Sichtigvor. . Das brach liegende Gelände des ehemaligen Gasthofs Schöne in Sichtigvor wird wieder mit Leben gefüllt. Es geht um eine Millionen-Investition.
- Seniorenzentrum Möhnetal zieht von der Jahn- an die Möhnestraße
- Bisheriger Standort erfüllt moderne Anforderungen nicht mehr
- Lage mitten im Ort sprach für Gelände am Sichtigvorer Kreisel
Das Altenheim auf den neuesten Stand bringen und zugleich eine seit Jahren brach liegende Fläche im Ortskern von Sichtigvor beleben – gleich zwei Vorzüge bietet der Neubau des Seniorenzentrums Möhnetal, der auf dem Grundstück des ehemaligen Gasthofs Schöne entstehen soll.
„Im Gesundheitswesen hat sich in den vergangenen Jahren vieles getan“, erklärt Heimleiter Kaspar Gröblinghoff die Gründe für den Umzug. Das bestehende Gebäude in der Jahnstraße erfülle daher die Anforderungen nicht mehr.
Etagen anders geschnitten als im Altbau
„Wir haben geprüft, ob ein Umbau oder eine Modernisierung machbar ist“, sagt Gröblinghoff, „aber das Gebäude hat eben das gewisse Alter.“ Die Etagen seien anders geschnitten, unter anderem sei in vielen Bädern der Abstand von der Toilette zur gegenüberliegenden Wand sechs Zentimeter zu klein, da sich die DIN-Normen verändert haben.
Vor knapp zwei Jahren entstand daher die Idee eines Ersatzneubaus auf dem benachbarten Grundstück des früheren Gasthofs Schöne, der im Juli 2014 abgerissen worden war. Das Gelände gehört Kaspar Gröblinghoffs Bruder. „Wir haben die Machbarkeit prüfen lassen und dann die Planungen aufgenommen“, sagt der Heimleiter, der vor allem die Lage mitten im Ort lobt. „Wir haben noch einige Bewohner, die selber in die Apotheke oder mal zum Einkaufen gehen – da hätte es keinen Sinn gemacht, das Gebäude in den Wald zu setzen.“
Nur noch Einzelzimmer eingerichtet
62 Plätze auf drei Etagen soll der Neubau bieten. „Alle in Einzelzimmern“, betont Kaspar Gröblinghoff. Die ab Ende 2018 erforderliche Einzelzimmer-Quote in Altenheimen wird am bisherigen Standort mit 51 Plätzen – aufgeteilt auf 19 Einzel- und 16 Doppelzimmer – nicht erfüllt.
„Unsere Bewohner fühlen sich bei uns wohl, das bekomme ich immer wieder gespiegelt“, hebt der Sichtigvorer hervor, „aber die nächste Generation hat eben andere Ansprüche.“ So gebe es etwa immer weniger Ehepaare, die gemeinsam in ein Altenheim ziehen.
Und auch die Technik wandelt sich: Im Neubau könne daher in jedem Zimmer Internet angeboten werden. „Im Moment ist die Nachfrage danach noch nicht so groß, aber die Menschen, die heute um die 60 sind, wollen surfen.“
Haupteingang zur Möhnestraße
Der Haupteingang des Neubaus soll an der Möhnestraße liegen, zur St.-Georg-Straße sehen die Entwürfe eine Terrasse vor. Nach Genehmigungen von Kreis und Landschaftsverband liegt der Bauantrag derzeit bei der Stadt Warstein, die in der Vorlage für den Stadtentwicklungsausschuss am kommenden Dienstag aber bereits ankündigte, den Antrag positiv bescheiden zu wollen.
Noch in diesem Sommer sollen die Bauarbeiten beginnen. Heimleiter Kaspar Gröblinghoff rechnet mit einer Fertigstellung bis zum Spätsommer oder Herbst 2018.