Arnsberg/Sundern/Soest. Um in Zukunft mehr Tagesmütter und -väter auszubilden, arbeiten die Volkshochschulen Arnsberg/Sundern und Soest in Zukunft zusammen.
Tagesmütter und Tagesväter werden sowohl in den Räumen Arnsberg und Sundern als auch im Raum Soest immer dringend gesucht. Die Ausbildungsmöglichkeiten sind in beiden Volkshochschulen gegeben, jedoch können Kurse oft wegen geringer Teilnehmendenzahlen nicht stattfinden. Das hat die Verantwortlichen beider Volkshochschulen so lang beschäftigt, bis sie sich zusammengesetzt haben. Durch eine neue Kooperation zwischen der vhs Arnsberg/Sundern und der vhs Soest sollen jetzt noch erfolgreicher Kindertagespflegepersonen ausgebildet werden.
Anderthalbjährige Ausbildung
Seit diesem Jahr ist eine Ausbildung nach dem Kompetenzorientierten Qualifizierungshandbuchs Kindertagespflege (QHB) für alle Pflicht, die als Kindertagespflegeperson arbeiten wollen, berichtet Jens Zurmühl, Fachberatung Kindertagespflege von der Stadt Arnsberg. Diese Ausbildung nach dem QHB zeichne sich dadurch aus, dass die Teilnehmenden noch umfassender ausgebildet werden, nicht nur in Hinsicht von Frühpädagogik, Entwicklungsphasen und Kommunikation, sondern auch in Bezug auf betriebswirtschaftliche Grundlagen. „Viele Kindertagespflegepersonen arbeiten nachher ja auch selbstständig, da sind diese Grundlagen einfach wichtig“, erklärt Martha Schulte, die Kursbegleitung für diese Ausbildung ist.
Lesen Sie hier, wie es mit dem Machetenmann von Arnsberg weiterging! >>>
Dass die räumliche Entfernung der Einzugsgebiete der beiden Volkshochschulen durchaus schwierig sein kann, ist den Verantwortlichen bewusst. „Es wird immer wieder gewechselt, an welchen Standorten welcher Block stattfindet“, berichtet Jennifer Bubolz von der vhs Soest, „Auch digitale Unterrichtseinheiten für die Themen, die weniger direkten Austausch benötigen, sind vorgesehen, um Fahrtwege zu sparen.“ Außerdem seien die Fahrtzeiten zwischen den einzelnen Unterrichtseinheiten in die Zeitplanung eingeflossen, verrät Dr. Tobias Schulte, Leitung der vhs Arnsberg/Sundern, damit auch das Pendeln funktioniert.
Durchdachtes Konzept
„Wir wollen die Teilnehmenden bestmöglich darauf vorbereiten, die Jüngsten im Alter von einem bis zu drei Jahren gut zu fördern und zu begleiten“, sagt Jens Zurmühl. Die Ausbildung zur Kindertagespflegeperson besteht aus 300 Stunden Unterricht sowie zusätzlichen Praktika und Selbstlerneinheiten. Das Besondere an dem neuen Konzept der Volkshochschulen: 160 Stunden finden praxisvorbereitend statt, weitere 140 Stunden praxisbegleitend. „Das hilft den Teilnehmenden ungemein. So können wir sie beim Start in den Beruf unterstützen, und sie können sich mit den anderen Kursteilnehmenden austauschen“, erklärt Martha Schulte.
Kinder engagieren sich für eine bessere Zukunft >>>
Die wichtigste Voraussetzung für eine Kindertagespflegeperson ist, dass man Freude am Umgang mit Kindern hat. Ansonsten sind die Teilnehmenden sehr unterschiedlich und kommen mit den verschiedensten Hintergründen. Oft sind sie selbst frischgebackene Eltern und wollen sich nach der Elternzeit umorientieren. „Die Arbeit in der Kindertagespflege ist einfach sinnstiftend!“, erzählt Martha Schulte. Außerdem ist der Einstieg in die Selbstständigkeit vergleichsweise einfach, wenn man die Qualifikation und geeignete Räumlichkeiten vorweisen kann. „Wir suchen immer Kindertagespflegepersonen, die Nachfrage für Plätze hier im Arnsberger Raum ist extrem groß.“
Langsamer fahren, Leben schützen! Dann kommen die neuen Tempo-30-Zonen in Sundern >>>
Die Kooperation der beiden Volkshochschulen soll jetzt dafür sorgen, dass in beiden Einzugsgebieten mehr gute und engagierte Tagesmütter und Tagesväter ausgebildet werden. „Wir versuchen bestmöglich, unseren gesellschaftspolitischen Auftrag zu erfüllen!“, sagt Dr. Tobias Schulte.