Sundern. Verständnis für Klagen der Anwohnerinnen und Anwohner. Zwei Fraktionen schweigen auf Nachfrage dieser Zeitung

In Teilen der Sunderner Politik beobachtet man aufmerksam die Verkehrssituation in Tiefenhagen und den anderen Ortsteilen. Wir haben die Reaktionen aus den Ratsfraktionen gesammelt.

Gerhard Hafner, Mitglied der CDU-Fraktion in Sunderns Stadtrat und Ortsvorsteher von Enkhausen, zu dem Tiefenhagen gehört, erklärt: „Aufgrund der touristischen Aufwertung am Sorpesee haben sich die Verkehrsmengen auf den Zufahrtsstraßen nach Amecke und Langscheid deutlich erhöht. Insbesondere der Ausflugsverkehr an den Wochenenden hat die Belastungsgrenze der Anwohner schon seit längerer Zeit überschritten. Die Straßenverkehrsordnung sieht Geschwindigkeitsbegrenzungen nicht nur aus Gründen für die Sicherheit und die Leichtigkeit des Verkehrs vor, sondern auch zum Schutz vor Lärm und Abgasen aus gesundheitlichen Gründen.

Ausblick zum Schützenfest in Bruchhausen>>>

In den vergangenen Jahren hat sich die CDU immer wieder für Verbesserungen eingesetzt. So wurden schon einmal bauliche Maßnahmen, aber auch ganz deutlich die Einführung von Tempo 30 in der Ortsdurchfahrt Tiefenhagen, sowie eine Geschwindigkeitsbeschränkung auf 50 km/h ab Ortsausgang Tiefenhagen bis einschließlich „Mühlenkurve“, für beide Fahrtrichtungen, gefordert.

Leider blieben die zahlreichen Anfragen und Anträge aus der Tiefenhagener Bürgerschaft an das Rathaus in Sundern teils unbeantwortet oder führten nicht zum gewünschten Ergebnis.

Auch André Klammt von der SPD bewertet die Situation: „Die Bürgerinnen und Bürger Tiefenhagens haben seit Jahren schon auf ihre Situation aufmerksam gemacht. Dieses Engagement unterstützen wir als SPD absolut. Denn die breite Straße lädt zum Rasen ein. Motorräder und Autos fahren dort durchschnittlich über 60km/h. Und diejenigen, die wirklich nur Krach machen wollen, fahren deutlich schneller. Daher begrüßen wir als SPD-Fraktion den Wunsch der Anwohnerinnen und Anwohner dort Tempo 30 einzuführen. Daher haben wir beantragt der Initiative ‘Lebenswerte Städte’ beizutreten. Diese Initiative sieht vor, dass wir als Kommune selbst entscheiden können, wo Tempo 30 gelten soll. Tiefenhagen würde definitiv davon profitieren.“

Neuer Chefarzt für die Klinik am Sorpesee>>>

Rüdiger Laufmöller von der FDP-Fraktion zeigt sich in der Debatte skeptisch: „Es gibt im Stadtgebiet viele ähnliche Durchgangsstraßen. Hier überall 30 km/h-Zonen einzurichten ist sicherlich nicht mit der Leichtigkeit des Verkehrs in Einklang zu bringen und wäre rechtlich vermutlich auch bedenklich.

Irmgard Harmann-Schütz von den Grünen in Sundern hingegen unterstützt die Wünsche der Menschen deutlich: „Allgemein betrachtet ist es dringend erforderlich, die Verkehrs- und Lärmbelastung für Tiefenhagen als auch für andere Ortsteile im Stadtgebiet, die eine vergleichbare Verkehrssituation aufweisen, abzubauen. Hier können Temporeduzierungen ein Beitrag sein, die Verkehrssicherheit und Lebensqualität in den Orten zu verbessern.“ Die Grünen sprechen sich u.a. für verstärkte Geschwindigkeitskontrollen und ein Verbot für Schwerlastverkehr zwischen Tiefenhagen und Amecke aus.

Trotz Anfrage haben wir von den Fraktionen „Wir sind Sundern“ und „Bürger für Sundern“ keine Antworten zur Verkehrslage in Tiefenhagen erhalten.