Warstein. .

Sie sind die Fluglotsen der Ballöner und damit auch das „Auge des Piloten“, erklärt Frank Tarnas. Der 43-Jährige und sein 25-köpfiges Team sind die Startleiter bei der Warsteiner Internationalen Montgolfiade.

Die „gelben Engel“, wie sie meistens genannt werden, sorgen für das geordnete und sichere Abheben der bunten Himmelsstürmer.

Auf den ersten Blick wirken sie wie Arbeitskräfte aus der Produktionsstätte der Warsteiner Brauerei. Doch die Menschen in den quietschgelben Overalls, die sich inmitten der aneinandergereihten, farbenprächtigen Ballone auf den beiden Startplätzen am Hillenberg tummeln, haben eine ganz andere wichtige Aufgabe zu bewerkstelligen. Das Kollektiv um die beiden Chef-Startleiter Frank Tarnas und Hans-Georg Koch lotsen die imposanten Luftgefährte in die Luft.

Wenn das Aufrüsten der Ballone in vollem Gange ist, haben auch die „gelben Engel“ längst Stellung bezogen und observieren das Geschehen auf den grünen Wiesen. Sobald der erste Ballon bereit ist gen Himmel zu steigen, schlägt die Stunde der Startleiter. „Dann sind unsere Handzeichen gefragt“, so Frank Tarnas. Erst ein Arm, dann beide Arme nach vorne ausstrecken, beide Arme in die Luft heben und über Kreuz legen - das sind die vier Signale, die den Ballonpiloten gegeben werden.

Sicherheit hat höchste Priorität

„Es soll schließlich nicht zu ernsthaften Kollisionen zwischen den Ballonen kommen“, erklärt Tarnas, denn ein jeder kann sich vorstellen, dass das gleichzeitige Abheben von fast 150 Ballons zu Problemen führen könnte. „Sicherheit hat eben höchste Priorität“, betont Frank Tarnas. Jeder in seiner Mannschaft weiß genau was zu tun ist, um einen ungefährdeten Start zum Warsteiner Horizont zu gewährleisten.

Die gelben Engel

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Geschult und gut ausgebildet sind nämlich alle 25 ehrenamtlichen Startleiter. Erst nach zwei Jahren anlernen kann man als gelber Engel eigenverantwortlich mitwirken. Räumliches Vorstellungsvermögen und eine gewisse Affinität zum Ballonsport sollten schon vorhanden sein und sind die Eingangsvoraussetzungen für die Ausbildung.

Im ersten Jahr heißt es für die „Azubis“ mitgehen und zuschauen, während sich im zweiten Jahr eine aktive Mithilfe anschließt und erst im dritten Jahr die eigenverantwortliche Tätigkeit auf dem Startplatz erfolgt.

Kleines Jubiläum der „Fluglotsen“

Grundlegendes Wissen rund um den Aufbau eines Heißluftballons, die Befolgung der Startregeln sowie die Sicherheit mit dem Umgang von Gas, werden den Nachwuchskräften dabei im theoretischen Part vermittelt, während der praktische Einsatz das Verhalten und die konkrete Aufgabenwahrnehmung eines Startleiters auf dem Gelände vorsieht.

Die fleißigen „Fluglotsen“ feiern diesmal bei der WIM ein kleines Jubiläum. Denn vor zehn Jahren - also 2002 - sind die gelben Engel ins Leben gerufen worden. Die Idee, die Montgolfiade mit einer offiziellen Startleitung auszustatten, stammte von WIM-Geschäftsführer Hermann Löser.

Ballon-Fieber

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Acht Mann stark war damals die Truppe um Frank Tarnas, der im besagten Gründungsjahr den Posten als „Engel-Chef“ einnahm. „Ich war gleich Feuer und Flamme. Ich habe mich auf diese Aufgabe riesig gefreut“, erzählt er, zumal er erst fünf Jahre zuvor (1998) überhaupt mit dem Ballonsport in Berührung kam.

Stage-Diving vom Ballonkorb

„Zum meinem 30. Geburtstag hatte mir meine Frau einen Gutschein für eine Ballonfahrt geschenkt, die kurz darauf im Ballon von und mit Hermann Löser stattfand“, erzählt der Arnsberger und fügt hinzu: „Ich habe mich umgehend mit dem Ballöner-Virus infiziert. Ich war total begeistert.“ Schon kurze Zeit später wirkte Frank Tarnas bei der WIM mit. Erst als Verfolger und später als verantwortlicher Startleiter. Gemeinsam mit dem Warsteiner Hans-Georg Koch hat er die Oberhand über die „lustige Truppe“, wie Tarnas seine zwischen 18 und 55 Jahren alten Schützlinge beschreibt.

Traumtag bei WIM

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Und tatsächlich belagern zahlreiche Spaßvögel in sonnenfarbener Montur das zuverlässige Team. Vor allem ihr belgischer Kollege Noel Lyes ragt mit seinen permanenten humorvollen Einlagen heraus. Erst kürzlich, vor dem Aufrüsten einer Ballonhülle, dessen Innenleben von den Besuchern begutachtet werden konnte, ging es wieder voll mit ihm durch - Stage-Diving vom Ballonkorb stand diesmal auf seinem persönlichen Unterhaltungsprogramm an.

Ein absoluter Hingucker, dieser Sprung in die Arme seiner Mitstreiter. Gute Laune, traumhaftes Wetter - was will man mehr? „Wir passen alle gut zusammen. Die Leute hier sind einfach klasse. Auf diese zehn Tage freue ich mich schon das ganze Jahr über“, versichert Frank Tarnas, der sogar bald einen Ballon-Pilotenschein machen möchte.

Action am Himmel

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