Warstein. . Das, was bisher der Sommer war, ist nicht gut für die Brauereien. Die Bilanzen sehen nicht gut aus. Doch Warsteiner scheint gegen den Trend zu schwimmen. Der Grund: “Warsteiner herb“.

Bundesweit sind die Brauereien verkatert. Der Grund: Der bisher so miese Sommer verhagelt ihnen kräftig die Bilanzen. Branchendienste sprechen bereits von „dramatischen Umsatzrückgängen“. Im Durchschnitt seien die Geschäfte um 4 Prozent zurückgegangen. „Im Vergleich dazu haben wir eher erfreulichere Zahlen“, verkündet Stefan Leppin, Unternehmenssprecher der Warsteiner Brauerei, und ergänzt: „Wir haben uns deutlich besser als der Markt entwickelt.“

Das liegt unter anderem an der neuen Sorte „Warsteiner herb“. Die „grüne Variante“ ist im Januar in den Markt eingeführt worden und hat sich nach Unternehmensangaben überaus erfreulich entwickelt. Leppin: „Wir haben gehofft, dass es einschlägt und es ist eingeschlagen. Unsere positiven Erwartungen von Warsteiner herb sind verfüllt worden.“ Konkrete Zahlen will das heimische Unternehmen (noch) nicht nennen. Die neue Sorte könne vor allem in den Bundesländern punkten, wo herbe Biere bevorzugt würden. Also im Norden Deutschlands sowie in einigen neuen Bundesländern und in Nordrhein-Westfalen. Außerdem erfreulich: Von der Fachpresse und in den sonst sehr kritischen Internetforen gibt es viel Lob für das herbe Bier.

Leppin: „Es war in jedem Fall die richtige Entscheidung, neben unserem bekannten Premium Verum eine weitere Pils-Variante auf den Markt zu bringen.“

Beim Tag der offenen Tür gab es am Sonntag zwei weitere Biersorten aus dem Hause Warsteiner zu probieren: Ein ungefiltertes, naturtrübes, das bei vielen anderen Brauereien als so genanntes „Kellerbier“ firmiert, und ein dunkleres, vom Geschmack her deutlich kräftigeres, ein „Märzen“.

Absolute Nischenbiere

Diese beiden Sorten hat Hermann Waterkamp, Leiter der Abteilung Forschung und Entwicklung, gemeinsam mit seinem Team eigens für den 260. Geburtstag gebraut. Die knapp 20.000 Besucher, die zum Tag der offenen Tür auf das Brauereigelände kamen, hatten die Möglichkeit, das Kellerbier und das Märzen zu verkosten. Die meisten waren begeistert. „Das müsst ihr auf den Markt bringen“, war ein oft gehörter Kommentar.

Doch daraus wird wohl nichts, wie Stefan Leppin im Gespräch mit der WESTFALENPOST erklärte: „In beiden Fällen handelt es sich um absolute Nischenbiere. Die haben sicherlich ihre Freunde. Aber für uns ist das kein Thema.“