Warstein. . Strengere Sicherheitsvorschriften gelten in diesem Jahr bei der 21. Internationalen Warsteiner Montgolfiade.

Strengere Sicherheitsvorschriften gelten in diesem Jahr bei der 21. Internationalen Warsteiner Montgolfiade. Die Konsequenz aus dem Loveparade-Unglück 2001 in Duisburg. Für Uwe Preusche, seit 18 Jahren Geschäftsführer des Catering-Unternehmens Bergmann aus Berlin, sind die verschärften Auflagen kein Problem. 200 000 Besucher werden bei Europas größtem Ballonfest erwartet.

„Was sein muss, muss sein. Alles im grünen Bereich. Alles ist abgenommen. Das haben wir schriftlich. Die Montgolfiade kann auch für uns beginnen“, freut sich Preusche. Elf Jahre ist der 49-Jährige mit seiner Crew bereits verantwortlich für den Bewirtungsbetrieb und den Festzeltaufbau am Hillenberg.

Fast zwei Wochen haben die Aufbauarbeiten gedauert. Mit 17 Lkw-Ladungen wurde das Material für das VIP-Festzelt (Ausmaße 80x15-Meter), die überdachte Party-Meile (70x20-Meter) und den 25x22,5 Meter messenden Biergarten aus der mehr als 600 Kilometer entfernten Bundeshauptstadt angekarrt. „Die meisten Schwierigkeiten in der Aufbauphase hat uns das viele Wasser bereitet“, resümiert Preusche.

Rubel rollt von morgens bis abends

Zum Start strahlt nun aber die Sonne über dem Festgelände. „Großartiges Wetter“, lacht Uwe Preusche. Nun muss er nur noch sehen, dass jeden Tag rechtzeitig die Zapfhähne laufen, genügend Nachschub an Getränken da ist, die Holzkohle auf den Grills brennt und am Abend das Geld aus der Kasse schnell sichergestellt wird. Denn der Rubel rollt von morgens bis abends am Rande des Ballon-Spektakels.

Mit rund 100 Helfern schmeißt Uwe Preusche das Gastronomie-Geschäft. Der größte Ansturm wird am neuen Biergarten oberhalb der Festwiese erwartet. Hier ist die Sicherheit für die Besucher das oberste Gebot. Wie weiter unten an den Bier- und Fressbuden auch. Preusche: „Drei Meter Abstand zwischen den einzelnen Ständen sind vorgeschrieben. Fünf Meter breit müssen die Wege am Rande des Festgeländes sein. Die Kühlhänger stehen jetzt weiter weg hinter einem Wall, damit mehr Platz für die Sicherheitskräfte ist, falls sie doch mal eingreifen müssten.“

Neue Maße hat der Biergarten bei der WIM. Eine zusätzliche Herausforderung für Uwe Preusche. Foto: Sellmann
Neue Maße hat der Biergarten bei der WIM. Eine zusätzliche Herausforderung für Uwe Preusche. Foto: Sellmann © Hartwig Sellmann

Fluchtmöglichkeiten verbreitert

Verbreitert wurden auch die Fluchtmöglichkeiten an den beiden großen Zelten. Eine verschärfte Auflage, die als Folge der Lopa-Ereignisse zwingend vorgeschrieben ist. Fast mit dem Lasergerät sind Preuscher und die WIM-Organisatoren bei den Abmessungen vorgegangen. Auf 47 Seiten ist alles schriftlich dokumentiert. Es war Feintuning bis zum Schluss.

Uwe Preusche hatte dabei zwar etwas mehr Stress als sonst, aber ihm ist klar: „Nordrhein-Westfalen ist nach dem Loveparade-Unglück der Vorreiter bei den Sicherheitsbestimmungen. In anderen Bundesländer sind die Auflagen nicht so streng. Doch darauf waren wir gut eingestellt.“ Und wenn bei den Frühstarts Zeit sein sollte, dann will der 49-jährige Berliner unbedingt noch selbst in einen Ballon steigen, damit er auch mal von oben sehen kann, was seine Mannschaft für die Montgolfiade alles geleistet hat.