Erwitte. . Wer Interesse an Geschichte, beziehungsweis an Archäologie hat, sollte am Sonntag (9. September) nach Erwitte-Schmerlecke fahren. Dort wird zum Tag des offenen Denkmals die eindrucksvolle Ausgrabungsanlage von zwei Großsteingräbern aus der späten Jungsteinzeit für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht.

Führungen um 11 Uhr, 13 Uhr und um 15 Uhr geben einen Überblick über den Fundort und präsentieren zudem erste Forschungsergebnisse. Ein zusätzliches Schmankerl für die Besucher: Kleine Steinstücke der Grabanlage in Schmerlecke, die eigens auf einer Minihalde gesammelt worden sind, können als Souvenir kostenlos mitgenommen werden.

Dr. Kerstin Schierhold, leitende Archäologin der Ausgrabungsstelle, rechnet mit einem großen Ansturm: „Im vergangenen Jahr haben wir auch schon einen solchen Tag der offenen Tür gehabt, da kamen sage und schreibe mehr als 800 Besucher.“

Seit 2009 forscht das Archäologenteam des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe sowie der Universitäten von Münster und Göttingen, in der Soester Börde. In wenigen Wochen wird die letzte Grabungskampagne beendet und anschließend die Ackerfläche wieder eingeebnet. 28 000 Fundstücke konnten in den Großsteingräbern aus der späten Jungsteinzeit geborgen werden; überwiegend handelt es sich dabei um Knochenfunde.

