Sundern-Langscheid. Ruhrverband gewährt beim „Tag der offenen Tür“ Einblicke in die Sorpetalsperre.
Mehr als nur Erholungsort: Der Ruhrverband macht mit einem jährlich stattfindenden Tag der offenen Tür die Prozesse einer Talsperre im Ruhrgebiet für Besucher transparent – Motto: „Blick hinter die Kulissen“.
Dieses Jahr war die Sorpetalsperre an der Reihe. Neben informativen Präsentationen und einer – für viele Besucher der spannendste Teil des Tages – Führung durch das Innenleben des Sorpesee-Staudamms wurde für weitere Aktionen gesorgt. Eine Hüpfburg bot viel Spiel und Spaß – war für viele Kinder wohl das eigentliche Highlight der Veranstaltung...
Überjahresspeicher
Die in den Jahren 1926 bis 1935 erbaute Sorpetalsperre hat als Überjahresspeicher vor allem die Aufgabe, die anderen Ruhrverbandstalsperren bei der Sicherung der Niedrigwasseraufhöhung der Ruhr zur Wasserversorgung zu unterstützen.
Als Überjahresspeicher wird eine Talsperre bezeichnet, deren Speichervermögen größer ist als die mittlere jährliche Zuflusssumme.
„Den See kennt jeder, aber wie der Damm funktioniert ist nicht jedem bewusst“, macht die in der Betriebsabteilung der Sorpetalsperre tätige Elisabeth Reitmayer klar. Mit dem Tag will der Ruhrverband den Menschen ins Bewusstsein rufen, dass da viel mehr hinter steckt als man auf den ersten Blick erwartet.
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Besonders in der diesjährigen Dürreperiode ist es wichtig, die Trinkwasserversorgung im Ruhreinzugsgebiet zu sichern. Wasser ist nicht nur für Menschen von hoher Bedeutung, sondern außerdem für die Tier- und Pflanzenwelt. Auch für die gesamte Industrie und Wirtschaft ist Wasser ein bedeutender Rohstoff. Die Sorpetalsperre dient unter anderem zur lokalen Trinkwasser- und Energiegewinnung. Auch Hochwasser zu vermindern ist Aufgabe der Talsperre – indem die Wassermengen der Starkregenereignisse zwischengespeichert werden. Die gemeinschaftliche Zusammenarbeit mit den anderen Ruhrverbandstalsperren steht ebenfalls stark im Fokus:
Bei der Sicherung der Niedrigwasseraufhöhung der Ruhr unterstützen sie sich gegenseitig bei der Versorgung mit Wasser.
Kühle Temperaturen
Als die ersten Informationen erklärt und die dazu aufgekommenen Fragen besprochen wurden, kamen die Besucher dem Sorpesee-Staudamm immer näher. Auf dem Weg zum Eingang in den „Bauch“ des Dammes wurden weitere Stopps eingelegt. Die Spannung stieg. Jung und Alt wollten nun endlich wissen: Wie sieht der Staudamm von innen aus? Die ersten Schritte ins Innenleben des Damms überraschten die Besucher mit kühlen Temperaturen. Die sommerliche Kleidung hätte nun wohl jeder gerne gegen eine dicke Jacke eingetauscht. Ein enger Tunnel mit „ermüdender“ Beleuchtung ließ eine eher düstere Atmosphäre aufkommen. Selbst die leisesten Geräusche hallten laut durch den gesamten Gang. Nach 150 Metern war das Spektakel bereits vorbei, da aus betrieblichen Gründen der restliche Staudamm nicht besichtigt werden konnte. Neben enttäuschten Gesichtern waren aber auch einige Besucher glücklich, wieder an die frische Luft zu kommen und die angenehmen Temperaturen zu genießen. Im Anschluss konnten noch Fragen geklärt werden. Bei einem kühlen Getränk und einer Waffel wurde das Besichtigte nochmals im kleinen Kreise nacherlebt. „Der Ansturm war groß“, freut sich Elisabeth Reitmayer über die große Besucheranzahl und das rege Interesse für die Sorpetalsperre – und alles was dahinter steckt.
Auch die weiteren Führungen des Tages waren mit wissbegierigen Teilnehmern gut bestückt. Die Resonanz aus Reihen der Gruppen sei ebenfalls sehr positiv gewesen: „Sie gehen glücklich und gut informiert nach Hause“, so das Fazit des gelungenen Tages der offenen Tür.