Wittgenstein/Berlin. . Für das Leader-Projekt haben die Wittgensteiner in Berlin die Werbetrommel gerührt.

  • Lokale Aktionsgruppe Wittgenstein rührt in der Hauptstadt ordentlich die Werbetrommel
  • In persönlichen Gesprächen wurden etliche Messebesucher auf die Region aufmerksam gemacht
  • Netzwerk-Erweiterung für Jens Steinhoff, Thomas Dörr, Holger Saßmannshausen und Stefan Berk

„Über den Magen kann man viele Leute erreichen“. Einer, der das weiß ist Holger Saßmannshausen. Als Vorsitzender des Vereins „Lokale Aktionsgruppe der Region Wittgenstein“, der aktiv den Leader-Prozess begleitet, haben Saßmannshausen sowie seine Vorstandskollegen Stefan Berk und Thomas Dörr auf regionale Produkte gesetzt, um mit diesen Köstlichkeiten die Messebesucher an den Wittgenstein-Stand bei der Grünen Woche in Berlin zu locken. Das habe prächtig funktioniert, berichten die drei im Rückblick.

Leckeres vom Fleischwurst-Kreisel

Gratis abgegeben wurden Produkte der Metzgereien Müller und Wied vom Erndtebrücker Fleischwurst-Kreisel, Wisentlikör, Bier der Brau-Familie Bosch aus Laasphe und Mürbeteig-Lamas von der Bäckerei Wahl in Berleburg – „mit diesen kulinarischen Höhepunkten haben wir gemeinsam mit den Projekten eine tolle Visitenkarte unserer Region in der Hauptstadt abgegeben“, erzählt Holger Saßmannshausen. Außerdem habe das Wittgensteiner Angebot perfekt zum Motto „NRW isst gut“ gepasst.

Fünf der insgesamt 28 Leader-Regionen in NRW hatten von der Bezirksregierung Arnsberg eine verpflichtende Einladung erhalten und waren zur Teilnahme in Berlin aufgefordert worden.

Viele persönliche Gespräche

Mit der auffälligen Gestaltung des Wittgenstein-Standes haben die Leader-Männer ein gutes Händchen bewiesen: In Lebensgröße hing ein ausgestopfter Wisentkopf quasi in Augenhöhe der Messe-Besucher. „Das war das meist fotografierte Motiv in den Messehallen“, lacht Thomas Dörr, der vom Stand aus unzählige Selfies vor dem Koloss miterlebt hat. Nicht umsonst war auch Wisent-Ranger und Waldpädagoge Olaf Imhof mit in Berlin. Ihm zur Seite standen Lovis Hilker und Christian Pröbsting, die zur Zeit bei der Berleburger Rentkammer ein Freiwilliges Ökologisches Jahr (FÖJ) absolvieren. Alle drei haben das Wisent-Projekt in vielen persönlichen Gesprächen und Imhof bei einer Podiumsdiskussion noch bekannter gemacht. Außerdem war der Wittgenstein-Stand Ziel etlicher Schulklassen, die sich an einem NRW-Quiz beteiligt haben.

Das Netzwerk deutlich erweitert

„Die Leute wollten Geschichten hören und nicht belehrt werden“, fasst Stefan Berk zusammen. Er habe es als „äußerst positiv“ empfunden, den Menschen aus Berlin, Thüringen, Brandenburg oder dem Münsterland über das handwerklich in Wittgenstein gebraute Bier zu erzählen, von einer Wisentherde ohne Zaun oder von „verwurzelten Menschen in unserer Heimat, die ihren Lebensraum nicht aufgeben. Das gibt’s nicht auf dem Plakat, das musst du live erzählen.“

Genau hier setzt das Leader-Projekt an: Wie kann sich Wittgenstein für die Zukunft aufstellen? Antwort geben könnten die Projekte Alte Mühle Feudingen, Lebenscafé Wittgenstein und Nahwärmenetz Birkelbach-Womelsdorf – sie alle laufen bereits im Antragsverfahren beim RP. Wissbegierig in dieser Hinsicht waren am Stand auch einige Landespolitiker, die wissen wollten, für welche Zwecke sie Gelder bereit gestellt haben.

Unter dem Strich seien wertvolle Kontakte geknüpft, das Netzwerk deutlich ausgeweitet worden, um Wittgenstein weiter fit für die Zukunft zu gestalten.

>> HINTERGRUND

Mit 1500 Ausstellern ist die „Grüne Woche“ in Berlin die größte internationale Messe für Ernährung, Landwirtschaft und Gartenbau.

Mitte der 1980er Jahre war Bad Berleburg mit der Ortschaft Wunderthausen als Beispiel für Dorfentwicklung bei der Grünen Woche in Berlin vertreten. Bürgermeister Adolf Schmerer durfte Bundespräsident Richard von Weizsäcker kurz seine Wittgensteiner Heimat vorstellen.