Steinzeitgräber bei Schmerlecke entdeckt

Forschungsleiterin Dr. Kerstin Schierhold zeigt bei Erwitte-Schmerlecke in der Soester Börde in einem Feld, in dem im Rahmen eines der größten interdisziplinären Forschungsprojekte zur Jungsteinzeit drei Grabanlagen aus der Zeit zwischen 3500 v. Chr. bis 2800 v. Chr. gefunden worden sind, ein Fundstück.
Forschungsleiterin Dr. Kerstin Schierhold zeigt bei Erwitte-Schmerlecke in der Soester Börde in einem Feld, in dem im Rahmen eines der größten interdisziplinären Forschungsprojekte zur Jungsteinzeit drei Grabanlagen aus der Zeit zwischen 3500 v. Chr. bis 2800 v. Chr. gefunden worden sind, ein Fundstück. © Fabian Stratenschulte
Seit 2009 sind Archäologen des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL), der Westfälischen Wilhelms Universität Münster, Anthropologen der Georg-August-Universität Göttingen und andere Experten dabei, die Gräber mit modernsten Methoden auszugraben.
Seit 2009 sind Archäologen des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL), der Westfälischen Wilhelms Universität Münster, Anthropologen der Georg-August-Universität Göttingen und andere Experten dabei, die Gräber mit modernsten Methoden auszugraben. © Fabian Stratenschulte
Die Gräber sind 20 beziehungsweise 25 Meter lang und waren zwischen zwei bis über vier Meter breit. In diesen Gemeinschaftsgräbern bestatteten die Menschen ihre Toten über mehrere Jahrhunderte hinweg - eine Sitte, die in der Jungsteinzeit in vielen Teilen Europas verbreitet war.
Die Gräber sind 20 beziehungsweise 25 Meter lang und waren zwischen zwei bis über vier Meter breit. In diesen Gemeinschaftsgräbern bestatteten die Menschen ihre Toten über mehrere Jahrhunderte hinweg - eine Sitte, die in der Jungsteinzeit in vielen Teilen Europas verbreitet war. © Fabian Stratenschulte
Verglichen mit zeitgleichen Gräbern in Norddeutschland haben die Toten in Schmerlecke zwar wenig Beigaben - die ungewöhnliche Häufung von Tierzahn-Anhängern stellt aus wissenschaftlicher Sicht jedoch ein Novum dar. Zu den bisherigen Funden gehören weiteres Trachtzubehör wie Hälften von Wildtierunterkiefern, Bernsteinperlen und Kupferschmuck, sowie Teile der Jagd- beziehungsweise Arbeitsausrüstung, namentlich Pfeilspitzen und Feuersteinklingen, Knochengeräte wie Meißel und Pfriemen, sowie Felsgesteingeräte wie Beile und Äxte. Foto: Fabian Stratenschulte
Verglichen mit zeitgleichen Gräbern in Norddeutschland haben die Toten in Schmerlecke zwar wenig Beigaben - die ungewöhnliche Häufung von Tierzahn-Anhängern stellt aus wissenschaftlicher Sicht jedoch ein Novum dar. Zu den bisherigen Funden gehören weiteres Trachtzubehör wie Hälften von Wildtierunterkiefern, Bernsteinperlen und Kupferschmuck, sowie Teile der Jagd- beziehungsweise Arbeitsausrüstung, namentlich Pfeilspitzen und Feuersteinklingen, Knochengeräte wie Meißel und Pfriemen, sowie Felsgesteingeräte wie Beile und Äxte. Foto: Fabian Stratenschulte © Fabian Stratenschulte
Forschungsleiterin Dr. Kerstin Schierhold zeigt am Donnerstag (29.09.2011) bei Erwitte-Schmerlecke in der Soester Börde in einem Feld, in dem im Rahmen eines der größten interdisziplinären Forschungsprojekte zur Jungsteinzeit drei Grabanlagen aus der Zeit zwischen 3500 v. Chr. bis 2800 v. Chr. gefunden worden sind, ein Fundstück.
Forschungsleiterin Dr. Kerstin Schierhold zeigt am Donnerstag (29.09.2011) bei Erwitte-Schmerlecke in der Soester Börde in einem Feld, in dem im Rahmen eines der größten interdisziplinären Forschungsprojekte zur Jungsteinzeit drei Grabanlagen aus der Zeit zwischen 3500 v. Chr. bis 2800 v. Chr. gefunden worden sind, ein Fundstück. © Fabian Stratenschulte
Forschungsleiterin Dr. Kerstin Schierhold zeigt am Donnerstag (29.09.2011) bei Erwitte-Schmerlecke in der Soester Börde in einem Feld, in dem im Rahmen eines der größten interdisziplinären Forschungsprojekte zur Jungsteinzeit drei Grabanlagen aus der Zeit zwischen 3500 v. Chr. bis 2800 v. Chr. gefunden worden sind, ein Fundstück.
Forschungsleiterin Dr. Kerstin Schierhold zeigt am Donnerstag (29.09.2011) bei Erwitte-Schmerlecke in der Soester Börde in einem Feld, in dem im Rahmen eines der größten interdisziplinären Forschungsprojekte zur Jungsteinzeit drei Grabanlagen aus der Zeit zwischen 3500 v. Chr. bis 2800 v. Chr. gefunden worden sind, ein Fundstück. © Fabian Stratenschulte
Archäologie-Studenten aus Bochum, Münster und den Niederlanden graben am Donnerstag (29.09.2011) bei Erwitte-Schmerlecke in der Soester Börde in einem Feld, in dem im Rahmen eines der größten interdisziplinären Forschungsprojekte zur Jungsteinzeit drei Grabanlagen aus der Zeit zwischen 3500 v. Chr. bis 2800 v. Chr. gefunden worden sind.
Archäologie-Studenten aus Bochum, Münster und den Niederlanden graben am Donnerstag (29.09.2011) bei Erwitte-Schmerlecke in der Soester Börde in einem Feld, in dem im Rahmen eines der größten interdisziplinären Forschungsprojekte zur Jungsteinzeit drei Grabanlagen aus der Zeit zwischen 3500 v. Chr. bis 2800 v. Chr. gefunden worden sind. © Fabian Stratenschulte
