Amecke. Abgelagerte Sedimente im Amecker Sorpesee-Vorbecken werden abgetragen und vom Ruhrverband weiter genutzt.

Das Amecker Sorpesee-Vorbecken und der Damm sind aktuell eine Baustelle. Der Ruhrverband erklärt auf Nachfrage, was genau an dieser Stelle passiert und warum die Bagger im Einsatz sein. Gearbeitet wird sowohl am eigentlichen Staubauwerk als auch im Vorbecken.

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Die Straßenbrücke über den Amecker Vordamm, hinter dem das Vorbecken aufgestaut wird, wird derzeit durch den Landesbetrieb Straßen NRW instandgesetzt. „Anschließend erneuert der Ruhrverband Oberflächendichtung des Vordamms“, erklärt Sprecher Markus Rüdel das Vorgehen.

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Ganz offensichtlich sind die Arbeiten im Vorbecken, wo der Wasserstand massiv gesenkt wurde. Hier werden aktuell die Sedimente entfernt. „Vorbecken an Talsperren werden extra dazu angelegt, um Sedimente aus den zufließenden Bächen und Flüssen aufzunehmen“, erläutert Markus Rüdel, „damit wird verhindert, dass der Stauraum des Hauptbeckens durch Sedimenteintrag verringert wird.“ Zudem sei es deutlich einfacher, aus den Vorbecken die Sedimente zu entnehmen als zu einem späteren Zeitpunkt aus der eigentlichen Talsperre.

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40.000 Kubikmeter werden abgefahren

In den Jahren kommt reichlich abgelagertes Material zusammen.. „Wir entnehmen mit dieser Maßnahmen 40.000 Kubikmeter Sedimente aus dem Vorbecken“, so Rüdel. In unzähligen Lkw-Ladungen wird der Schlamm abgefahren. Und auch vom Ruhrverband nutzvoll weiter verwertet. Die Sedimente werden als Füllmaterial für die ruhrverbandseigene ehemaligen Klärschlammdeponie in Bestwig-Velmede verwendet. Anschließend wird es rund zwölf Monate dauern, bis sich in Bestwig das Sediment abgesetzt hat und mit einer 70 Zentimeter dicken Rekultivierungsschicht bedeckt werden kann. Bereits im Jahr 2019 wurde auf die gleiche Weise das Becken Eins der Deponie Bestwig-Velmede mit Sedimenten aus dem Vorbecken Mielinghausen der Hennetalsperre verfüllt.

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An den Anblick der Baustelle werden sich Besucherinnen und Besucher des Vorbeckens vorerst gewöhnen müssen. Nach Angaben des Ruhrverbandes laufen die Maßnahmen voraussichtlich bis Oktober. Der Verband hat sich im Vorfeld Gedanken gemacht, wie die die Arbeiten durchzuführen sind, ohne ökologisch ein Problem zu werden. „Die Sedimente wurden im Vorfeld hinsichtlich ihrer Eignung als Füllmaterial für die Deponie Bestwig-Velmede untersucht“. Zudem sei der Stauspiegel im Vorbecken sehr langsam gesenkt worden, so dass aquatische Lebewesen ausreichend Zeit und Rückzugsmöglichkeiten hatten.

Mit Ende der Arbeiten beim Abtragen der Sedimente wird das Vorbecken noch nicht seinen ursprünglichen Zustand haben. „Das Erreichen des normalen Wasserstandes hängt sehr stark von den Niederschlägen und der von der Wasserführung der zufließenden Gewässer ab“, erklärt Markus Rüdel. Bei normalen Zuflüssen und Wetter rechnet er allerdings mit einer Zeit von rund einem Monat, bis sich das Vorbecken wieder gefüllt haben wird.

Die Kosten der Maßnahme des Ruhrverbandes, für die ein Unternehmen beauftragt worden ist, belaufen sich laut Planung auf knapp zwei Millionen Euro. In diesem Jahr sollen bauliche Maßnahmen des Ruhrverbandes am Sorpesee und dem Vorbecken dann auch abgeschlossen sein. Weitere Baustellen sind in 2023 nicht mehr geplant.

Die Ausbaggerarbeiten am Sorpe-Vorbecken laufen im Schlamm unter erschwerten Bedingungen.
Die Ausbaggerarbeiten am Sorpe-Vorbecken laufen im Schlamm unter erschwerten Bedingungen. © Eric Claßen | Eric Claßen