Erndtebrück. . Fast 40 meist kritische Facebook-Kommentare sind im Internet aufgelaufen. Die Gemeinde Erndtebrück entschuldigt sich inzwischen bei den Bürgern.
- Gemeinde Erndtebrück entschuldigt sich bei Bürgern für Unannehmlichkeiten bei Umstellung
- Wechsel zum Container-System soll mehr als 100 000 Euro einsparen
- Angekündigt: Papiertonnen bis zum Wochenende weg – Container-Standorte spätestens nächste Woche komplett
„Wann können wir denn endlich wieder Papier entsorgen?“, fragt „Jan Martin Z“ im Facebook-Auftritt der Gemeinde Erndtebrück. „Tonnen werden nicht abgeholt, Container stehen auch keine mehr da. Keine gute Kommunikation zwischen Gemeinde und Bürger. Was soll das?“ Antworten aus dem Rathaus gibt’s per Pressemitteilung – zentrale Botschaft: Die Sache verzögert sich. Und: Die Gemeinde entschuldigt sich bei den Bürgern für die Unannehmlichkeiten beim System-Wechsel.
Neue Standorte im Kernort und in Zinse
Laut Gemeinde Erndtebrück werden „die gewohnten Standorte ... weitgehend beibehalten. Neue Altpapier-Container werden auf dem Parkplatz vor der ehemaligen Rothaarsteig-Schule in der Mozartstraße, beim Kirchplatz in Erndtebrück, beim Spielplatz in der Kampenstraße und bei den Wertstoff-Containern in Zinse aufgestellt.“
Auf der Internet-Seite der Gemeinde gebe es im Übrigen „eine ausführliche Liste über die vorhandenen Wertstoffplätze“.
Fast 40, meist kritische Facebook-Kommentare finden sich im Internet unter einem Posting der Gemeinde Erndtebrück zum Betreff „Abholung/Einsammlung der Altpapiertonnen“. „An die älteren Leute und Menschen mit Behinderung wird nicht gedacht“, meint etwa „Stefanie Siebel“ aus Erndtebrück. „In jeder Gemeinde stehen Papiertonnen. Aber Erndtebrück ist die einzigste, die sie wieder abschafft.“
Kein Vergleich mit Bad Berleburg
Von den Bürgern werde „häufig auf die Strategie der Stadt Bad Berleburg hingewiesen, welche eine flächendeckende Altpapiertonne eingeführt hat“, so die Gemeinde. Allerdings habe die Ausschreibung in Sachen Altpapier-Entsorgung „in Bad Berleburg nach unserem Kenntnisstand zu einem anderen Ergebnis geführt.“ In Erndtebrück jedenfalls hätte eine Altpapier-Tonne „trotz ähnlichen Leistungsumfangs nur mit einer erheblichen Gebühren-Belastung für die Bürgerinnen und Bürger angeboten werden können“, heißt es zur Erklärung. Der Wechsel zum Container-System dagegen spare der Gemeinde mehr als 100 000 Euro. „Man hätte die Anwohner ja vielleicht mal ... fragen können“, meint auf Facebook „Silvia Bauer“. „Ich wäre bereit gewesen, für die Papiertonne was zu bezahlen, wenn kostenlos nichts mehr möglich ist.“
Laut Gemeinde werden die Papiertonnen seit Freitag von der Firma Remondis eingesammelt – also seit dem 6. Januar. Eigentlich war das der letzte Tag der Sammelaktion, die bereits am 2. Januar beginnen sollte. Doch „urlaubs- und krankheitsbedingt“ habe der Entsorger nicht früher anfangen können. Nun sollen alle Tonnen „bis zum Wochenende“ abgeholt sein.
Ausreichend Container versprochen
„Die Tonnen bekommen jetzt die Berleburger“, scherzt unterdessen via Facebook „Marcel Six“ aus Benfe. „Da werden die Container abgeschafft.“ „Bin mal gespannt, was dann für’n Chaos demnächst an den Containern herrscht“, meint „Ani Ela“. Sicher: „Das Erscheinungsbild der Container-Standorte leidet häufig, wenn die Kapazität nicht ausreicht“, so die Gemeinde. Daher sollen die Standorte „mit einem ausreichenden Container-Volumen bestückt werden“ – Leerung: immer montags. 45 statt bisher 30 Container werde es geben, bei Bedarf auch mehr, um „den Wegfall der Altpapiertonne zu kompensieren“.
Seit dem Abzug der bisherigen Altpapier-Container vom Vorgänger-Entsorger Remondis habe man bislang allerdings nur 40 Prozent des Bedarfs an den Standorten mit provisorischen Behältern decken können, bedauert der Bad Berleburger Entsorger Björn Treude – Grund: Der Lieferant sei mit den bestellten neuen Containern für alle 45 künftigen Standorte im Verzug. Ende dieser, spätestens Anfang nächster Woche sollen alle neuen Behälter aber aufgestellt sein.