Archäologie-Studenten aus Bochum, Münster und den Niederlanden graben am Donnerstag (29.09.2011) bei Erwitte-Schmerlecke in der Soester Börde in einem Feld, in dem im Rahmen eines der größten interdisziplinären Forschungsprojekte zur Jungsteinzeit drei Grabanlagen aus der Zeit zwischen 3500 v. Chr. bis 2800 v. Chr. gefunden worden sind.
Archäologie-Studenten aus Bochum, Münster und den Niederlanden graben am Donnerstag (29.09.2011) bei Erwitte-Schmerlecke in der Soester Börde in einem Feld, in dem im Rahmen eines der größten interdisziplinären Forschungsprojekte zur Jungsteinzeit drei Grabanlagen aus der Zeit zwischen 3500 v. Chr. bis 2800 v. Chr. gefunden worden sind. © Fabian Stratenschulte
Seit 2009 sind Archäologen des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL), der Westfälischen Wilhelms Universität Münster, Anthropologen der Georg-August-Universität Göttingen und andere Experten dabei, die Gräber mit modernsten Methoden auszugraben.
Seit 2009 sind Archäologen des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL), der Westfälischen Wilhelms Universität Münster, Anthropologen der Georg-August-Universität Göttingen und andere Experten dabei, die Gräber mit modernsten Methoden auszugraben. © Fabian Stratenschulte
Forschungsleiterin Dr. Kerstin Schierhold zeigt am Donnerstag (29.09.2011) bei Erwitte-Schmerlecke in der Soester Börde in einem Feld, in dem im Rahmen eines der größten interdisziplinären Forschungsprojekte zur Jungsteinzeit drei Grabanlagen aus der Zeit zwischen 3500 v. Chr. bis 2800 v. Chr. gefunden worden sind, ein Fundstück.
Forschungsleiterin Dr. Kerstin Schierhold zeigt am Donnerstag (29.09.2011) bei Erwitte-Schmerlecke in der Soester Börde in einem Feld, in dem im Rahmen eines der größten interdisziplinären Forschungsprojekte zur Jungsteinzeit drei Grabanlagen aus der Zeit zwischen 3500 v. Chr. bis 2800 v. Chr. gefunden worden sind, ein Fundstück. © Fabian Stratenschulte
Die Gräber sind 20 beziehungsweise 25 Meter lang und waren zwischen zwei bis über vier Meter breit. In diesen Gemeinschaftsgräbern bestatteten die Menschen ihre Toten über mehrere Jahrhunderte hinweg - eine Sitte, die in der Jungsteinzeit in vielen Teilen Europas verbreitet war.
Die Gräber sind 20 beziehungsweise 25 Meter lang und waren zwischen zwei bis über vier Meter breit. In diesen Gemeinschaftsgräbern bestatteten die Menschen ihre Toten über mehrere Jahrhunderte hinweg - eine Sitte, die in der Jungsteinzeit in vielen Teilen Europas verbreitet war. © Fabian Stratenschulte
Forschungsleiterin Dr. Kerstin Schierhold zeigt am Donnerstag (29.09.2011) bei Erwitte-Schmerlecke in der Soester Börde in einem Feld, in dem im Rahmen eines der größten interdisziplinären Forschungsprojekte zur Jungsteinzeit drei Grabanlagen aus der Zeit zwischen 3500 v. Chr. bis 2800 v. Chr. gefunden worden sind, ein Fundstück
Forschungsleiterin Dr. Kerstin Schierhold zeigt am Donnerstag (29.09.2011) bei Erwitte-Schmerlecke in der Soester Börde in einem Feld, in dem im Rahmen eines der größten interdisziplinären Forschungsprojekte zur Jungsteinzeit drei Grabanlagen aus der Zeit zwischen 3500 v. Chr. bis 2800 v. Chr. gefunden worden sind, ein Fundstück © Fabian Stratenschulte
In diesen Gemeinschaftsgräbern bestatteten die Menschen ihre Toten über mehrere Jahrhunderte hinweg - eine Sitte, die in der Jungsteinzeit in vielen Teilen Europas verbreitet war.
In diesen Gemeinschaftsgräbern bestatteten die Menschen ihre Toten über mehrere Jahrhunderte hinweg - eine Sitte, die in der Jungsteinzeit in vielen Teilen Europas verbreitet war. © Fabian Stratenschulte
Verglichen mit zeitgleichen Gräbern in Norddeutschland haben die Toten in Schmerlecke zwar wenig Beigaben - die ungewöhnliche Häufung von Tierzahn-Anhängern stellt aus wissenschaftlicher Sicht jedoch ein Novum dar.
Verglichen mit zeitgleichen Gräbern in Norddeutschland haben die Toten in Schmerlecke zwar wenig Beigaben - die ungewöhnliche Häufung von Tierzahn-Anhängern stellt aus wissenschaftlicher Sicht jedoch ein Novum dar. © Fabian Stratenschulte
Zu den bisherigen Funden gehören weiteres Trachtzubehör wie Hälften von Wildtierunterkiefern, Bernsteinperlen und Kupferschmuck, sowie Teile der Jagd- beziehungsweise Arbeitsausrüstung, namentlich Pfeilspitzen und Feuersteinklingen, Knochengeräte wie Meißel und Pfriemen, sowie Felsgesteingeräte wie Beile und Äxte.
Zu den bisherigen Funden gehören weiteres Trachtzubehör wie Hälften von Wildtierunterkiefern, Bernsteinperlen und Kupferschmuck, sowie Teile der Jagd- beziehungsweise Arbeitsausrüstung, namentlich Pfeilspitzen und Feuersteinklingen, Knochengeräte wie Meißel und Pfriemen, sowie Felsgesteingeräte wie Beile und Äxte. © Fabian Stratenschulte
Archäologie-Studenten aus Bochum, Münster und den Niederlanden graben am Donnerstag (29.09.2011) bei Erwitte-Schmerlecke in der Soester Börde in einem Feld, in dem im Rahmen eines der größten interdisziplinären Forschungsprojekte zur Jungsteinzeit drei Grabanlagen aus der Zeit zwischen 3500 v. Chr. bis 2800 v. Chr. gefunden worden sind.
