Sundern. Nachdem am Wochenende ein Ferienlager in Sundern wegen des Noro-Virus geschlossen wurde, sind alle Erkrankten wieder zu Hause. Nun muss aufgeräumt werden: Der Ortsteil Westenfeld feiert in drei Wochen sein 700-jähriges Bestehen. Eine Spezialfirma dekontaminiert noch diese Woche die Schützenhalle.
„Alle erkrankten Kinder sind schon seit Sonntag wieder bei ihren Familien“, gibt Dr. Peter Kleeschulte Entwarnung in Sachen Viruserkrankung im Westenfelder Ferienlager. Von 46 stationär behandelten Teilnehmern aus dem Kreis Steinfurt waren laut Auskunft des Kreis-Gesundheitsamtsleiters lediglich drei Betreuer am Montagmorgen noch im Krankenhaus, doch auch sie sind inzwischen wieder daheim.
Dass es sich tatsächlich um Noro-Viren gehandelt hat, belegen vier Proben, in denen der Erreger eindeutig nachgewiesen wurde. Vermutlich durch Kontakte nach außen hätten sich einige wenige Personen aus der Gruppe infiziert, die Enge in der Halle habe einen Massenausbruch begünstigt. „Typisch“, meint Dr. Peter Kleeschulte. Ähnliche Fälle seien u.a. auch von Kreuzfahrten bekannt. Der Transport der Infizierten in umliegende Krankenhäuser sei unumgänglich gewesen, da „vor Ort nicht alle Maßnahmen sicher zu regeln waren“, stellt Dr. Andreas Siermann, als Leitender Notarzt dabei, fest.
Große Erleichterung im Sunderaner Ortsteil Westenfeld
Der glimpfliche Ausgang sorgt auch vor Ort für Erleichterung: „Alle Westenfelder, mit denen ich gesprochen habe, sind sehr froh, dass es den Kindern den Umständen entsprechend wieder gut geht“, sagt Werner Friedhoff. Der Ortsvorsteher zeigte sich am Montagmorgen im Gespräch mit unserer Zeitung noch immer sehr beeindruckt von der Professionalität der beteiligten Helfer. „Ruhig und sachkundig, die Kinder stets im Blickpunkt, das zeugte von hoher Kompetenz“, zollt er den Einsatzkräften großes Lob.
Doch jetzt richtet sich der Blick der Westenfelder nach vorn, denn in knapp drei Wochen steht die 700-Jahr-Feier des Ortsteils auf dem Programm. „Dann wird die Schützenhalle für eine Ausstellung über das Dorfleben benötigt, und auch das Pfarrheim ist in das Jubiläum mit eingebunden“, berichtet Werner Friedhoff.
Vor allem in der Halle gelte es, gründlich aufzuräumen, so der Ortsvorsteher, denn die Feriencamp-Teilnehmer mussten alles stehen und liegen lassen. Hinzu komme die Dekontaminierung.
Spezialfirma dekontaminiert noch in dieser Woche
Zum weiteren Ablauf gab es während einer Pressekonferenz im Mescheder Kreishaus am Montag ausführliche Informationen: Die Rückgabe der persönlichen Dinge an die Ferienlager-Gäste erfolgt zeitnah - sobald das „ok“ der Verantwortlichen kommt, die derzeit in der Halle die Lage sondieren. Schon am Mittwoch könnte es soweit sein, man stehe diesbezüglich in engem Kontakt mit dem Veranstalter.
Dieser - die Christliche Arbeiter-Jugend (CAJ) - beauftragt außerdem eine Spezialfirma mit der Dekontaminierung der Halle. Unter Aufsicht der Kreisgesundheitsbehörde soll die Maßnahme in den nächsten Tagen beginnen. „Anfang nächster Woche steht die Halle wieder zur Verfügung“, kündigt Dr. Kleeschulte an. Rechtzeitig genug, um die Vorbereitung des Jubiläums nicht zu gefährden.