Sundern. TuS Sundern freut sich über modernsten Belag. Weitere Investitionen in Stadion-Infrastruktur geplant.

Rund 30 Kunstrasenplätze hat Dirk Sterenborg in seiner Berufslaufbahn schon verlegt. So schnell wie diesmal ging es aber selten. „Das Wetter war wirklich perfekt“, sagt der Neheimer Firmenchef von „Living Green by Sterenborg“. Ende Mai direkt nach dem letzten Spieltag und dem geschafften Landesliga-Aufstieg des TuS Sundern begannen im Röhrtalstadion die Arbeiten. Jetzt sind 7062 Quadratmeter neuer Kunstrasen aufgebracht. Nur noch Restarbeiten sind zu erledigen.

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Am Mittwoch wurden Tore gesetzt und fundamentiert. Eckfahnen und Jugendspielfeld-Linierungen müssen folgen - dann ist es geschafft. Ein Kraftakt des Vereins, der hartnäckig um Fördermittel und Unterstützung der Stadt Sundern warb. Diese stellte die Mittel im Frühjahr bereit und schuf so die Grundlage für die Realisierung des 240.000-Euro-Projekts (die Endsumme wird höher sein) und den Austausch des alten Kunstrasens.

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Böse Überraschungen blieben dem TuS Sundern, der als Auftraggeber auftreten konnte, erspart. Als der alte Kunstrasen aufgerollt und zum Abtransport zum Recycling gelagert wurde, schlug die Stunde der Wahrheit. „Wegen unserer Hochwasserlage an der Röhr habe ich schon geschwitzt“, gibt Vorsitzender Eric Wachholz zu, „aber unsere Stoßgebete wurden erhört“. Sowohl das 30 Jahre alte Grundfundament als auch die elastische Tragschicht unter dem Rasenbelag konnten für den „neuen Platz“ genutzt werden. „Da mussten wir nur etwas ausbessern“, so Wachholz.

Dirk Sterenborg (Living Green) legt das Fundament für die Tore auf dem neuen Kunstrasenplatz.
Dirk Sterenborg (Living Green) legt das Fundament für die Tore auf dem neuen Kunstrasenplatz. © Martin Haselhorst

Jetzt liegt der neue Fußballrasen da - es ist bereits die achte Generation Kunstrasen. Der Juta-Rasen (so heißt der Hersteller) liegt in exakt derselben Ausführung auch im DFB-Leistungszentrum in Frankfurt auf den Trainingsplätzen. Mit 220 Stichen pro Quadratmeter und einer Halmhöhe von 35 Millimeter wurde der Kunstrasen mit 190 Tonnen Quarzsand aus sieben LKW-Ladungen verfüllt. „Kork schwemmt zu schnell aus“, erklärt Dirk Sterenborg. Weil durch Hochwasserlagen an der Röhr immer wieder mal etwas hochdrückendes Wasser auf den Platz kommen kann, wäre das Risiko der Ausschwemmung zu groß. Damit der neue Kunstrasen auf fachgerecht gepflegt werden kann, hat sich der TuS Sundern für 5500 Euro ein Pflegegerät mit Besenwalzen angeschafft.

Spielfeld verkleinert

Das neue Spielfeld ist nun 64x101 Meter groß und damit etwas kleiner als das alte. Hinter den Torauslinien wurden jeweils zwei Meter mehr an Auslauf geschaffen, ebenso jeweils ein Meter an den Seitenlinien. Das entspricht modernen Sicherheitsansprüchen und gibt auch mehr Raum für das Aufwärmen der Einwechselspieler.

Rund um den Kunstrasen-Neubau hat der TuS Sundern weitere kosmetische Arbeiten an den Banden und auch den Toren vorgenommen. „Die alten Tore haben wir aufarbeiten lassen“, erzählt Eric Wachholz, während Dirk Sterenborg - er war übrigens in den 90er-Jahren selber ein guter und erfolgreicher Fußballer beim damaligen Landesliga-Aufsteiger TuS Wickede - mit dem Presslufthammer das Loch für die Fundamentierung der Pfosten stemmt.

Platz schon bespielbar

Theoretisch könnte der Sportplatz schon sofort genutzt werden. Der Trainingsbetrieb startet aber erst im Juli bei den Senioren und noch etwas später bei den Jugendlichen. Bis dahin hat der TuS Sundern Zeit für weitere Arbeitseinsätze. Zu tun gibt es immer etwas.

Tatsächlich spricht Eric Wachholz von einem Investitions- und Projektpaket rund um die Stadioninfrastruktur in Höhe von insgesamt 700.000 Euro - rund 500.000 Euro seien da durch diverser Förderprogramme abgedeckt.

Wichtig für den Spiel- und Trainingsbetrieb ist das nun ebenfalls erneuerte Flutlicht. Auch hier wurden Energiesparförderungen der Zukunft Umweltgesellschaft und der Stadt Sundern in Anspruch genommen. Die Anlage ist nun voll mit LED ausgestattet und intelligent steuerbar. Beleuchtungszeiten und -intensität kann wochenweise vorprogrammiert werden. „Zudem kann jeder Trainer mit dem Handy in der Hand nachsteuern“, erklärt Eric Wachholz. Besonders stolz darauf ist der TuS Sundern, dass er auch hier mit lokalen Partnern wie Trilux und Elektro Bongard zusammenarbeiten konnte. „Wir werden bis 75 Prozent Energie sparen“, kündigt Eric Wachholz an.

Fit für die Zukunft

Das Röhrtalstadion macht sich fit für Zukunftsaufgaben: Aktuell laufen die Vorarbeiten im Dachgeschoss des Sportheims für Schulungsräume und die Räumlichkeiten für das Schul- und Hausaufgabenbetreuungsprojekt des TuS Sundern. Unten soll die Heimkabine neu gestaltet werden.

Im Außenbereich tut sich auch noch etwas: In Vorbereitung ist die Inklusionstribüne hinter dem Tor am Sportheim, wo besondere barrierefreie Vorrichtungen geschaffen werden. Und auch das über „Moderne Sportstätten II“ abgesicherte Fitnesspark-Projekt im Stadion wird noch umgesetzt. Auch hier wird „Living Green“ mit Dirk Sterenborg wieder als Partner für den Belag bereitstehen - wie schon beim Soccer Court.

Und weil nach Außen strahlen soll, was nach Innen schon glänzt, wird bald auch das historische Kassenhäuschen modern aufgearbeitet und lichttechnisch in Szene gesetzt. „Hier wollen wir auch unsere Tradition zeigen“, sagt Eric Wachholz.