich selbst tragen kann; deshalb fließen alle Erlöse aus der Vermietung in die Unterhaltung und Pflege der Einrichtung sowie die Weiterentwicklung – inklusive Personalbestand. Beschäftigt sind an dem wunderbaren Fleckchen Erde neun Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Sie alle helfen mit, wie Sabine Land formuliert, „einen Erfahrungs- und Erlebnisraum zu schaffen, um Abenteuer in Wittgenstein zu erleben – mit Ruhe und Freizeit in Gottes Natur“.

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Eine Anmietung des kompletten Dorfes ist möglich. Zur Verfügung stehen über 80 Schlafplätze in Einzel-, Doppel- und bis zu Sechsbettzimmern.

Der Träger ist bemüht, das Dorf weitgehend behindertengerecht zu gestalten.

Zu einem der pädagogischen Konzepte zählen auch Waldspaziergänge mit Lamas aus der elfköpfigen Herde.

Die Internetseite www.abenteuerdorf.info wird bald auf den aktuellsten Stand gebracht.