Archäologie-Studenten aus Bochum, Münster und den Niederlanden graben am Donnerstag (29.09.2011) bei Erwitte-Schmerlecke in der Soester Börde in einem Feld, in dem im Rahmen eines der größten interdisziplinären Forschungsprojekte zur Jungsteinzeit drei Grabanlagen aus der Zeit zwischen 3500 v. Chr. bis 2800 v. Chr. gefunden worden sind. © Fabian Stratenschulte
Seit 2009 sind Archäologen des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL), der Westfälischen Wilhelms Universität Münster, Anthropologen der Georg-August-Universität Göttingen und andere Experten dabei, die Gräber mit modernsten Methoden auszugraben. Geleitet werden die Forschungen von Dr. Kerstin Schierhold.
Seit 2009 sind Archäologen des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL), der Westfälischen Wilhelms Universität Münster, Anthropologen der Georg-August-Universität Göttingen und andere Experten dabei, die Gräber mit modernsten Methoden auszugraben. Geleitet werden die Forschungen von Dr. Kerstin Schierhold. © Fabian Stratenschulte
Die Gräber sind 20 beziehungsweise 25 Meter lang und waren zwischen zwei bis über vier Meter breit. In diesen Gemeinschaftsgräbern bestatteten die Menschen ihre Toten über mehrere Jahrhunderte hinweg - eine Sitte, die in der Jungsteinzeit in vielen Teilen Europas verbreitet war.
Die Gräber sind 20 beziehungsweise 25 Meter lang und waren zwischen zwei bis über vier Meter breit. In diesen Gemeinschaftsgräbern bestatteten die Menschen ihre Toten über mehrere Jahrhunderte hinweg - eine Sitte, die in der Jungsteinzeit in vielen Teilen Europas verbreitet war. © Fabian Stratenschulte
Verglichen mit zeitgleichen Gräbern in Norddeutschland haben die Toten in Schmerlecke zwar wenig Beigaben - die ungewöhnliche Häufung von Tierzahn-Anhängern stellt aus wissenschaftlicher Sicht jedoch ein Novum dar.
Verglichen mit zeitgleichen Gräbern in Norddeutschland haben die Toten in Schmerlecke zwar wenig Beigaben - die ungewöhnliche Häufung von Tierzahn-Anhängern stellt aus wissenschaftlicher Sicht jedoch ein Novum dar. © Fabian Stratenschulte
Zu den bisherigen Funden gehören weiteres Trachtzubehör wie Hälften von Wildtierunterkiefern, Bernsteinperlen und Kupferschmuck, sowie Teile der Jagd- beziehungsweise Arbeitsausrüstung, namentlich Pfeilspitzen und Feuersteinklingen, Knochengeräte wie Meißel und Pfriemen, sowie Felsgesteingeräte wie Beile und Äxte.
Zu den bisherigen Funden gehören weiteres Trachtzubehör wie Hälften von Wildtierunterkiefern, Bernsteinperlen und Kupferschmuck, sowie Teile der Jagd- beziehungsweise Arbeitsausrüstung, namentlich Pfeilspitzen und Feuersteinklingen, Knochengeräte wie Meißel und Pfriemen, sowie Felsgesteingeräte wie Beile und Äxte. © Fabian Stratenschulte
Blick auf ein Feld bei Erwitte-Schmerlecke in der Soester Börde, in dem im Rahmen eines der größten interdisziplinären Forschungsprojekte zur Jungsteinzeit drei Grabanlagen aus der Zeit zwischen 3500 v. Chr. bis 2800 v. Chr. gefunden worden sind. Geleitet werden die Forschungen von Dr. Kerstin Schierhold.
Blick auf ein Feld bei Erwitte-Schmerlecke in der Soester Börde, in dem im Rahmen eines der größten interdisziplinären Forschungsprojekte zur Jungsteinzeit drei Grabanlagen aus der Zeit zwischen 3500 v. Chr. bis 2800 v. Chr. gefunden worden sind. Geleitet werden die Forschungen von Dr. Kerstin Schierhold. © Fabian Stratenschulte
Forschungsleiterin Dr. Kerstin Schierhold zeigt am Donnerstag (29.09.2011) bei Erwitte-Schmerlecke in der Soester Börde in einem Feld, in dem im Rahmen eines der größten interdisziplinären Forschungsprojekte zur Jungsteinzeit drei Grabanlagen aus der Zeit zwischen 3500 v. Chr. bis 2800 v. Chr. gefunden worden sind, ein Fundstück.
Forschungsleiterin Dr. Kerstin Schierhold zeigt am Donnerstag (29.09.2011) bei Erwitte-Schmerlecke in der Soester Börde in einem Feld, in dem im Rahmen eines der größten interdisziplinären Forschungsprojekte zur Jungsteinzeit drei Grabanlagen aus der Zeit zwischen 3500 v. Chr. bis 2800 v. Chr. gefunden worden sind, ein Fundstück. © Fabian Stratenschulte
Archäologie-Studenten aus Bochum, Münster und den Niederlanden graben am Donnerstag (29.09.2011) bei Erwitte-Schmerlecke in der Soester Börde in einem Feld, in dem im Rahmen eines der größten interdisziplinären Forschungsprojekte zur Jungsteinzeit drei Grabanlagen aus der Zeit zwischen 3500 v. Chr. bis 2800 v. Chr. gefunden worden sind.
Archäologie-Studenten aus Bochum, Münster und den Niederlanden graben am Donnerstag (29.09.2011) bei Erwitte-Schmerlecke in der Soester Börde in einem Feld, in dem im Rahmen eines der größten interdisziplinären Forschungsprojekte zur Jungsteinzeit drei Grabanlagen aus der Zeit zwischen 3500 v. Chr. bis 2800 v. Chr. gefunden worden sind. © Fabian Stratenschulte
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Zahlreiche Grabbeilagen ausgebuddelt

