Warstein. . Ein 27-Jähriger muss sich vor Gericht verantworten: Er bepöbelte eine Zeitungsbotin und versuchte, einen Polizisten ins Gesicht zu schlagen.
Eigentlich wäre die ganze Sache mit 800 Euro erledigt gewesen. Weil ein 27-Jähriger allerdings nicht bezahlte, musste er nun doch vor Gericht erscheinen.
„Nein, bevor ihr das macht, erlebt ihr mich aber!“
Im September des vergangenen Jahres soll der Mann, der jetzt in Münster lebt, gegen fünf Uhr am frühen Morgen mit Kumpels unterwegs gewesen sein. Er sei betrunken gewesen, habe eine Zeitungsausträgerin angepöbelt, die Hand erhoben, gedroht sie zu schlagen. Sie habe die Polizei gerufen.
Als die Beamten seine Personalien feststellen wollten, habe er entgegnet: „Nein, bevor ihr das macht, erlebt ihr mich aber!“ Ein Beamter habe ihn daraufhin am Arm gepackt, der Angeklagte habe „Verpisst euch“ geschrien. Auch nach einer Drohung, solle er sich nicht beruhigen, werde Pfefferspray eingesetzt, habe er weitergepöbelt. Nachdem er versucht habe, einen der Polizisten ins Gesicht zu schlagen, sei doch Pfefferspray zum Einsatz gekommen.
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Später wurden bei einer Blutuntersuchung 1,9 Promille festgestellt. Der 27-Jährige selbst erinnert sich kaum an die Nacht. „Kann sein“, stimmt er zu. Einer der Beamten bestätigt die Geschichte auch.
Sechs Monate obdachlos
Die Richterin will von dem Münsteraner trotzdem noch wissen, wieso er die Auflage des Gerichts zur Einstellung des Verfahrens nicht bezahlt habe. „Ich war obdachlos. Hatte Stress mit meinem Vermieter und sechs Monate keine Wohnung.“ Er habe mal bei seiner Mutter, mal bei einem Kumpel oder der Ex übernachtet. Mittlerweile ist ein Baby im Anmarsch, der 27-Jährige habe eine Wohnung, wolle einen Neuanfang starten. „Ich war blöd“, sagt er.
Richterin verurteilt ihn zu einer Geldstrafe
Die Richterin verurteilt ihn schließlich zu einer Geldstrafe von 210 Euro, gemessen an seinem Einkommen, das aus Arbeitslosengeld besteht. So kommt der Münsteraner doch noch günstiger weg.
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