Warstein. . Ausverkaufte Lesungsreihe „Mord auf’m Dieploh“ lockt 300 Bürger in die Warsteiner Innenstadt. Was dem Publikum die Tränen in die Augen trieb.
Blaulicht und Trubel auf der Dieplohstraße und zwölf Kriminalfälle an einem einzigen Abend – doch das Blut, das am Donnerstag literweise floss, war nicht echt: Es tropfte von den Seiten der Krimigeschichten, die an zwölf Standorten von zwölf Warsteinern vorgelesen wurden. Zum fünften Mal fand die Lesenacht „Mord auf’m Dieploh“ statt und wie schon in den Vorjahren kamen dafür wieder zahllose Krimibegeisterte in die Warsteiner Innenstadt.
Mit Blaulicht, das die Dieplohstraße erhellte, begann die Kriminacht – eine Idee von Thomas Oppmann, in dessen Geschäft die Lesung von Monika Leßmann stattfand, der kurzfristig die örtlichen Beamten gebeten hatte, die Kriminacht angemessen einzuläuten.
Schallendes Gelächter
Pünktlich hatte sich auf der „Tatortmeile“ das Publikum eingefunden und versammelte sich traubenförmig vor den Geschäften Dust, Oppmann, Wieskämper, Mic Mac, Risse, dem Reformhaus sowie bei Cappovino, der Domschänke, Piontek, dem Rathaus, Kirchturm und Bobe.
Thema war bei sämtlichen Lesungen Mord und Totschlag – und dennoch ließ sich hier und da schallendes Gelächter aus den Lesungsräumen vernehmen. So zum Beispiel aus dem Foyer des Rathauses, atmosphärisch illuminiert mit Kerzenschein. Die Stühle boten nicht ausreichend Platz, so dass sich das Publikum zusätzlich auf den Treppen versammelt hatte.
Hinter dem Tresen: der Bürgermeister, der „Stirb langsam im Sauerland Express“ vorlas. Immer wieder lachten die Zuhörer laut auf – was zum einen an der Geschichte, zum anderen an Schönes humoristischem Vortrag lag.
So war die Kriminacht "Mord aufm Dieploh"
Großer Andrang überall
„Wo geht ihr jetzt hin?“ – „Wir gehen jetzt zu Dust.“ In den Pausen tummelten sich die Menschen auf der Dieplohstraße, auf dem Weg zum nächsten Kriminalfall. Überall herrschte eine gelöste und familiäre Stimmung, Knabbereien und Getränke rundeten die jeweils halbstündigen Lesungen ab.
Großer Andrang herrschte unter anderem in der Buchhandlung Dust, wo Bernhard Dust erneut eine Eigenkreation vorlas. Angekündigt war eine Geschichte mit dem Namen „Der letzte Aufguss“, doch kurz vorher hatte es sich der Autor noch einmal anders überlegt und verfasste eine mörderische Karnevalsgeschichte.
Alle 300 Tickets schnell vergriffen
„Ich habe die Geschichte heute Mittag geschrieben“, kündigte Dust noch an, bevor er mit dem Polizeibeamten Otte, der zum ersten Mal verkleidet im Karnevalszug mitlief – zusammen mit den Kollegen als die „Bullerteichcops“ – und eine Leiche in einem Karnevalswagen entdeckt, dem Publikum ein ums andere Mal die Lachtränen in die Augen trieb. Passend zum karnevalistischen Thema war er zudem als Zwerg verkleidet.
Wie schon in den vergangenen Jahren waren die 300 Tickets für die Veranstaltung schnell komplett vergriffen, die Resonanz war bei allen Lesungen sehr groß.
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