Sundern. Ab sofort steht Bürgerinnen und Bürgern eine mobile induktive Höranlage zur Verfügung. Geräte stehen gegen Leihgebühr bereit

In Sundern steht Menschen mit Hörbehinderung ab sofort eine mobile induktive Höranlage zur Verfügung. Möglich gemacht hat dies ein Preisgeld, welches bereits 2020 ausgezahlt wurde und nun genutzt werden konnte.

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„Wir sind 2020 mit dem Martinspreis der Bürgerstiftung Sundern ausgezeichnet worden. Der Preis beinhaltete 3000 Euro, die wir für ein soziales Projekt in der Stadt verwenden wollten“, erklärt Thomas Diederich vom IWB Sundern.

So ist die Idee entstanden

Bei dem IWB handelt es sich um den Förderverein Elterninitiative integrativer Wohnverbund für Menschen mit Behinderung. Thomas Diederich ist erster Vorsitzender des Vereins und skizziert die Idee zur induktiven Höranlage. „In Gesprächen mit dem Franz-Sales-Haus habe ich von diesen Anlagen und den vielfältigen Möglichkeiten erfahren und wir waren im IWB direkt davon überzeugt, dass so etwas für Sundern besorgt werden sollte.“

Diederich und seine Mitstreiterinnen und Mitstreiter gerieten unter Zeitdruck, denn das Preisgeld von 3000 Euro musste binnen zwei Jahren investiert werden. „Corona hat uns natürlich zusätzlich unter Druck gesetzt, weil vieles nicht so schnell erhältlich war. Im Herbst letzten Jahres konnte die Anlage von einem deutschen Hersteller erworben werden. Sie umfasst einen Sender, sechs Empfänger, Kopfhörer und mittlerweile auch noch zwei Mikrofone sowie einen Verstärker.

Mikrofon, Empfänger und Sender der neuen mobilen Höranlage.
Mikrofon, Empfänger und Sender der neuen mobilen Höranlage. © Eric Claßen

Mittlerweile findet man Induktionsschleifen in immer mehr öffentlichen Gebäuden wie Kirchen, Hörsälen, Konzerthäusern und Theatern. Laut Richtlinie müssen die Schleifen überall dort installiert werden, wo auch eine Lautsprecheranlage vorhanden ist.

Das System besteht dabei aus einer Signalquelle wie zum Beispiel ein Mikrofon, einer elektrischen Verstärkerschaltung, der eigentlichen Induktionsschleife und einem Empfangsgerät.

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Mittlerweile verfügen viele der etwas hochwertigeren Hörgeräte über die Möglichkeit über diese Induktionsschleifen das ausgesendete Audiosignal besser verstehen zu können. Im Betrieb wird von der Kabelschleife ein magnetisches Wechselfeld ausgesandt, das in der Empfangsspule des Hörgeräts durch elektromagnetische Induktion eine elektrische Spannung erzeugt, die dem Audiosignal gleicht. Im Hörgerät wird diese durch einen Verstärker so angepasst, das der Träger oder die Trägerin alles so deutlicher versteht.

„Wir sind sehr glücklich, dass diese Anlage den Menschen in Sundern zur Verfügung gestellt werden kann. Die Partizipation von Menschen mit Höreinschränkungen ist wichtig“, betont die Erste Beigeordnete der Stadt Sundern, Dr. Jacqueline Bila.

Hier kann man die Geräte ausleihen

Das Gerät kann für Vorträge und Veranstaltungen bei Thomas Diederich unter Tel. 0177/4859086 oder per E-Mail: diederich-sundern@gmx.de ausgeliehen werden.

Pro Empfänger werden dabei 5 Euro in Rechnung gestellt. „Dieses Geld möchten wir zum Unterhalt und zum Ausbau der Anlage verwenden“, sagt der Vorsitzende der IWB Sundern.

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Auf dem diesjährigen Stadtfest wolle man die Anlage aktiv bewerben. Gleichzeitig hat Jacqueline Bila bereits angekündigt, dass man vonseiten der Stadtverwaltung den Kontakt mit den Ortsvorstehern suchen werde, um die Vorzüge und Möglichkeiten der Anlage anzupreisen. Man wolle auch auflisten, in welchen öffentlichen Gebäuden Induktionsschleifen verbaut sind.

Die mobile Anlage, die der IWB Sundern angeschafft hat, kann flexibel in verschiedensten Räumen eingesetzt werden. Der jeweilige Empfänger kann mit einer Halsschleife oder mit Kopfhörern genutzt werden.