Sundern. Regelmäßig verschmutzen Leute den Brunnen in der Innenstadt mit Seife. Diesen Aufwand bedeutet das für die Stadt Sundern. Gibt es eine Lösung?
Es passiert am helllichten Tage und es passiert immer wieder: der Springbrunnen in der Sunderner Innenstadt schäumt. Weißer Film bildet sich auf der Wasseroberfläche, sorgt für ein kurioses Bild.
In den Sozialen Medien sorgt diese regelmäßig auftretende Situation zur Zeit wieder für Aufregung. Auch in der Verwaltung ist man das Thema leid – vor allem, da keine Besserung in Sicht scheint.
Sunderner Brunnen mit Seife verschmutzt – das sagt Bürgermeister Willeke
„Das passiert leider wirklich immer wieder“, sagt Bürgermeister Klaus-Rainer Willeke seufzend. Ständig würde Shampoo oder Seife in den Brunnen geschmissen oder gekippt, das Ergebnis ist die schmierige Oberfläche.
„Leider passiert das auch am hellen Tage. Und beobachtet wurde noch nie jemand“, so Willeke. „Und täglich grüßt das Murmeltier, sagt man.“
Facebook-User sind empört – Lösungsvorschläge gibt es kaum
Ähnlich wütend und enttäuscht reagieren auch die Facebook-User in der Gruppe „Du bist Sunderander, wenn...“. „Die Leute haben echt nix im Hirn“ schreibt einer, „Die sind hohl im Kopf“ ein anderer.
Andere haben sich damit abgefunden, wundern sich darüber, dass der Seife-Brunnen nach wie vor Thema ist. Es wird diskutiert, obwohl das Ignorieren der Situation die Täter dazu bringe, das Interesse zu verlieren.
Wirklich andere Lösungsvorschläge, die präventiv wirken könnten, scheint es kaum zu geben. „Die Idee, Kameras aufzuhängen gab es“, erklärt Willeke. „Aber leider ist das im öffentlichen Raum sehr schwierig.“ Und ein Schild bringe natürlich auch nicht viel, um die Täter fernzuhalten.
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pH-Wert muss geprüft werden
Das führt dazu, dass immer wieder Mitarbeiter zum Brunnen müssen, um diesen mit speziellen Chemikalien zu neutralisieren. Es wird geprüft, ob der pH-Wert in Ordnung ist. Schließlich können es auch giftige Stoffe sein, die im Wasser landen.
Ob dabei auch die Umwelt geschädigt wird, kommt auf die Substanzen an, die im Brunnen landen. „Seife oder Spüli ist wahrscheinlich nicht so schlimm, bei bestimmten Shampoos sähe es anders aus.“
So oder so: Für die Stadt ist es ein immenser Aufwand, das Wasser immer wieder zu neutralisieren – vor allem, da keine 24 Stunden später die Situation wieder die gleiche sein könnte.
Polizei, Geschäfte und Passanten
„Es ist einfach ein Streich, über den wir keine Kontrolle bekommen können. Es nervt, es ist Quatsch, es ist Unsinn. Aber es ist eine leichte Sache, die immer wieder funktioniert“, erklärt Willeke. Präventiv würde nun nur die Aufmerksamkeit der Passanten und umliegenden Geschäfte helfen.
„Vielleicht wird dann mal ein Täter dabei gesehen, und man ruft uns oder die Polizei.“ Die Hoffnung besteht, das größte Problem: Es ist kein schwerkriminelles Delikt, was dort stattfindet, und wird damit schnell übersehen oder nicht beachtet.
„Es bleibt uns nur, darauf zu hoffen, dass die Leute irgendwann die Lust daran verlieren. Oder es sieht sie endlich mal jemand.“
Bis es soweit ist, wird sich das Spiel wohl fortsetzen – denn wo so eine Aktion einmal stattgefunden hat, reißt sie ein und findet ihre Nachahmer.