Warstein. . Erst Legionellen, jetzt Einbrüche: 2013 ist für die Warsteiner Geschäftsleute kein gutes Jahr. In der Nacht zu Mittwoch ging eine Diebesbande auf Beutetour. Offenbar waren Profis am Werk, sie hinterließen wenig Spuren.

„Erst die Legionellen und dann auch noch die Einbrüche - was müssen Warsteiner Geschäftsleute eigentlich noch alles ertragen?“, sagt Barbara Janzik sichtlich betroffen, als sie sich durch das Chaos in ihrem eigenen Laden kämpft. In der Nacht zu Mittwoch ist im Reformhaus Janzik in der Diplohstraße eingebrochen worden - und das war nicht der einzige Fall in dieser Nacht. Auch bei dem Einrichtungshaus Oppmann und bei Metzgerei Cremer haben die Täter ihr Glück versucht, sind aber dann gescheitert.

Der Schaden, der auf das Reformhaus zukommt, kann noch nicht beziffert werden, die Inhaberin vermutet aber, dass insgesamt ein Wert von mehreren tausend Euro entstanden ist. „Es fehlt total viel und wahrscheinlich von jedem ein bisschen“, erklärt sie. Auffällig ist aber, dass vor allem bei den hochwertigen Kosmetikprodukten vornehmlich Männerkosmetik entwendet worden ist. „Wenn die Täter Frauen gewesen wären, hätten sie gewusst, welch guten Produkte sie haben stehen lassen“, sagt Barbara Janzik schon fast ironisch. Neben der Kosmetik wurde auch das Wechselgeld der Kasse mitgenommen sowie Bademäntel, Tücher und Dekogegenstände.

Profis am Werk

Die Kriminalpolizei ermittelt jetzt in dem Fall und veranlasste sofort eine Spurensicherung am Reformhaus. Das hatte nur leider wenig Erfolg, weil so gut wie keine Spuren festzustellen waren. Obwohl das Eingangsschloss geknackt wurde, konnten da keine weiteren Hinweise gefunden werden. Als der Schlüsseldienst benachrichtigt wurde, hatte der nur gestaunt, als er die Tür begutachtete: „Da müssen Profis am Werk gewesen sein. Die haben den gesamten Profilzylinder mitgenommen, so dass noch nicht einmal ein Werkzeug oder ähnliches als Hinweis dienen könnte“, so Carl Hildebrandt vom gleichnamigen Schlüsseldienst.

In dem Reformhaus ist schon zum zweiten Mal in den vergangenen zehn Jahren eingebrochen worden. Barbara Janzik kann sich noch gut an den letzten Fall erinnern und erkennt zu dem jetzigen durchaus Parallelen: „Das letzte Mal war das auch parallel zu der Kirmes“, erinnert sie sich. Damals ist allerdings auch viel Schmuck weggekommen, was dieses Mal nicht angerührt wurde. Wie viel die Versicherung sich von dem Schaden annimmt, kann die Geschäftsfrau noch nicht einschätzen, Fakt ist nur, dass sie für das Weihnachtsgeschäft noch immense Investitionen zu stemmen hat.

Täter vermutlich gestört worden

Im Haus Oppmann konnten die Einbrecher nicht in das Lagerhaus gelangen, die Spuren eines Versuchs waren jedoch deutlich zu erkennen. Bei der Metzgerei Cremer war das ähnlich, wobei man hier davon ausgeht, dass die Täter beim Knacken des Schlosses gestört wurden und deswegen abbrechen mussten. Das Schloss und die Technik waren aber die selbe wie beim Reformhaus Janzik.

Die Kriminalpolizei hat es aufgrund der wenigen Spuren schwer auf die richtigen Täter zu stoßen und bittet deshalb um Hinweise der Bevölkerung.Barbara Janzik muss den Schock jetzt erstmal verdauen und genau feststellen, welche Produkte genau entwendet worden sind. Zwei Taschen mit Beutegut haben die Täter stehen gelassen: „So viel konnten die bestimmt nicht auf einmal tragen“, vermutet Janzik. Zunächst muss aber das Chaos beseitigt werden, welches die Diebe hinterlassen haben. Betrübt fegt sie die ersten Reste weg und sagt sich kopfschüttelnd: „Diese Menschen haben kein Gewissen.“