Sundern. . Ein Sauerländer Unternehmer investiert einen Millionenbetrag in seine Hotelanlage in Kenia. Mehr als eine Million Euro will er in das Projekt stecken, bei dem unter anderem eine Entsalzungs- und Wasseraufbereitungsanlage entsteht. das soll auch den Einwohnern von Mombasa zugute kommen.

Mit Hotelprojekten in Afrika verbindet man gemeinhin keine ökologischen oder sozialen Großtaten, sondern eher Raubbau und Flächenfraß. Dass dies ein Vorurteil ist, beweist ein Unternehmer aus dem Sauerland. Severin Schulte aus Sundern (59), Geschäftsführender Gesellschafter der Severin Touristik GmbH, will im kommenden Jahr bis zu 1,2 Millionen Euro in eine Wasseraufbereitungsanlage und eine Berufsbildungsschule auf dem Gelände seines Hotels Severin Sea Lodge bei Mombasa in Kenia investieren.

Große Investition

Und das zum Nutzen der Natur, junger Kenianer und nicht zuletzt der Hotelanlage selbst, wie Schulte betont. Zusammen mit der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) soll auf dem 40 000 Quadratmeter großen Gelände für 600.000 bis 700.000 Euro eine primär mit Solarenergie betriebene Entsalzungs- und Wasseraufbereitungsanlage für den Frischwasserbedarf des Hotels entstehen. Nebeneffekt: Die Bewohner von Mombasa können hier ihr tägliches Trinkwasser kaufen. „Kostengünstig“, sagt der Unternehmer.

Dahinter steckt nicht nur reine Menschenfreundlichkeit. „In Kenia steigen die Energiepreise exorbitant. Mit unserem Projekt können wir die Kosten dafür senken und gleichzeitig die Umwelt entlasten“, so Severin Schulte, der in Sundern auch das Sunderland Hotel mit 40 Beschäftigten betreibt und nach eigenen Worten mit dem ebenfalls in Sundern ansässigen Unternehmen Severin Hausgeräte „nichts zu tun“ hat.

Ähnlich verhält es sich mit dem zweiten für 2014 geplanten Projekt, der Berufsbildungsschule am seit 40 Jahren bestehenden Hotel: Nutzen auf beiden Seiten. „In Kenia gibt es ein großes Problem mit der Ausbildung, es fehlt vor allem an handwerklichen Ausbildungsmöglichkeiten“, erläutert der Unternehmer. Zwar beschäftigt er rund 40 Mitarbeiter, Maler, Elektriker, Klempner, in seinem Hotel, die „alles reparieren, was anfällt“. Aber eben offenbar eher nach kenianischen Qualitätsmaßstäben - „es gibt dort keine Handwerksbetriebe wie in Deutschland“.

Lehrpläne aus Arnsberg

Also baut Schulte in Zusammenarbeit mit dem Berufsbildungszentrum der IHK Arnsberg, das die Lehrpläne erstellt, auf dem Gelände der Lodge ein Ausbildungszentrum für fünf handwerkliche und fünf Hotelberufe. Nicht nach dem dualen System, sondern in einer Mischform. Die Azubis - für einige gibt es Stipendien - lernen den praktischen Teil im Hotel und sollen später den abgespeckten 40-Mann-Handwerkstrupp anleiten.

Bleibt etwas für Sundern? Kenianer sollen für drei bis sechs Monate das Sauerland kennenlernen. Und umgekehrt? Auch da hat Severin Schulte eine Idee: Ein Aufenthalt in Mombasa für jemanden, der im Sunderland-Hotel eine besonders gute Kochlehre absolviert hat: „Aber nur vereinzelt.“