Ballonfahrt über den Wolken bei der Warsteiner Montgolfiade
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Warstein. Die 22. Warsteiner Montgolfiade rüstet zum Endspurt. Das Ballon-Festival steuert auf die Höhepunkte am zweiten Wochenende zu. Wir sind im Ballon OWPL - dem Warsteiner Lemon - von Pilot Klaus Kirchhoff mitgefahren. Die Reise ging hoch hinaus. Bis auf 1750 Meter. Dort schweben die Ballone über den Wolken. Ein beeindruckendes Erlebnis.
Zäumen wir mal die Geschichte von hinten auf: 22. Warsteiner Montgolfiade – wieder so ein richtig schöner Ballontag. Das Finale einer denkwürdigen Ballonfahrt. Punktlandung auf dem Kallenhardter Sportplatz.
Wer als Ballonpilot in die „Hall of Fame“ des Ballonsports kommen will, der muss meisterliche Leistungen in den internationalen Wettbewerben vollbringen. Klaus Kirchhoff ist davon weit entfernt. Vielleicht hätte er sogar diesbezügliche Ambitionen, doch der 48-jährige Fahrlehrer vom Warsteiner Ballooning-Club steuert seine gelbe Kugel lieber in aller Ruhe durch die Luft. Das macht Kirchhoff seit über 15 Jahren mit einer Präzision und Routine, die ihm Respekt verschafft hat.
Stammkunden schätzen die himmlischen Ausflüge
Stammkunden muss er jedes Jahr bei der WIM zu himmlischen Ausfahrten befördern. Kirchhoff und sonst keinen wollen sie als Piloten haben. Weil es bei ihm immer etwas zu sehen gibt fürs Geld. Und weil das Preis-Leistung-Verhältnis stimmt. 189 Euro kostet eine Ballonfahrt. In der Regel sollte das der Gegenwert für 60 Minuten „Sky-Seeing“ sein. Doch wer Pech oder einen ortsunkundigen Piloten hat, der kann schon kurz nach dem Start wieder am Boden sein.
Zum Beispiel dann, wenn schwache Winde wehen, diese die Ballon-Flotte in Richtung Arnsberger Wald treibt, der unheimlich lang werden kann und irgendwann keine vernünftige Landefläche mehr bietet. Auf die richtige Taktik setzen müssen Ballöner in solchen Fällen. Klaus Kirchhoff entscheidet schon unmittelbar nach dem Start: „Richtung Altenbüren“. Susanne Hermann – das Ein-Frau-Boden-Team, nimmt nach einem Funkspruch die Verfolgung dorthin auf. Später revidiert sich die Navigation aus thermischen Gründen.
Einige Ballone müssen auf der Straße landen
Im OWPL – dem Warsteiner Lemon-Ballon – geht’s nur langsam, aber gemütlich und ansehnlich vorwärts. Bunte Begleiter soweit das Auge reicht. Explizit lacht die Warsteiner Sonnenblume über den Wäldern bei Nuttlar. Von dort oben erscheint auch die bekannte Rennstrecke klein wie eine Carrera-Bahn. Einige Ballonen, denen offenbar die Luft ausgeht, müssen unter uns schon mitten auf der Straße landen. Die Luftschichten geben nicht mehr viele Kilometer her.
Ballon-Festival in Warstein
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Klaus Kirchhoff zieht deshalb den Ballon nach oben. Hoch nach oben – bis auf 1760 Meter. Es wird frisch, aber das traumhafte Panorama erwärmt das Herz des Betrachters. Wir schweben schwerelos über den Wolken. Wie in Zuckerwatte gehüllt wirken die Ballone in dieser Atmosphäre. Fantastisch! Selbst Klaus Kirchhoff schießt ein Erinnerungsfoto.
Punktlandung auf dem Sportplatz in Kallenhardt
Irgendwann zieht der erfahrene Pilot wieder den Brenner. Die Luftzirkulation treibt uns zurück nach unten. Kurs auf Kallenhardt. Auch ein herrlicher Ausblick. Beinahe auf Dachhöhe überfahren wir das Dorf. Menschen winken, Kinder grüßen. Der Sportplatz kommt näher. Klaus Kirchhoff setzt den Ballon fast zielgerecht am Mittelkreis auf. Eine Punktlandung. Meisterlich! Großer Auflauf und Applaus von allen Seiten. Etliche Schaulustige kennen den Klaus. Sein Vater war jahrelang Lehrer an der Kallenhardter Grundschule.
Beim Abrüsten der 3400 Kubikmeter Heißluft-Volumen umfassenden Hülle packen freiwillige Hände mit an. Das Fläschen Bier haben die Frauen besorgt. Und zwei Teenies wollen unbedingt eine Signatur vom Piloten im Programmheft der WIM. Die Autogramme für die beiden Mädels schreibt er gerne. Klaus Kirchhoff ist der „Local Heroe“ an einem wunderschönen Tag. Warum sollte er noch von der „Hall of Fame“ träumen?
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