Warstein. . Gesetzlich ist es bereits seit 2003 vorgeschrieben, nun folgt auch das DRK-Seniorenzentrum: Nach Umbau soll es mehr als 80 Prozent Einzelzimmer geben.

Es wird ein Umbau, den das DRK-Seniorenzentrum in Warstein so noch nicht erlebt hat: Ein Anbau, die Verlegung und Umgestaltung des Eingangsbereiches und Duschen und Toiletten auf jedem einzelnen Zimmer – das alles soll in drei Bauabschnitten dazu führen, dass die Bewohner des Seniorenheims künftig den aktuellen Qualitätsstandards entsprechend untergebracht sind. „Es wird eine Herausforderung“, brachte es Geschäftsführer Günter Hagenhoff bei einer Ortsbegehung mit den Mitgliedern des Sozialausschusses am Dienstag auf den Punkt.

Der Bauantrag ist eingereicht, das Brandschutzkonzept steht, jetzt liegt es noch am Landschaftsverband Westfalen-Lippe, seine Zustimmung zu dem Projekt zu geben, dessen finanzielle Größenordnung Günter Hagenhoff im Ausschuss und auch auf WP-Nachfrage nicht beziffern wollte: „Wir befinden und da noch im Planungsstand.“ Fest steht aber: Es ist ein Mammutprojekt – dessen Realisierung allerdings höchste Zeit wird. Denn bereits seit 2003 müssen Seniorenheime eigentlich mindestens 80 Prozent ihrer Plätze als Einzelzimmer vorhalten. „Das erfüllen wir bei weitem nicht“, stellte Hagenhoff die Situation dar.

Start schon 2016 möglich

53 Einzelzimmer und 23 Doppelzimmer bietet das Seniorenheim zur Zeit; gerechnet auf die Gesamtzahl der Plätze entspricht das einer Einzelzimmer-Quote von 69,7 Prozent. „Das ist weit unter dem, was das Gesetz fordert – und das wollen wir mit dem Umbau ändern“, so Hagenhoff. Stimmt der Landschaftsverband dem Vorhaben zu, ist der Baubeginn für November/Dezember diesen Jahres geplant. Mit einer Fertigstellung sei nicht vor Mitte bis Ende 2018 zu rechnen – zumal der Umbau im laufenden Betrieb stattfinden soll. „Das wird eine spannende, sicherlich auch nicht immer einfache Zeit für unsere Bewohner und Mitarbeiter“, meinte Hagenhoff, „aber wir planen so, dass die Belastungen gerade für die Bewohner so gering wie möglich bleiben.“

Anbau im ersten Bauabschnitt

So würde im ersten Bauabschnitt bewusst mit dem Anbau, der Richtung Kahlenbergsweg entstehen soll, begonnen. Während dieses Baus werde es noch wenig Auswirkungen auf die Bewohner geben, so der Geschäftsführer. Mit der Fertigstellung des Anbaus könnten erste Bewohner dorthin ziehen – auch diejenigen, deren eigentliche Zimmer dann im zweiten Bauabschnitt umgebaut würden. „Wir planen so, dass immer maximal vier Zimmer gleichzeitig für die Bauarbeiten gesperrt sind, also maximal vier Bewohner kurzfristig innerhalb des Hauses umziehen müssen.“

Dabei geht es baulich ans Eingemachte: Die Bausubstanz der Gebäude stammt aus den 1960er- und 1980er-Jahren; viele der Einzel- und Doppelzimmer haben kein eigenes Bad, sondern teilen sich ein den jeweiligen Zimmern vorgelagertes Badezimmer. „Das wird sich komplett ändern“, versprach Hagenhoff, „künftig wird jedes Zimmer ein eigenes Badezimmer haben.“ Gleichzeitig soll das Plus an geforderten Einzelzimmern entstehen. 79 Einzelzimmer wird das DRK-Seniorenzentrum nach dem Umbau haben. Dazu kommen zehn Doppelzimmer – macht eine Einzelzimmerquote von 89 Prozent. Die insgesamt 99 Plätze des Seniorenheims teilen sich dann in sieben Wohngruppen auf, deren Mittelpunkt der jeweilige Gemeinschaftsraum bildet. „Dort werden maximal 17 Bewohner eine Gruppe bilden“, so Hagenhoff über die Größe der Wohneinheiten.

„Beschützter Garten“ für Bewohner

Neben den Umgestaltung in der Zimmerform wird sich auch der Eingangsbereich verändern: Der bisher am Kahlenbergsweg liegende Eingangsbereich wird nach hinten zur Südseite verlegt; am Kahlenbergsweg entsteht ein so genannter „beschützter Garten“, den die Bewohner des Seniorenheims in Ruhe nutzen können.

Günter Hagenhoff hofft auf einen Termin zur Ortsbegehung mit dem Landschaftsverband noch im Juli. „Wenn dann alles klappt, könnten wir Ende des Jahres beginnen.“