Enkhausen. Ehrenamtliche Initiative packt im Ort Enkhausen mit Ideen und Tatkraft an. Neue Panoramabank oberhalb des Ortes aufgestellt.

Über den Wolken soll die Freiheit bekanntlich grenzenlos sein. „In den Wolken“ hoch über Enkhausen ist es aber wahrlich auch nicht schlecht. Bei Sonnenschein und guter Aussicht ist von hier oben sogar auf die Wasserfläche der Sorpetalsperre zu schauen. Und unten im Tal breitet sich das beschauliche Dorf aus - das Revier der nimmermüden Enkhausener „Klüngelköppe“.

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Am Wanderweg in der Gemarkung „In den Wolken“ haben sie ebenso wie alle dort vorbeikommenden Wanderer und Spaziergänger nun alles bestens im Blick. Aus eigenen Mitteln haben die „Klüngelköppe“ dort im vergangenen Jahr eine Panoramabank aufgestellt und damit einen hervorragenden Platz für echte Genießer von Landschaft und Aussicht geschaffen. Die Bank liegt auf einer Höhe von rund 380 Meter und damit gut 160 Meter über dem Dorf.

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Jetzt weihten die „Klüngelköppe“ das gute Stück mit Grillwurst und kühlen Getränken ein. „Da sind wir im letzten Jahr irgendwie nicht mehr zu gekommen“, erzählt Stefan Treude. Er ist ist einer der aktuell 13 „Klüngelköppe“, die sich zum Ziel gesetzt haben, ehrenamtlich im Dorf mit anzupacken und das Leben dort noch etwas lebenswerter zu machen.

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Idee beim Schützenfest

Gegründet hat sich die Truppe, die sich keine Vereinsstruktur gegeben hat, im Jahr 2017. „Die Idee kam beim Schützenfest“, erzählen die Macher, „uns fiel auf, dass die Stadt immer weniger Arbeiten in den Dörfern übernommen hat. Da musste was passieren“. Und so fanden sich Erwerbstätige, Selbstständige und Rentner zusammen, um sich einmal monatlich samstags zu einem Arbeitseinsatz zu treffen. „Und bei Bedarf auch mehr“, erzählen sie. Viel geht es um Pflege von bestehenden Infrastrukturen wie des Ehrenmals, des Friedhofes oder des Kindergartens. Auch die Ruhebänke rund um Enkhausen werden instandgehalten - durch neue Anstriche oder das Freischneiden.

Schöne Perspektive vom Aussichtspunkt „In den Wolken“ oberhalb von Enkhausen.
Schöne Perspektive vom Aussichtspunkt „In den Wolken“ oberhalb von Enkhausen. © Unbekannt | Martin Haselhorst

„Wir suchen uns immer neue Projekte“, berichtet Stefan Treude. Aktuell sind die Panoramabänke im Fokus. Eine erste Bank wurde bereits 2019 am „Enker Berg“ gebaut und aufgestellt - das liegt ein wenig unterhalb der neuen Bank „in den Wolken“. Eine dritte Bank, auf der man halb sitzend, halb liegend die Fernsicht genießen kann, ist in Planung. Sie soll im Bereich an der Jagdhütte aufgestellt werden.

Anpacken ist gefragt. „Das Ehrenamt steht bei uns absolut im Vordergrund“, sagt Stefan Treude. Und deshalb wird eine Panoramabank nicht einfach gekauft und aufgestellt. Metallbauer Stephan Blöink stellte das Material für die Bank. Dann wurde geschraubt und gebastelt, schließlich das Fundament für die Bank gelegt und das gute Stück aufgestellt. Sie bereichert jetzt den erst nach dem Kyrill-Sturm entstandenen Wanderweg rund um das Dorf. „Hier gehen viele Enkhausener, aber auch auswärtige wandern und spazieren“, so Treude.

Engagement für Bildstockweg

An Arbeitsideen mangelt es den „Klüngelköppen“ nicht. „Wenn uns was ins Auge fällt, wird Hand angelegt“, erzählt Stefan Treude. Und so sind neben den Panoramabänken bereits nächste Projekte in der Enkhausener Pipeline. Nun sollen die Stelen mit der jeweiligen Geschichte zum Bildstockwanderweg „Rund um Enkhausen“ erneuert werden.

Der Rundweg führt an den vier Bildstöcken Laurentiuskapelle, Marien Heiligenhäuschen, Dreikönigspöstchen und Antoniuspöstchen (auf altem Kirchweg zwischen Langscheid nach Enkhausen) vorbei. Das Dreikönigspöstchen hat besondere Bedeutung: Es steht am Bailerhof, wo die letzte Übernachtung der Überführung des Dreikönigsschreins vom Kölner Dom zum Kloster Wedinghausen in Arnsberg durch den Allendorfer Fuhrmann Clute-Simon wegen der in Köln einfallenden Franzosen eingelegt worden war. Der Schrein blieb von 1794 bis 1803 im Arnsberger Exil.

Hätte es damals schon die „Klüngelköppe“ gegeben - sie hätten wohl mitangepackt, die hochheiligen Reliquien zu retten. Aber auch jetzt gibt es genug zu tun. Im 791-Seelen-Dorf sind sie bestens vernetzt - auch Ortsvorsteher Gerhard Hafner ist ein bekennender „Klüngelkopp“. Und warum machen sie das alles? Bei der Antwort muss Stefan Treude nicht lange überlegen: „Wir sind alle orts- und heimatverbunden“.