Allendorf. Mitarbeiter der Firma Schulte Home engagieren sich bei Baumpflanzaktion im Allendorfer Wald. Wann es losgeht, erfahren Sie hier
Wenn Iris Honigmann das Wort Borkenkäfer hört, verfinstert sich ihre Miene und ihre ansonsten gute Laune kehrt sich schnell ins Gegenteil um. Die Allendorferin hat vor einigen Jahren ein Stück Wald von ihrem Vater geerbt. Doch wo einst gewaltige Fichten standen, ist jetzt überall Kahlschlag.
Eine Umweltkatastrophe
Mehrere Hektar Bäume musste sie binnen der letzten drei Jahre schon roden lassen. „Es ist eine Umweltkatastrophe, die sich langsam, aber stetig hier in den Wäldern bemerkbar macht“, erklärt Honigmann. Die Borkenkäferplage und das Waldsterben sind Sinnbild des Klimawandels und der fehlenden Feuchtigkeit im Boden. „Durch das fehlende Wasser können die Bäume weniger Harz produzieren und sich somit nicht mehr so gut gegen die Borkenkäfer schützen. Ich habe es letztes Jahr sogar mit speziellen Fallen versucht, aber die Massen an Insekten waren einfach nicht zu stoppen“, berichtet Iris Honigmann verzweifelt von ihren Abwehrversuchen.
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Die Sales Managerin für Objekte bei der Schulte Home GmbH & Co. KG in Sundern erhält nun Hilfe von ihren Kolleginnen und Kollegen aus der Firma. Die können zwar nicht den Borkenkäferbefall stoppen und auch keine natürlichen Fressfeinde wie Spechte in den Wald von Iris Honigmann transportieren.
Zusammen helfen
Aber auf andere Art und Weise unterstützen sie die Allendorferin. Firmeninhaber Hermann-Josef Schulte hatte von den Problemen Iris Honigmanns gehört und überlegt, wie er ihr helfen kann. „Ich wollte eine Aktion für den Klima- und Umweltschutz initiieren, die gleichzeitig das Zusammengehörigkeitsgefühl in der Belegschaft fördert und auf lokaler Ebene abläuft. Deshalb habe ich mit Frau Honigmann gesprochen, ob wir nicht einfach eine Baumpflanzaktion in ihrem Waldstück organisieren sollen“, erklärt Schulte seine Idee. „Ich habe eine besondere Beziehung zu Iris Honigmann, weil sie damals meine erste Auszubildende war und ich ihr in der Not helfen möchte. Also habe ich ihr versprochen, dass wir ihren Wald aufforsten und gleichzeitig noch etwas für das Gesundheitsmanagement der Kolleginnen und Kollegen tun. Denn viele von ihnen gehen gerne in den heimischen Wäldern wandern oder spazieren“, erklärt Hermann-Josef Schulte.
Herausgekommen ist jetzt ein Firmenevent am Samstag, 12. November, im Gebiet des Geschichtswanderwegs Allendorf, denn dieser führt direkt entlang des Kahlschlags. „55 Personen haben sich mit Kind und Kegel angekündigt, um rund 1.000 Bäume auf fünf Hektar Fläche einzupflanzen“, freut sich Iris Honigmann.
Försterin unterstützt die Aktion
Damit der ganze Vorgang auch professionell und ohne Unfälle abläuft, hat sich Sunderns Försterin Leandra Sommer zusammen mit zwei Waldarbeitern angekündigt. Die drei Profis wollen die Pflanzarbeiten, die von 10 bis 16 Uhr stattfinden, begleiten. Statt nur Fichten sollen verschiedene Laubsorten eingesetzt werden. „Die Bäume werden vorher angeliefert und von der Baumschule ‘eingeschlagen’ - das heißt für das Einpflanzen vorbereitet“, erklärt Honigmann. Verschiedene kleine Pflanztrupps aus dem „Heer der Freiwilligen“ sollen sich um einzelne Parzellen kümmern. Die Löcher zum Einsetzen der Bäume werden vorbereitet, so dass alles reibungslos ablaufen kann. Und zur Not können die Mitarbeiter der Baumschule auch noch helfen.
Nach getaner Arbeit wartet auf die hungrige Meute dann noch eine Belohnung: Bockwürstchen satt!