Westenfeld. Gutes Wetter, gute Taten: Am Sonntag haben über 250 Menschen aus Sundern sowie aus der näheren und weiteren Umgebung über 1000 Bäume gepflanzt.
Den Namen Fest hatte das Pflanzfest am Sonntag ganz zu Recht verdient: „Der Sauerländer ist am Samstag noch selbst im Wald und macht Holz, sonntags hat er dann Zeit einen neuen Wald zu pflanzen“, spielte Sunderns Stadtförster Holger Dreeskornfeld am späten Nachmittag in seinem Resümee darauf an, offensichtlich den richtigen Termin für den Aktionstag für den Wald gefunden zu haben. Am Ende konnte er stolz verkünden, dass auf der Fläche oberhalb von Westenfeld weit über 1000 Bäume von den unterschiedlichsten Familien, Gruppen und Unternehmen in den Boden gebracht wurden.
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Das erfüllte auch Volksbankdirektor Dr. Florian Müller mit ganz viele Stolz: „Wir sagen das immer, wenn es einer nicht schafft, dann schaffen das viele. Genau das ist aber heute hier passiert“, gab er zurück vom Pflanzen an der Schutzhütte des Naturerlebnispfades zu Protokoll. Wichtig ist ihm, dass sich aus der ersten Idee, die die Volksbank anlässlich ihres Jubiläums hatte, inzwischen eine große Initiative mit landesweiter Wirkung entwickelt habe: „Wir haben für unsere ganzes Geschäftsgebiet Region 35.000 Bäume bezahlt, das sind etwa 150.00 Euro, die wir für diese sinnvolle Sache investiert haben. In Sundern haben wir 10.000 Mitglieder, also können hier mit unserem Ansatz eine Menge Bäume gepflanzt werden.“
Lokale Treiber
Dr. Müller sieht aber auch, dass zwar die Volksbank Sauerland der Motor sei, aber es vor Ort auch Treiber geben müsse, die Idee weitertransportieren: „Und die haben wir mit Ortsvorsteher Rüdiger Laufmöller und Katharina Echterhoff aus dem Ortsring gehabt. Vielen herzlichen Dank dafür.“
Begeistert zeigte sich auch Mario Ernst von WaldLokal, dem Organisator des Pflanzfestes: „Das Ziel von
1000 Bäumen ist heute übertroffen worden, das macht mich sprachlos. Hier ist Engagement gelebt worden.“ Er erklärte nochmals, dass am Sonntag nicht nur einige Vertreter von den großen Sponsoren, sondern eben ganz Westenfeld auf den Beinen war: „Das macht doch bei dem schönen Wetter richtig Bock: Erst einen Baum zu pflanzen, noch ein Getränk und ein Würstchen genießen. Und endlich auch mal wieder rauszukommen.“ Dank gab es auch von Ortsvorsteher Rüdiger Laufmöller an alle Helferinnen und Helfer, an die Baumspender. In den nächsten Tagen wird der Stadtförster mit seinen Mitarbeiter die restlichen ca. 13.000 Bäume pflanzen.
Raus in die Natur
Mal raus in die Natur war auch Elisabeth Appelhans als Vertreterin von der Sundern Unternehmerinitiative
einsU gekommen, mit Sohn Stefan und den Enkelkindern: „Wir finden den Gedanken als einU gut: Wer keinen Wald hat, hat so die Möglichkeit, beim Pflanzen eines neuen Waldes mitzuhelfen und ihn dann wachsen zu sehen.“ Sie betonte, dass der Familie Appelhans der Wald natürlich sehr am Herzen liege, deshalb habe man auch ein Dauerengagement bei WaldLokal eingegangen. Als Sprecherin von einsU fügte sie hinzu: „Uns liegen die guten Lebensbedingungen in Sundern sehr am Herzen, das wollen wir mit einer Spende von einsU in Höhe von 23.000 Euro unterstützen.“
Unterstützung aus Ratingen
Auch aus der unmittelbaren Nachbarschaft, aus Finnentrop, gab es durch die Familie Schade aus Deutmecke Unterstützung. Die weiteste Anfahrt hatten Mitarbeiter von Mitsubishi Deutschland mit Sitz in Ratingen: „Wir sind etwa zehn Personen von Mitsubishi, dazu noch viele Familienangehörige, die mit nach Sundern gekommen sind“, erklärte Stefan Kiefl. Er nahm auch direkten Kontakt mit Mario Ernst auf, Ziel ist es, am Firmensitz in Ratingen ein WaldLokal zu eröffnen. „Viele unserer Mitarbeiter kommen aus dem Bergischen Land, auch dort ist das Waldsterben enorm.“ Das Engagement freut Mario Ernst: „Wir haben mit fünf Orten angefangen, inzwischen sind wir in 30 Orten aktiv, am Samstag haben wir übrigens noch in Brilon gepflanzt.“
Kinder zuerst
Den Tag eröffneten die Kinder vom Naturkindergarten Westenfeld unter Leitung von Margit Braukmann
mit einem „Baum-Lied“. Und sie durften auch, von den Eltern begleitet, den Anfang machen. „Als wir erkannt haben, dass so viele Menschen pflanzen wollten, haben wir zusätzlich noch unsere Motor betriebenen Pflanzbohrer mit in Einsatz gebracht, um den Stau abzubauen“, erklärte Holger Dreeskornfeld am Nachmittag.
Wer wollte, konnte sich übrigens von Mitarbeitern unserer Zeitung fotografieren und anschließend die GPS-Adresse des Baumes notieren lassen: „So kann man ihn leicht wieder finden“, sagt Mario Ernst. Im übrigen erhielt am Nachmittag jedes Kind einen Baum vom Stadtförster: „Den könnt ihr dann daheim einpflanzen.“