Bad Berleburg. . Bei der Ortsvorsteher-Konferenz favorisiert Karl-Heinrich Sonneborn zwei Wohnungen in Wingeshausen für Flüchtlinge. AWO signalisiert Zustimmung.
- Karl-Heinrich Sonneborn favorisiert zwei Wohnungen über der AWO-Kindertagesstätte
- Die AWO bietet diesen Wohnraum bereits seit mehr als zwei Jahren zur Vermietung an
- Weitere Integrationspaten können sich bei der Stadtverwaltung melden
Über der AWO-Kindertagesstätte am Kirchplatz in Wingeshausen stehen zwei Wohnungen leer. Die kann sich Karl-Heinrich Sonneborn durchaus als Bleibe für anerkannte Flüchtlingsfamilien vorstellen. Seinen Kollegen hat Sonneborn das in der Ortsvorsteher-Konferenz in der vergangenen Woche vorgetragen. Bürgermeister Bernd Fuhrmann und Angelika Winkler haben die Idee dankbar aufgenommen.
Familienfreundlicher Standort mitten im Dorf
„Für Familien super geeignet, mitten im Dorf, was will man mehr?“ preist Karl-Heinrich Sonneborn die Bleibe im Wingeshäuser Ortskern an. Wie er sind alle Ortsvorsteher ebenso wie die Verwaltungsspitze der Meinung, dass die anerkannten Flüchtlinge „besser dezentral“ als irgendwo in einer gemeinschaftlichen Unterkunft untergebracht seien.
Das unterstreicht auch Fachbereichsleiterin Angelika Winkler: „Wir wollen die örtlichen Strukturen mit ehrenamtlicher Begleitung nutzen, um die neuen Familien zu integrieren. Dafür wollen wir optimale Rahmenbedingungen schaffen und suchen Integrationspaten, die die anerkannten Flüchtlinge von der Aufnahme an begleiten möchten“.
Ursprünglich war Bad Berleburg für 36 Flüchtlinge als neuer Wohnort vorgesehen; doch diese Zahlen haben sich nach der neuen Bestandserhebung zum 1. Januar 2017 deutlich verringert. Die Rede ist derzeit vom knapp 20 Personen.
Unter Gesichtspunkt der Integration begrüßenswert
Und was sagt die Arbeiterwohlfahrt zu der Idee des Wingeshäuser Ortsvorstehers? Die AWO hat nämlich die Immobilie komplett, also inklusive der beiden Wohnungen, von der Stadt Bad Berleburg langfristig angemietet. Nach Gesprächen mit der Leiterin des AWO-Fachbereiches Kinder, Jugend und Familie, Patricia Hecker, ist Angelika Winkler zuversichtlich, dass die Sonneborn-Idee realisiert werden könnte. „Von unserer Seite bestehen keine Bedenken gegen eine solche Nutzung“, habe Hecker gesagt. Diese Haltung unterstreichen im Gespräch mit unserer Zeitung AWO-Geschäftsführer und der Vorsitzende des Kreisverbandes, Karl-Ludwig Völkel. „Wir begrüßen diese Idee unisono - gerade unter dem Gesichtspunkt der Integration“, betont Völkel, „diese Menschen gehören mitten in das Leben im Dorf. Durch den Kontakt mit ihnen können etwaige Ängste genommen werden.“
Wohnungen bald auf Vordermann
Bereits „seit Jahren“ versuche die AWO, die beiden Wohnungen zu vermieten. Das könne jetzt aus seiner Sicht geschehen, wenn die Voraussetzungen stimmen.
Was den Zustand der Wohnungen betrifft, werde sich das Gebäudemanagement in Kürze darum kümmern, kündigte Völkel ebenso an, wie eine Fortführung der Gespräche mit der Berleburger Stadtverwaltung.