Mehrere Jahrhunderte hinweg wurden die 20 und 25 Meter langen Gräber genutzt. 70 bis 150 Menschen wurden dort bestattet. Neben ihren Überresten konnten noch zahlreiche Grabbeigaben ausgebuddelt werden, so etwa Kupferschmuck, Pfeilspitzen, Tierzähne, Perlen, Beile und Äxte. Mittels DNA- und Isotopen-Analysen werden im Labor Verwandschaftsverhältnisse und die Herkunft der Begrabenen untersucht, denn Vieles, ja, das Meiste, liegt weiter im tiefen Dunkel der Geschichte.

Ungeklärt ist auch immer noch, wie die tonnenschweren Kalksteinplatten überhaupt ins heutige Schmerlecke gekommen sind. Dr. Schierhold: „Die nächsten Kalksteinvorkommen liegen mehrere Kilometer entfernt, aber wir wissen nicht, mit welchen Techniken die Menschen damals die entsprechende Strecke bewältigt haben.“

Steinzeitgräber wurden länger genutzt als der Kölner Dom 

Auf ein weiteres, interessantes Detail verweist die Archäologin, die die Ausgrabungsstelle für eine der „ganz, ganz seltenen Möglichkeiten“ ausweist, Neues über die damalige Zeit zu erfahren: „Diese Gräber wurden immerhin länger genutzt, als der Kölner Dom alt ist. Das macht es für uns natürlich schwer, Ordnung in die jeweiligen Nutzungsphasen der Grabanlagen zu bringen. Die Bestattungen und Beigaben sind häufig durcheinandergeraten und können nur mit größtem Aufwand und neuester Technik mühsam rekonstruiert werden.“

Archäololgiestudenten haben bei Ausgrabungen mitgeholfen

20 bis 30 Archäologiestudenten haben bei den Grabungskampagnen jeweils über mehrere Monate vor Ort mitgeholfen. Mit Schaufeln und Eimern, Kellen und Pinseln haben sie sich millimeterweise durch die Schichten und somit durch die Epochen vorgearbeitet.

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Dr. Kerstin Schierhold ist jedenfalls stolz auf ihre Mannschaft, die mit Feuereifer aber nie mit blinder Leidenschaft zu Werke gegangen ist. 50 Grabanlagen dieser Art sind in der hessisch-westfälischen Region bisher bekannt. Nur selten bestand und besteht aber die Gelegenheit, diese so umfassend zu untersuchen wie jetzt in Erwitte-Schmerlecke.

Ob denn Kerstin Schierhold nicht schon nachts von ihren Ausgrabungen und den Totenschädeln im Traum eingeholt werde? „Nein, dafür bin ich abends wohl immer einfach zu müde“, kommt die spontane Antwort. Die Zeitgenossen Ötzis, und um die handelt es sich ja, werden der Archäologin aber gewiss noch so manches Kopfzerbrechen bereiten.