Warstein. Die Warsteiner Brauerei hat 2019 weniger Bier verkauft, ist aber zufrieden. Mit minus 1,6 Prozent liegt man besser als der Branchenschnitt.
Die Warsteiner Brauerei hat 2019 zwar weniger Getränke an Mann und Frau gebracht als im Vorjahr, gibt sich aber dennoch zufrieden. Zwar sei der Absatz der Brauerei im In- und Ausland gegenüber dem Vorjahr um 1,6 Prozent zurückgegangen. Damit entwickelte sich das familiengeführte Unternehmen allerdings leicht besser als der Markt und konnte dementsprechend Marktanteile gewinnen. Bundesweit war der Biermarkt im vergangenen Jahr mit über zwei Prozent Minus rückläufig.
Das weniger gute Wetter und fehlende sportliche Großereignisse führt die Brauerei ins Feld für die rückläufigen Zahlen. Dabei sei es im Inland mit einem Minus von 0,8 Prozent unter dem Vorjahresniveau besser gelaufen als beim Export. Das Handelsgeschäft, also der Verkauf von Flaschen- und Dosenbier, habe sich positiv entwickelt, obwohl Warsteiner im Oktober die Preise für eine Kiste Bier erhöht hatte, um damit wieder auf Premiumniveau zu kommen.
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„Diese Entwicklung stimmt uns positiv“, sagt Christian Gieselmann, Sprecher der Geschäftsführung. „Unsere Marketingkampagne sorgte in einem wettbewerbsintensiven Umfeld für eine hohe Sichtbarkeit und konnte unsere Markenpräferenz weiter steigern.“ Nach Informationen dieser Zeitung zieht die Brauerei nun auch bei den Fassbierpreisen nach und erhöht um 9,75 Euro pro Hektoliter Warsteiner Pilsener, und zwar zum 15. März dieses Jahres. Zuvor hatten bereits die Mitbewerber Veltins und Krombacher angekündigt, dass die Fassbierpreise Mitte März steigen werden.
Alkoholfreies Radler legt um 31 Prozent zu
Überaus positiv sei die Entwicklung bei den alkoholfreien Bieren. Hier erzielte Warsteiner mit seinen Sorten Pilsener, Herb und Radler nach eigenen Angaben einen Zuwachs von rund 13 Prozent. Das Warsteiner Radler Alkoholfrei legte demnach gegenüber dem Vorjahr sogar um 31 Prozent zu. Mit diesem Ergebnis könne die Warsteiner Brauerei ihre Inlands-Marktanteile sowohl im Bereich der alkoholhaltigen Pilsbiere als auch im Segment der alkoholfreien Pilsener weiter ausbauen, heißt es in einer Unternehmensmitteilung.
Bei den alkoholhaltigen Pils liege der Marktanteil jetzt bei 4,6 Prozent (plus 0,4 Prozent). Bei den alkoholfreien Pils erreiche er mit 5,9 Prozent (plus 1,7 Prozent) einen bisherigen Spitzenwert.
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Im Ausland ging der Absatz laut Warsteiner um 4,5 Prozent zurück. In den Niederlanden, Italien und den USA blieb das Ergebnis hinter den Erwartungen. In Großbritannien, Frankreich, Russland und der Ukraine konnte das Geschäft dagegen deutlich zulegen. Für das Jahr 2020 rechnet die Warsteiner Brauerei dennoch wieder mit einer positiven Entwicklung des Auslandsgeschäfts.
In Großbritannien und China seien jüngst langfristige Verträge mit strategischen Partnern unterzeichnet, in den Niederlanden werde die Einführung einer neuen Mehrwegkiste ab der zweiten Jahreshälfte für Impulse im Handel sorgen, ist man in Warstein überzeugt.
Neues Trübes: Brewers Gold
Zudem werde Warsteiner die erfolgreiche deutsche Markenkampagne in allen wichtigen Exportmärkten ausrollen. In Deutschland dürfte die anstehende Fußball-Europameisterschaft für eine Belebung des Marktes sorgen – auch ohne den prominenten Markenbotschafter Jürgen Klopp, der mittlerweile bei Erdinger angeheuert hat, um dem kriselnden Weizen- oder Weißbier zu neuem Schwung zu verhelfen.
Warsteiner plant im Umfeld dieses sportlichen Großereignisses eine Handels-Promotionaktion in Deutschland und den Niederlanden. Darüber hinaus laufen seit Anfang des Jahres TV-Spots, die die Aufmerksamkeit für die Marke Warsteiner erhöhen sollen, teilt die Brauerei mit.
Große Teile des gegenüber 2019 aufgestockten Mediaetats sollen auch in die Kampagne zur Markteinführung des neuen Bieres Warsteiner Brewers Gold fließen, einer bernsteinfarbenen, naturtrüben Spezialität, die ab Februar im Handel und in der Gastronomie erhältlich sein wird. „Spezialitätenbiere zählen zu den Wachstumssegmenten im Markt“, sagt Christian Gieselmann: „Mit Warsteiner Brewers Gold treffen wir den Zeitgeist und gehen dabei unseren eigenen Weg. Im Rahmen der Dachmarken-Strategie erhöhen wir mit der neuen Bierspezialität die Aufmerksamkeit für unser gesamtes Warsteiner Portfolio.“