Erndtebrück. . Niklas Hahn aus Röspe ist Azubi im Elektro-Handwerk. Als Ausbildungsbotschafter stellt in den Schulen seinen Beruf vor. Die Branche freut’s.
- Statistik zeigt deutliche Steigerung der Bewerber-Zahlen für das Elektro-Handwerk
- Innungsobermeister lobt: Wittgensteiner Betriebe bereit, mehr Auszubildende einzustellen
- Neues Thema für Installateure: Intelligente Gebäude-Steuerung in Privathäusern
Niklas Hahn aus Röspe ist Azubi im Elektro-Handwerk. Und seit einer speziellen Schulung hat er eine besondere Aufgabe übernommen: Als sogenannter Ausbildungsbotschafter wirbt er in weiterführenden Schulen Wittgensteins für „seinen“ Beruf. Und das zeigt ganz offensichtlich Wirkung.
Haushalt der Innung steht auf gesunden Füßen
Der Haushalt der Innung steht auf gesunden Füßen, die Zahl der Mitglieder ist konstant geblieben. Diese positive Nachricht gleich zu Beginn der Versammlung kam vom Justiziar der Kreishandwerkerschaft Westfalen-Süd, Jürgen Schneider.
Stichwort Wahlen: Als Stellvertreter für den Meister-Beisitzer im Prüfungsausschuss der Gesellenprüfungen wird künftig Jörg Wick fungieren. Er wurde von den Mitgliedern in der Versammlung einstimmig gewählt.
Jedenfalls laufe die Nachwuchs-Gewinnung derzeit besser, hat Fritz Hoffmann aus Erndtebrück festgestellt, Obermeister der Elektro-Innung Wittgenstein. „Vielleicht liegt das ja schon an den Ausbildungsbotschaftern, die wir im letzten Jahr gewinnen konnten.“ Immerhin zeige die Statistik eine deutliche Steigerung der Bewerber-Zahlen für das Elektro-Handwerk. Drei Bewerber für ein oder zwei Stellen in einem Betrieb – darauf müsse man sich derzeit einstellen, so Hoffmann im Gespräch mit unserer Zeitung. Derzeit bildeten die Betriebe in der Region in jedem der vier Lehrjahre durchschnittlich sieben Azubis aus.
Das „zeigt aber auch, dass die Wittgensteiner Betriebe bereit waren, mehr Auszubildende einzustellen“, lobte Hoffmann kürzlich bei der jüngsten Innungsversammlung in Bad Berleburg – „und dafür bedanke ich mich herzlich bei den Kollegen.“ Und nach eingehender Diskussion waren sich die Mitglieder aufgrund der guten Ausbildungszahlen auch darüber einig, dass die Innung die Gesellenprüfung demnächst wieder in Eigenregie durchführen wird.
Kaum Personal am Arbeitsmarkt
Bei der Versammlung konnte der Obermeister noch weitere gute Nachrichten verkünden. So sei die Auftragslage in allen Handwerksberufen, besonders aber im Elektro-Handwerk hervorragend. „Keiner der Kollegen weiß so recht, wo er anfangen soll, denn die Auftragsbücher sind voll“, freut sich Hoffmann. Und zusätzliches Personal sei am Arbeitsmarkt kaum zu bekommen. „Deshalb müssen wir sicherlich mit Auszubildenden für Nachwuchs sorgen“, betont der Obermeister.
Deutlich mehr Komfort, höheres Energie-Einsparpotenzial – das sollen moderne Speicher- und Direktheizungen gegenüber alten Nachtspeicher-Öfen bieten. Michael Wied, für den Betreiber „Westnetz“ Installateur-Betreuer Strom für die Region Rhein-Sieg, warb in der Versammlung für einen Technik-Wechsel. „Das ist auch für uns ein neues Thema“, so Hoffmann, für das man jetzt verstärkt die eigene Kundschaft begeistern wolle. Schließlich sei es für Besitzer von Nachtspeicher-Heizungen gar nicht so einfach, auf Erdgas oder Öl umzustellen. Hier biete sich eine neue Alternative, die später auch Kosten spare.
Kunden für neue Technik begeistern
Dagegen nicht so einfach zu überzeugen seien Wittgensteiner Privathaushalte davon, sich mit intelligenter Gebäude-Steuerung zu beschäftigen. Diesen Trend hatte der Innung Frank Weissgerber von der Kölner Vertriebsgesellschaft Hager vorgestellt, ein führender Anbieter von Lösungen und Dienstleistungen für elektrotechnische Installationen in Wohn-, Industrie- und Gewerbe-Immobilien.
Für Eigentümer von Einfamilienhäusern sei so etwas noch „sehr kostspielig“, so Obermeister Hoffmann. Er geht aber davon aus, dass die Preise für die neue Technik bei steigender Nachfrage sinken.