Warstein. . Es sollte so etwas wie ein ganz besonderes Weihnachtsgeschenk für die Städte Warstein, Anröchte und Geseke werden. Doch jetzt wird es vermutlich eher ein „Osterei“: Der dritte Stern aus dem Regionale Prozess wird für das Projekt „Steine und Mehr“ nicht mehr in diesem Jahr verliehen.

Das bestätigte gestern Hubertus Winterberg, stellvertretender Geschäftsführer der Südwestfalen-Agentur GmbH: „Ursprünglich war angedacht, diesen dritten Stern in der Sitzung am 12. Dezember zu verleihen. Doch daraus wird leider nichts.“

Das, so betont Winterberg ausdrücklich, habe nichts mit der Qualität der Bewerbungsunterlagen zu tun: „Es dauert lediglich etwas länger, den Antrag und die Unterlagen zu überprüfen. Es handelt sich um eine sehr komplexe Bewerbung, die auf verschiedenen Ebenen überprüft werden muss. Also noch einmal: Die Verzögerung bedeutet auf keinen Fall, dass das Konzept schlecht ist.“

Winterberg betont diesen Punkt deshalb so intensiv, weil es vor einigen Wochen in Warstein bereits Gerüchte gab, der dritte Stern würde für „Steine und Mehr“ nicht zugeteilt.

Dass das Konzept grundsätzliche bei der Agentur, vor allem aber auch bei der Bezirksregierung in Arnsberg und der Landesregierung in Düsseldorf Eindruck hinterlassen hat, lässt sich daraus ableiten, dass vermutlich noch im laufenden Jahr erste Gelder bewilligt werden, damit die Labore mit ihrer Arbeit anfangen können.

Für Warstein steht dabei der sogenannte Mediationsprozess im Mittelpunkt. Hier soll der bekannte Mediator Professor Dr. Michael-Karsten Ortloff versuchen, die festgefahrene Diskussion zwischen der Steinindustrie und ihren Gegnern aufzuweichen.

„Dabei geht es in erster Linie nicht um Harmonie, um Friede, Freude, Eierkuchen, sondern um die Offenlegung der Interessen, die die Parteien haben“, hat der ehemalige Berliner Richter bereits in einem Exklusivinterview, das er unserer Zeitung gegeben hat, mitgeteilt. Professor Ortloff wird am 13. Dezember zu einem weiteren Abstimmungsgespräch in Warstein erwartet.

Dass der dritte Stern (vermutlich) erst im Frühjahr für Warstein, Anröchte und Geseke leuchten wird, sei durchaus eine Chance, den Prozess insgesamt zu beschleunigen, erklärt Hubertus Winterberg: „Wir nehmen nun einige Dinge vorweg, die bei anderen Bewerbern erst hintenanstehen.“ Der „Vergabe-Ausschuss“ wird am 10. April tagen, dann sollte für „Steine und mehr“ endgültig grünes Licht gegeben werden.

Speziell für Warstein ist die formale Vergabe dabei gar nicht so sehr entscheidend. Viel wichtiger ist, dass der Mediationsprozess in Gang kommt. Das könnte mit der avisierten Freigabe vorzeitiger Finanzmittel bereits Anfang des Jahres der Fall sein. Die Hoffnung, dass es gelingt, die seit Jahren drängenden Probleme ergebnisoffen zu diskutieren und möglicherweise gemeinsam Lösungen und Lösungsansätze zu entwickeln, ist in jedem Fall unmittelbar an diesen Prozess gekoppelt.