Sundern/Hüsten. Mühlenbäckerei Vielhaber behält positive Einstellung trotz Filialausfall und Gaskrise. Ddie Pläne für Wiedereröffnung in Bahnhofstraße Hüsten.

Erste Ideen für eine Wiedereröffnung der Bäckereifiliale im Edeka-Markt auf der Bahnhofstraße in Hüsten existieren bereits. Doch erst einmal braucht es Gewissheit: Wann kann das Gebäude wieder genutzt werden? Eine Antwort hierauf hat auch Elisabeth Vielhaber, Gesellschafterin der Stockumer Mühlenbäckerei Vielhaber nicht. „Die Zeit zieht sich. Wir wollen auf jeden Fall wieder eröffnen. Doch momentan liegen uns die gleichen Infos vor wie auch dem Edeka selbst“, sagt sie. Jede involvierte Partei gebe sich Mühe – dennoch sei alles unsicher. Unberechenbar.

So steht es um die Edeka-Filiale in Hüsten>>>

Die Mitarbeiterinnen, und es seien hier wirklich ausschließlich weibliche, seien aktuell in den anderen Filialen tätig. „Nahe an ihrem Wohnort und natürlich dort, wo Bedarfe sind“, sagt Elisabeth Vielhaber. Darauf habe sie geachtet. Auch die Kundinnen und Kunden hätten sich auf die anderen Filialen in der Umgebung verteilt. „Unsere Stammkunden fahren nun nach Hüsten oder auch nach Neheim – denn in Neheim sind wir ja auch direkt gegenüber vom Edeka“, freut sie sich. Für sie und ihr Team sei das Lob und stelle eine gewisse Motivation dar weiterzumachen. Die Laufkundschaft am Edeka in Hüsten natürlich falle nun weg. Bevor jedoch besondere Aktionen ausgetüftelt und ins Detail geplant werden können, muss die Mühlenbäckerei Vielhaber zunächst einmal herauskristallisieren, was in der beschädigten Filiale repariert und gegebenenfalls auch ersetzt werden muss.

Kontrolle des Inventars

Eine ausgiebige Kontrolle des Inventars stehe noch aus. Am Tag nach dem Band in der Sky Bar habe man lediglich eine grobe Begehung vornehmen und verderbliche Lebensmittel herausholen können. „Wir mussten ja alle Lebensmittel entsorgen“, sagt Elisabeth Vielhaber. Das Inventar sei nur grob betrachtet worden. „Eine richtige Prüfung, auch der Elektrogeräte, können wir erst vornehmen, wenn die baulichen Maßnahmen abgeschlossen sind“. Schließlich wolle und müsse man ja auch die Sicherheit am Arbeitsplatz wieder herstellen. Insgesamt jedoch bleibt Elisabeth Vielhaber positiv: „Ich bleibe positiv. Ich tue mir ja selber keinen Gefallen. Ein Schmollmund bringt mir nichts - eigentlich niemandem“. Diese positive Grundeinstellung gilt auch für die aktuelle Energie- bzw. Gaskrise.

Chance für Bäckereihandwerk

„Welches Lebensmittel hat einen so kurzen Weg wie unser Brot?“, fragt Elisabeth Vielhaber. Die einseitige Betrachtungsweise nerve sie. „Es geht immer nur um den Preis“. Außer Acht würde gelassen, was das Bäckerhandwerk der Zukunft bringe. Elisabeth Vielhaber sieht in der aktuellen Krise auch eine Chance für eine gute Grundlage auf klimapositiver Ebene. Ihre Produkte beinhalteten keine Zusatzstoffe, seien absolut regional und verursachten damit nur einen geringen Ausstoß von Kohlenstoffdioxid. Das Brot sei teurer geworden, ja. „Aber lange nicht teuer“, sagt sie, „nehmen Sie zwei Scheiben Brot, etwa 25 Cent. Dazu eine Scheibe Käse. Auch mit teurem Belag, zum Beispiel Honig vom Imker, ist es immer noch günstiger als 3 Euro. Vor allem aber sättigt es länger“. Und auch altes Brot könne noch verwendet werden. Zum Kochen oder aber auch zur Tierfütterung. „Mit welchem Lebensmittel schafft man das?“

Der Edeka-Markt an der Bahnhofstraße wird nach dem Brand wiederhergestellt. Darin befindet sich auch die Bäckerei-Filiale von Vielhaber.
Der Edeka-Markt an der Bahnhofstraße wird nach dem Brand wiederhergestellt. Darin befindet sich auch die Bäckerei-Filiale von Vielhaber. © Thora Meißner