Leimstruth/Schameder. Nach einem Streit mit seiner Freundin droht ein 32-Jähriger an, sich in die Luft zu sprengen. Ein SEK nimmt den Mann fest.

Ein Spezialeinsatzkommando der Polizei hat in der Nacht zum Mittwoch in Schameder einen Mann nach einem mehrstündigen Nervenkrimi festgenommen. Wie die Polizei mitteilt, hat der 32-jährige nach einem Streit mit seiner Lebensgefährtin gedroht, sich in die Luft zu sprengen. Den Einsatzkräften gelang es aber, den Mann zur Aufgabe zu überreden. Nach seiner Festnahme und einer Vernehmung wurde der Mann wegen seiner Selbstmorddrohung in eine Psychatrie zwangseingewiesen. Außerdem erwartet ihn ein Ermittlungsverfahren wegen des Verstoßes gegen das Sprengmittelgesetz.

Sprengsatz selbst gebaut

Das Industriegebiet Schameder wurde weiträumig abgesperrt.
Das Industriegebiet Schameder wurde weiträumig abgesperrt. © Matthias Böhl

Zu dem Großeinsatz eines Polizeiaufgebotes in Schameder war es gekommen, nachdem der 32-Jährige nach einem Streit mit seiner Lebensgefährtin (23) angekündigt hatte, dass er einen selbst gebauten Sprengsatz zünden würde. Die Freundin hatte die Wohnung in einem Industriegebiet zu diesem Zeitpunkt bereits verlassen und diePolizei alarmiert. Das war gegen kurz vor 22 Uhr am Dienstagabend.

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Nach einer ersten Lageeinschätzung durch Polizeibeamte vor Ort wurde ein Spezialeinsatzkommando aus dem Ruhrgebiet sowie weitere Einsatzkräfte aus dem Märkischen Kreis nachalarmiert und das Gebiet rund um die Wohnung des Mannes im Industriegebiet Jägersgrund weiträumig abgeriegelt.

Der Mann befand sich zu diesem Zeitpunkt alleine in der Wohnung. Im Verlauf der Nacht gelang es den örtlichen Polizeikräften und angeforderten Spezialkräften, den Mann durch Verhandlungen am frühen Morgen zum Verlassen der Wohnung zu bewegen. Dort konnte er dann ohne Widerstand festgenommen werden.

Experten untersuchen Wohnung

Wie ein Sprecher der Kreispolizeibehörde Siegen-Wittgenstein am Mittwoch mitteilte, liefen auch nach der Beendigung des SEK-Einsatzes noch weitere Ermittlungen am Einsatzort. Die Spurensicherung und ein Team von Sprengstoffspezialisten wurden angefordert, um die Wohnung und das Umfeld genau zu untersuchen. Die Fachleute sollten außerdem klären, ob es sich bei dem Sprengsatz, den der 32-jährige nach Polizeiangaben selbst zusammengebaut hat, um eine tatsächlich gefährliche Bombe handelt. Diese Analyse war am Mittwochnachmittag noch nicht abgeschlossen.

Um für den Notfall gerüstet zu sein, war neben Einsatzkräften der Polizei auch die Freiwillige Feuerwehr in Alarmbereitschaft versetzt worden. „Die Löschgruppe Schameder wurde um 5.30 Uhr alarmiert, um die Einsatzbereitschaft herzustellen. Nach zwei Stunden wurde diese Bereitschaft wieder aufgehoben“, berichtet uns Peter Schneider von der Freiwilligen Feuerwehr Erndtebrück.