Kreis Soest. . Die Raupen des Eichenwicklers sind im Kreis Soest wieder aktiv – mit unerfreulichen Folgen für Wanderer. Ein Förster erklärt die Hintergründe.

Es regnet kleine schwarze Kügelchen – zumindest von einigen Eichen im Lippetaler Wald. Dort wachsen gerade die Raupen des Eichenwicklers heran – und die haben mächtig Appetit. Das Regionalforstamt Soest-Sauerland postete nun zwei Fotos auf seiner Facebook-Seite, auf der die kleinen Kotkügelchen gut zu erkennen sind.

„Was vorne rein geht, muss auch irgendwann hinten wieder raus“, heißt es in dem Post. Dass Raupen viel fressen, sei nicht ungewöhnlich – so Förster Christoph Hentschel vom Regionalforstamt Soest-Sauerland.

Aber gab es schon immer so viel Raupenkot auf den heimischen Eichen? „Das richtet sich danach, wie viele Eier von dem Eichenwickler abgelegt wurden“, sagt Christoph Hentschel. Von einer Plage könne man aber derzeit noch nicht sprechen. „Wir sind noch dabei, die Entwicklung der Raupen zu beobachten.“

Eichen treiben ein zweites Mal aus

Die kleinen Kotkugeln fallen von den Eichen auf den Boden.
Die kleinen Kotkugeln fallen von den Eichen auf den Boden. © Privat

Die aktuellen Entdeckungen seien jedoch punktuell. „Es sind lediglich einzelne Bäume, bei denen ich dies beobachten konnte“, so Hentschel. Kritisch werde es erst, wenn es zu einer Massenvermehrung der kleinen Vielfraße komme. Dann würden ganze Eichenbestände kahl gefressen. Davon könne man derzeit aber nicht sprechen. „Die Bäume erholen sich in der Regel von den Raupen und treiben dann im Juli erneut aus“, erklärt Hentschel.

Aktuell fressen die Raupen die frisch ausgetriebenen Blätter in der Krone. „Sind diese alle, lassen sich die Raupen eine Etage tiefer fallen, in der Hoffnung, dort neues Futter zu finden“, sagt Christoph Hentschel. Am Ende fallen sie dann auf den Boden – so auch ihr Kot.

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Schwarze, harte Kugeln, die an kleine Krümel erinnern und leicht wieder aus den Haaren zu schütteln seien – sollte ein Spaziergänger durch Zufall vom Kotregen erwischt werden. Ein Ende sei aber bereits in Sicht. „Im Mai hört das große Fressen der Raupen wieder auf“, so Hentschel. „Wenn die Raupen sich verpuppt haben, ist es vorbei.“ Dann können auch die Bäume sich wieder erholen. Ob es auch in anderen Wäldern der Region kleine Kotschauer gibt, kann Förster Christoph Hentschel nicht sagen.