Sundern. Die Unternehmerinitiative einsU und der Kölner Künstler Andreas Ganther haben ein Wimmelbild für Sunderner Kinder entworfen

Wo arbeiten Mama und Papa eigentlich jeden Tag? Und was machen die in diesen großen grauen Kästen? Das sind nur einige Fragen, die sich die Kinder in Sundern ständig stellen.

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Das brachte die Sunderner Unternehmerinitiative einsU auf eine Idee - genauer gesagt der Arbeitskreis Ausbildung, zu dem Christoph Hillebrand gehört. Der Ausbildungsleiter bei SKS hatte das Wimmelbuch über Südwestfalen gesehen und sich überlegt, dass man diese Visualisierungsform auch für Sundern nutzen könnte. „Ich bin Familienvater und zu Hause wimmelt die ganze Familie. Und dann habe ich gedacht, dass man damit ja auch die einzelnen Firmen vorstellen kann.“

Kindgerecht vorstellen

Die Überzeugungsarbeit innerhalb von einsU dauerte nicht lange und schnell waren alle von dem Plan begeistert. Denn die 25 großen und bekannten Unternehmen aus Sundern kindgerecht vorstellen, hört sich einfacher an als es letztlich ist. „Wir wollen neugierig machen und schon unseren Nachwuchs in der Stadt dazu einladen, die Firmen kennenzulernen und zu entdecken, was dort überhaupt gemacht wird“ lautet eine der Botschaften, die von dem Wimmelbild ausgehen soll.

Als Künstler konnte man Andreas Ganther aus Köln gewinnen. Der hatte bereits das Wimmelbuch für Südwestfalen entworfen. Doch die Arbeit am Projekt in Sundern lief diesmal etwas anders ab.

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„Zunächst habe ich quasi die Landschaft im Hintergrund gezeichnet, also den Sorpesee, die Sorpe und die Natur wie Wälder und Felder. Im nächsten Schritt habe ich mir Informationen zu den einzelnen Unternehmen geben lassen, die die Arbeit in den jeweiligen Firmen charakterisieren - natürlich auch immer mit einer Prise Humor“, verrät Ganther mit einem breiten Lächeln. Und dann habe er für jedes der beteiligten Unternehmen eine einzelne Skizze entworfen. Erst als es hierzu von den Firmen ein Okay gab, wurden Hintergrund und Firmenskizzen zu einem Gesamtkunstwerk verbunden.

„Zum Beispiel sehen wir die bekannten, das Straßenbild prägenden Lkw von Tillmann Wellpappe, die eine Autokolonne hinter sich herziehen. In Hachen können wir den Eisbären begutachten, der bei L+R Kältetechnik sinnbildlich für die kälte-erzeugenden Produkte stehen“, nennt Mitinitiator Christoph Hillebrand nur zwei von vielen Beispielen, die auf dem Wimmelbild zu sehen sind.

Hoher Wiedererkennungswert

„Sundern ist eine besondere Stadt mit besonderen Menschen. Dieser Blickwinkelwechsel, aus den Augen eines Kindes das Gewusel und Gewimmel in Sundern zu skizzieren, war eine große Herausforderung“, so Künstler Ganther.

Doch wie kommt das Bild denn überhaupt bei den Kindern an? Schließlich ist es extra für sie ja gezeichnet worden. Im Kindergarten St. Johannes in Sunderns Innenstadt wird schon seit Tagen eifrig gewimmelt, freut sich eine der Betreuerinnen. Die kleine Greta bestätigt das. „Mein Papa arbeitet bei der Papierfabrik und ich finde es toll, dass dort Kartons und Papier produziert werden. Die Lkw habe ich direkt auf dem Bild erkannt“, erklärt sie stolz und zeigt mit ihrem Finger auf das Bild, wo der Lkw von Tillmann Wellpappe zu sehen ist.

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Und weil das Wimmelbild möglichst viele kleine Bewohner Sunderns erreichen soll, hat einsU gemeinsam mit der Agentur Scheffer communication tausende der Bilder in der Größe A3 drucken lassen. Diese werden nun ebenso wie Flyer mit dem Motiv in den Kindergärten sukzessive verteilt. Und sogar eine Grundschule hat sich schon gemeldet und angefragt, ob man einige der Wimmelbilder für die ersten beiden Klassen erhalten könne“, erklärt einsU-Sprecherin Barbara Vielhaber.

Eine besondere Version des Wimmelbilds ist in der Sundener Innenstadt zu bewundern. Ein 3,5 Meter breites und 2,4 Meter hohes Wimmelbild prangt an einer Hauswand. So können Kinder beim Einkauf mit ihren Eltern einen kurzen Abstecher zum Bild unternehmen und sich von Mama und Papa erklären lassen, wo die arbeiten und leben. Gemeinsam kann man sich dann einen rauchenden Stutenkerl anschauen, der Windmühlenflügel antreibt und einen echten Ferrari bewundern. Die Wimmelbild-Aktion soll übrigens noch weiterentwickelt werden. „Wir überlegen sogar, ob wir Puzzle oder Memorys mit dem Motiv produzieren lassen“, sagt Christoph Hillebrand.